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NetXtreme Benutzerhandbuch Broadcom Gigabit Ethernet Teaming-Funktion
Seite 24 Einführung Dokument 2CS57XX-CDUM513-R
Teaming-Begriffe
Netzwerkadressierung
Teaming und Netzwerkadressen
Beschreibung der Teaming-Arten
Netzwerkadressierung
Zum besseren Verständnis der Teaming-Funktion ist es wichtig nachzuvollziehen, wie die Kommunikation zwischen Knoten
in einem Ethernet-Netzwerk funktioniert. In diesem Dokument wird davon ausgegangen, dass der Leser mit den Grundlagen
der Kommunikation in IP- und Ethernet-Netzwerken vertraut ist. Die folgenden Informationen geben einen allgemeinen
Überblick über die Grundbegriffe der Netzwerkadressierung in einem Ethernet-Netzwerk.
Jede Ethernet-Netzwerkschnittstelle in einer Host-Plattform wie einem Computersystem benötigt eine global eindeutige
Schicht-2-Adresse und mindestens eine global eindeutige Schicht-3-Adresse. Schicht 2 ist die Verbindungsebene, und
Schicht 3 ist die Netzwerkebene, wie im OSI-Modell definiert. Die Schicht-2-Adresse wird der Hardware zugewiesen und
häufig als MAC-Adresse oder physische Adresse bezeichnet. Diese Adresse wird werkseitig vorprogrammiert und in ein
NVRAM (Non-Volatile RAM) auf einer Netzwerkkarte oder dem Mainboard des Systems für eine eingebettete LAN-
Schnittstelle gespeichert. Die Schicht-3-Adressen werden als Protokolladressen oder logische Adressen bezeichnet, die
dem Software-Stack zugewiesen werden. IP ist ein Beispiel für ein Schicht-3-Protokoll. Außerdem verwendet Schicht 4 (die
Transportschicht) Portnummern für jedes höhere Kommunikationsprotokoll wie Telnet oder FTP. Diese Portnummern
dienen zur Differenzierung des Verkehrsflusses über mehrere Anwendungen hinweg. Schicht-4-Protokolle wie TCP oder
UDP werden in den heutigen Netzwerken am häufigsten verwendet. Die Kombination aus IP-Adresse und TCP-Portnummer
wird als Socket bezeichnet.
Ethernet-Geräte kommunizieren mit anderen Ethernet-Geräten nicht über die IP-Adresse, sondern über die MAC-Adresse.
Die meisten Anwendungen arbeiten jedoch mit einem Host-Namen, der mittels Namensauflösung, z. B. mit WINS oder DNS,
in eine IP-Adresse übersetzt wird. Daher ist ein Verfahren zur Identifizierung der MAC-Adresse, die der IP-Adresse
zugewiesen wurde, erforderlich. Das Address Resolution Protocol für ein IP-Netzwerk bietet ein solches Verfahren. Eine
Unicast-Adresse entspricht einer einzelnen MAC- oder IP-Adresse. Eine Broadcast-Adresse wird an alle Geräte in einem
Netzwerk gesendet.
Teaming und Netzwerkadressen
Ein Team von Adaptern funktioniert wie eine einzelne virtuelle Netzwerkschnittstelle und wird von anderen Netzwerkgeräten
genauso betrachtet wie ein Adapter, der nicht Bestandteil eines Teams ist. Ein virtueller Netzwerkadapter kündigt eine
einzelne Schicht-2- und eine oder mehrere Schicht-3-Adressen an. Wenn der Teaming-Treiber initialisiert wird, wählt er eine
MAC-Adresse von einem der physischen Adapter im Team aus, die als MAC-Adresse des Teams fungieren soll. Diese
Adresse stammt normalerweise vom ersten Adapter, der vom Treiber initialisiert wird. Wenn das System, das als Host für
das Team fungiert, eine ARP-Anforderung empfängt, wählt es eine MAC-Adresse unter den physischen Adaptern im Team
aus, die als die Quell-MAC-Adresse in der ARP-Antwort verwendet werden soll. In Windows-Betriebssystemen zeigt der
Befehl ipconfig /all die IP- und MAC-Adresse des virtuellen Adapters, nicht die des individuellen physischen Adapters. Die
Protokoll-IP-Adresse ist der virtuellen Netzwerkschnittstelle zugewiesen, nicht den individuellen physischen Adaptern.
Bei Switch-unabhängigen Teaming-Modi müssen alle physischen Adapter, die einen virtuellen Adapter bilden, die
eindeutige MAC-Adresse verwenden, die ihnen bei der Datenübertragung zugewiesen wird. Das heißt, die Rahmen, die von
jedem der physischen Adapter im Team gesendet werden, müssen eine eindeutige MAC-Adresse verwenden, um IEEE-
kompatibel zu sein. Beachten Sie, dass ARP-Cache-Einträge nicht aus empfangenen Rahmen entnommen werden,
sondern ausschließlich aus ARP-Anforderungen und ARP-Antworten.