Manual

6 B-CONTROL FADER BCF2000/ROTARY BCR2000 Bedienungsanleitung
Note-Messages:
Note On- und Note O-Messages zählen für Tastenvirtuosen zu den essentiellen
MIDI-Messages. Erst durch sie wird das Spielen von MIDI-Instrumenten von einem
Masterkeyboard oder Computer aus möglich. Auch die B-CONTROL ist in der Lage,
Note-Messages zu senden, jedoch nicht notwendigerweise, um Musik zu spielen.
So werden Noten-Events auch zum Triggern von Drumloops oder einzelner
Klänge aus dem Sampler verwendet. Viele Eektgeräte ermöglichen auch die
rhythmische Eingabe von Delay-Zeiten oder Songtempi mit Notenbefehlen.
Note On- und Note O-Messages besitzen das folgende Datenformat:
Status Byte Data Byte 1 Data Byte 2
Note O &8n (n = channel #) Note # Velocity
Note On &9n (n = channel #) Note # Velocity
Tab. 2.1: Dateiformat der Note On- und Note O-Messages
Der Wertebereich für die Kanalnummer beträgt 1 bis 16 und für die Daten-Bytes
0 bis 127. Obwohl die Note O-Message für Keyboarder heute nicht mehr so
gebräuchlich ist, wird das Senden dieses Status’ von der B-CONTROL unterstützt.
Die Velocity entspricht der Anschlagsstärke und damit der Lautstärke einer
anschlagsdynamischen (Klavier-) Tastatur. Da die B-CONTROL nicht über
anschlagsdynamische Taster verfügt, wird die Velocity grundsätzlich mit einem
festen Wert übertragen, der aber bei der Programmierung eingestellt
werden kann.
Die Zuordnung eines Notenbefehles ist nur zu Tastern, Fußtastern und
Push-Funktionen der Encoder möglich.
Control Change (CC):
Die Control Change Messages gehören zu den „mächtigsten“ MIDI-Messages.
Über Sie können eine Menge Parameter und Funktionen aufgerufen und
automatisiert werden. An der B-CONTROL können Sie einzelne Bedienelemente
(Fader, Drehregler, Taster etc.) für CC-Messages zuordnen. Da sowohl Taster als
auch Schiebe- und Drehregler verwendet werden können, lassen sich Controller-
Werte entweder statisch oder dynamisch in Echtzeit steuern. Eine Liste mit den
Standard-Controller-Nummern nden Sie im Anhang dieses Handbuchs.
NRPN:
Darüberhinaus können Controller verwendet werden, die keine genormte
Zuordnung besitzen und von daher unterschiedlich belegt werden können.
Diese nennt man NRPN (Non-Registered Parameter Numbers). Die NRPNs
werden unterteilt in MSB (Most signicant Byte) und LSB (Least Signicant
Byte), um eine höhere Auösung zu erhalten. Eine geringe Auösung macht
sich insbesondere bei Faderbewegungen eines Mixers bemerkbar, bei denen
mit 7 Bit (= 128 Werte) Pegelsprünge zu hören sind. Durch die Aufteilung
in MSB und LSB können 14-Bit-Auösungen der Fader und Dreh-Encoder
realisiert werden, was einer Unterteilung der Faderwege in über 16.000 Schritte
entspricht! Neben NRPN gibt es auch RPN (Registered Parameter Numbers).
RPN-Befehle sind in den MIDI-Standards GM (General MIDI), GS (Roland) und
XG (Yamaha) festgelegt.
Pitch Bend
Das Pitch-Bend-Rad eines Keyboards dient zur Tonhöhen-Modulation und besitzt
im MIDI-Format eine eigene Befehlsart.
After Touch
MIDI-Keyboards mit After Touch sind in der Lage, auch nach dem Anschlagen
einer Taste auf den Tastendruck zu reagieren und über MIDI zu senden.
Diese Funktion reagiert entweder tastenspezisch (Key Pressure) oder sie wirkt
auf alle Noten zugleich (Channel Pressure).
MIDI Machine Control (MMC):
Mit MIDI Machine Control können die Transportfunktionen eines Sequenzers oder
Drum Computers (z. B. Start, Stop, schneller Vor- und Rücklauf) und Locator-
Punkte mit fest einstellbarer Zeitposition (Locate, Punch In- / Out-Punkte)
auf einzelne Taster gelegt werden.
Program Change Messages und MIDI Bank Select:
Programmwechselbefehle werden benutzt, um Programme / Presets der
angeschlossenen Geräte aufzurufen. Es stehen 128 Programmnummern zum
Aufrufen von Presets zur Verfügung. Für Geräte mit mehr als 128 Presets gibt es
die Bank Select-Funktion, mit der vor dem Senden eines Program Changes die
Speicherbank ausgewählt werden kann.
Running Status:
Da die MIDI-Schnittstelle ein serielles Übertragungsformat ist und deshalb ihre
Daten nacheinander überträgt, merkte man schnell, dass die Übertragungsrate
bei intensiver Nutzung nicht ausreicht. Um eine wahrnehmbar verzögerte
Ausgabe der MIDI-Daten zu verhindern, wurde der Running Status vorgesehen.
Er unterdrückt bei aufeinanderfolgenden gleichen MIDI-Messages das
Status Byte. Dies bedeutet, dass z. B. bei einer kontinu ierlichen Änderung des
Daten-Bytes eines Controllers (z. B. Lautstärke) das Status Byte nur einmal
gesendet wird. Übermittelt wird anschließend lediglich die Änderung des
Data Bytes. Dies geschieht so lange, bis ein anderes Status Byte gesendet wird.
Es werden also pro gesendeter Message 8 Bit eingespart.
SysEx Dump:
Bei systemexklusiven Daten handelt es sich um eine Funktion, die es ermöglicht,
nicht-spezizierte Daten über MIDI zu übertragen. Dies wird häug für das
Auslesen des Speicherinhalts verwendet, um diesen extern zu sichern.
Das Status Byte kennzeichnet den Datentyp (SysEx), die ersten drei Daten-Bytes
sind eine Hersteller-Identikation, damit in einem größeren MIDI-Verbund das
richtige Gerät angesprochen werden kann.
Um die Verwendung mehrerer B-CONTROL gleichen Typs zu ermöglichen,
lässt sich eine Gerätenummer (Device-ID) im Global Setup einstellen, damit die
Daten bei der Rückübertragung am richtigen Gerät ankommen.
3. Bedienungselemente und
Anschlüsse
In diesem Kapitel beschreiben wir die verschiedenen Bedienungs elemente Ihrer
B-CONTROL. Alle Regler und Anschlüsse werden im Detail erläutert und nützliche
Hinweise zu ihrer Anwendung gegeben.
(1) Die 8 Endlos-Push-Encoder werden zum Senden von MIDI-Daten
verwendet. Sie besitzen zwei Funktionen (Drehen und Drücken),
die unterschiedlichen MIDI-Befehlen zugeordnet werden können.
(2) Diese 16 Taster können je einen MIDI-Befehl senden.