Information

20
Je geringer der Abstand der aufeinandertreffenden Flächen, also
der einzelnen Berührungspunkte ist, um so stärker wirken die
Anziehungskräfte. In der Praxis weisen auch glatte und plane
Oberflächen – unter dem Mikroskop betrachtet – eine stark
zerklüftete Oberfläche auf.
Die hier vorhandenen Abstände werden mit Hilfe von Klebstoffen
überbrückt. Der so erreichte optimale Kontakt führt zu maximalen
Adhäsionskräften (Haftfestigkeit).
Voraussetzung für die Belastbarkeit dieser Verbindungen ist eine
weitere Kraft, die Kohäsion (innere Festigkeit) des Klebstoffs.
Die Kohäsion ist verantwortlich für die Scherfestigkeit. Durch
Variation der inneren Festigkeit entstehen weiche oder harte
Klebstoffe, mit entsprechenden Vor- und Nachteilen:
+
Ein weicher selbstklebender Klebstoff ist in der Lage, Rauig-
keiten zwischen Fügepartnern leichter zu überbrücken, da er
in die Vertiefungen schneller einfließen kann.
-
Nachteil von weichen selbstklebenden Klebstoffen sind
vor allem die begrenzte Scherbelastbarkeit und Temperatur-
beständigkeit.
+
Ein harter selbstklebender Klebstoff erreicht höhere
Endfestigkeiten in Bezug auf Scher- und Zugbelastung,
Temperaturbeständigkeit, Lösemittelbeständigkeit usw.
-
Nachteil von harten selbstklebenden Klebstoffen sind die
geringe Anfangshaftung, die gutes Andrücken oder sogar
Verklebungen bei höheren Temperaturen bedingen und
teilweise geringere Schock- und Schlagbeständigkeit bei
niedrigen Temperaturen.