User manual

Seite 68
PSI 9000 DT Serie
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3.9.10 Arbiträr-Funktion
Die Arbiträr-Funktion (arbiträr = beliebig) bietet dem Anwender einen erweiterten Spielraum. Es sind je 100 Se-
quenzen für die Zuordnung zum Strom I oder der Spannung U verfügbar, die alle mit den gleichen Parametern
versehen sind, aber durch die Werte unterschiedlich konfiguriert werden können, um so komplexe Funktionsabläufe
„zusammenzubauen“. Von den 100 verfügbaren Sequenzen können beliebig viele nacheinander ablaufen. Das
ergibt einen Sequenzblock. Der Sequenzblock kann dann noch 1...999 mal oder unendlich oft wiederholt werden.
Von den 100 Sequenzen kann der abzuarbeitende Block von Sequenz Nummer x bis y beliebig festgelegt werden.
Eine Sequenz oder ein Sequenzblock wirkt immer entweder auf die Spannung oder den Strom. Eine Vermischung
der Zuordnung U oder I ist nicht möglich.
Die Arbiträrkurve überlagert einen linearen Verlauf (DC) mit einer Sinuskurve (AC), deren Amplitude und Frequenz
zwischen Anfangswert und Endwert ausgebildet werden. Bei Startfrequenz (Fs) = Endfrequenz (Fe) = 0 Hz sind die
AC-Werte unwirksam und es wirkt nur der DC-Anteil. Für jede Sequenz ist eine Sequenzzeit gegeben, innerhalb
der die AC/DC-Kurve von Start bis Ende generiert wird.
Folgende Parameter können für jede Sequenz der Arbiträr-Funktion konfiguriert werden (die Tabelle listet Parameter
für die Stromzuordnung, bei der Spannung ist es dann jeweils Us, Ue usw.):
Wert Einstellbereich Seq. Erläuterung
Is(AC) 0...50% Nennwert I 1-100 Anfangsamplitude des sinusförmigen Anteils der Kurve
Ie(AC) 0...50% Nennwert I 1-100 Endamplitude des sinusförmigen Anteils der Kurve
Fs(1/T) 0 Hz...10000 Hz 1-100 Anfangsfrequenz des sinusförmigen Anteils der Kurve (AC)
Fe(1/T) 0 Hz...10000 Hz 1-100 Endfrequenz des sinusförmigen Anteils der Kurve (AC)
Winkel 0°...359° 1-100 Anfangswinkel des sinusförmigen Anteils der Kurve (AC)
Is(DC) Is(AC)...(Nennwert - Is(AC)) von I 1-100 Startwert des DC-Anteils der Kurve
Ie(DC) Ie(AC)...(Nennwert - Ie(AC)) von I 1-100 Endwert des DC-Anteils der Kurve
Seq.Zeit 0,1 ms...36000 s 1-100 Zeit für die gewählte Sequenz
Die Sequenzzeit (Seq.zeit) und die Startfrequenz/Endfrequenz stehen in Zusammenhang. Es
besteht ein minimum Δf/s von 9,3. Also würde z. B. eine Einstellung mit Fs = 1 Hz, Fe = 11 Hz
und Seq.zeit = 5 s nicht akzeptiert, weil das Δf/s dann nur 2 wäre. Bei Seq.Zeit = 1 s paßt es
wieder oder man müßte bei Seq.Zeit = 5 s mindestens eine Fe = 51 Hz einstellen.
Die Amplitudenänderung zwischen Start und Ende steht im Zusammenhang mit der Sequenzzeit.
Man kann nicht eine beliebig kleine Änderung über eine beliebig große Zeit hinweg erzeugen.
In so einem Fall lehnt das Gerät unpassende Einstellungen mit einer Meldung ab.
Wenn diese Einstellungen für die gerade gewählte Sequenz mit Bedienfeld SPEICHERN übernommen werden,
können noch weitere Sequenzen konfiguriert werden. Betätigt man im Sequenzen-Auswahlfenster das Bedienfeld
WEITER, erscheint das zweite Einstellungsmenü, das globale Einstellungen für alle 100 Sequenzen enthält.
Folgende Parameter können für den Gesamt-Ablauf der Arbiträr-Funktion konfiguriert werden:
Wert Einstellbereich Erläuterung
Startseq. 1...Endseq. Erste Sequenz des Sequenzblocks
Endseq. 100...Startseq. Letzte Sequenz des Sequenzblocks
Seq. Zyklen ∞oder1...999 Anzahl der Abläufe des Sequenzblocks
Bildliche Darstellungen: Anwendungen und Resultate:
Start (DC)
t
A
Ende (DC)
Start (
A
C)
Seq.Zeit
Beispiel 1
Betrachtung 1 Ablaufs 1 Sequenz aus 100:
Die DC-Werte von Start und Ende sind gleich, die AC-Werte (Amplitu-
de) auch. Mit einer Frequenz ungleich Null ergibt sich ein sinusförmi-
ger Verlauf des Sollwertes mit einer bestimmten Amplitude, Frequenz
und Y-Verschiebung (Offset, DC-Wert von Start/Ende).
Die Anzahl der Sinusperioden pro Sequenzablauf hängt von der
Sequenzzeit und der Frequenz ab. Wäre die Sequenzzeit beispiels-
weise 1 s und die Frequenz 1 Hz, entstünde genau 1 Sinuswelle.
Wäre bei gleicher Frequenz die Sequenzzeit nur 0,5 s, entstünde
nur eine Sinushalbwelle.