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NetXtreme Benutzerhandbuch Broadcom Gigabit Ethernet Teaming-Funktion
Dokument 2CS57XX-CDUM513-R Anwendungsaspekte Seite 47
2. Die physische Adapterschnittstelle am Client-Server Red wird zur Übertragung der Daten verwendet. Dies wird durch
den Lastausgleichalgorithmus für ausgehenden Verkehr des Broadcom Intermediate-Treibers bestimmt (siehe
Ausgehender Verkehr und Eingehender Verkehr (nur SLB)).
Die Team-Schnittstelle auf dem Backupserver sendet ein unangefordertes G-ARP (Gratuitous Address Resolution Protocol)
an den Client-Server Red, was wiederum dazu führt, dass der ARP-Cache des Client-Servers mit der MAC-Adresse des
Backupservers aktualisiert wird. Das Lastausgleichverfahren in der Team-Schnittstelle bestimmt die MAC-Adresse, die im
G-ARP eingebettet ist. Die ausgewählte MAC-Adresse ist im Wesentlichen das Ziel für den Datentransfer vom Client-Server.
Im Client-Server Red bestimmt der SLB-Teaming-Algorithmus, welche der beiden Adapterschnittstellen zur
Datenübertragung verwendet wird. In diesem Beispiel werden Daten vom Client-Server Red an der Adapterschnittstelle A
des Backupservers empfangen. Zur Veranschaulichung der SLB-Mechanismen bei Einwirkung einer zusätzlichen Datenlast
an der Team-Schnittstelle stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem der Backupserver einen zweiten Backupvorgang initiiert:
einen zum Client-Server Red und einen zum Client-Server Blue. Die Route, die der Client-Server Blue zum Senden von
Daten an den Backupserver verwendet, hängt von seinem ARP-Cache ab, der auf die MAC-Adresse des Backupservers
verweist. Da der Adapter A des Backup-Servers bereits durch den Backupvorgang mit dem Client-Server Red belastet ist,
ruft der Backup-Server seinen SLB-Algorithmus auf, um den Client-Server Blue darüber zu informieren (durch ein G-ARP),
seinen ARP-Cache mit der MAC-Adresse von Adapter B des Backup-Servers zu aktualisieren. Wenn der Client-Server Blue
Daten übertragen muss, verwendet er eine der Adapterschnittstellen, die durch seinen eigenen SLB-Algorithmus bestimmt
wird. Wichtig ist, dass die Daten vom Client-Server Blue von der Adapterschnittstelle B des Backupservers und nicht von
der Adapterschnittstelle A empfangen werden. Dies ist deshalb von Bedeutung, da der Backupserver Datenströme von
verschiedenen Clients einem Lastausgleich unterziehen muss, wenn beide Backup-Streams simultan laufen. Sind beide
Backup-Streams aktiv, verarbeitet jede Adapterschnittstelle auf dem Backupserver die gleiche Last, sodass Daten über
beide Adapterschnittstellen ausgeglichen werden.
Derselbe Algorithmus wird angewendet, wenn ein dritter und vierter Backupvorgang vom Backupserver eingeleitet wird. Die
Team-Schnittstelle auf dem Backupserver sendet ein Unicast-G-ARP an Backup-Clients, um sie zur Aktualisierung ihres
ARP-Cache zu veranlassen. Jeder Client überträgt dann Backupdaten entlang einer Route an die MAC-Adresse auf dem
Backupserver.
Fehlertoleranz
Wenn eine Netzverbindung während des Bandbackups ausfällt, wird der gesamte Verkehr zwischen Backupserver und
Client gestoppt und die Backupjobs schlagen fehl. Wurde jedoch die Netzwerktopologie sowohl für Broadcom-SLB als auch
für die Switch-Fehlertoleranz konfiguriert, können die Bandbackup-Vorgänge während des Verbindungsausfalls ohne
Unterbrechung fortgesetzt werden. Alle Failover-Vorgänge innerhalb des Netzwerks sind für
Bandbackup-Softwareanwendungen transparent. Informationen dazu, wie Backup-Datenströme beim Netzwerk-Failover
gelenkt werden, gibt die Topologie in Abbildung 6. Der Client-Server Red überträgt über Pfad 1 Daten an den Backupserver,
zwischen dem Backupserver und dem Switch kommt es jedoch zu einem Verbindungsausfall. Da die Daten nicht länger von
Switch 1 an die Adapterschnittstelle A auf dem Backupserver gesendet werden können, werden sie von Switch 1 über
Switch 2 an die Adapterschnittstelle B auf dem Backupserver umgeleitet. Dies geschieht ohne Wissen der
Backupanwendung, da alle fehlertoleranten Vorgänge von der Adapterteam-Schnittstelle und den Trunk-Einstellungen der
Switches bewältigt werden. Aus der Perspektive des Client-Servers läuft der Betrieb genauso, als würden Daten über den
Originalpfad gesendet.