User Manual

GOSSEN METRAWATT GMBH 43
10 Messen des Erdungswiderstandes (Funktion R
E
)
Der Erdungswiderstand ist die Summe aus dem Ausbreitungswi-
derstand des Erders (R
A
) und dem Widerstand der Erdungslei-
tung. Der Erdungswiderstand wird gemessen, in dem man über
den Erdungsleiter, den Erder und den Erdausbreitwiderstand
einen Wechselstrom leitet. Dieser Strom und die Spannung zwi-
schen Erder und einer Sonde werden gemessen.
Die Sonde wird über einen berührungsgeschützten Stecker von
4 mm Durchmesser an der Sondenanschlussbuchse (20) ange-
schlossen.
Die direkte Messung des Erdungswiderstandes R
E
ist nur in einer
Messschaltung mit Sonde möglich. Das setzt jedoch voraus,
dass die Sonde das Potential der Bezugserde hat, d. h. dass sie
außerhalb des Spannungstrichters des Erders gesetzt wird. Der
Abstand zwischen Erder und Sonde soll mindestens 20 m sein.
In vielen Fällen, besonders in Gebieten mit enger Bebauung, ist es
schwierig oder sogar unmöglich, eine Messsonde zu setzen. Sie
können den Erdungswiderstand in diesen Fällen auch ohne
Sonde ermitteln. Allerdings sind die Widerstandswerte des
Betriebserders R
B
und des Außenleiters L dann im Messergebnis
enthalten (vgl. Kapitel 10.2 „Messen ohne Sonde“ auf Seite 45).
Messverfahren
Das Gerät misst den Erdungswiderstand R
E
nach dem Strom-
Spannungs-Messverfahren. Der Messstrom, der dabei durch den
Erdungswiderstand fließt, wird vom Gerät gesteuert und beträgt
in den Messbereichen:
0 bis 10 k- 4mA, 0 bis 1k - 40 mA, 0 bis 100 - 0,4 A und
0 bis 10 > 0,8 A bis ca. 4 A (spannungsabhängig).
Es wird ein Spannungsabfall erzeugt, der dem Erdungswider-
stand proportional ist.
Die Wahl der Messbereiche und damit auch des Messstromes
wird in der Grundfunktion automatisch vorgenommen. In den
Unterfunktionen können sie manuell ausgewählt werden.
Hinweis
Die Widerstände der Messleitung und des Messadapters
(12) werden bei der Messung automatisch kompensiert
und gehen nicht in das Messergebnis ein.
Störspannungen am Schutzleiter PE, am Erder oder an
der richtig angeschlossenen Sonde beeinflussen das
Messergebnis nicht. Sie können mit einer Spannungs-
messung (mit dem Messadapter (2-polig) (12)) gemessen
werden.
Treten während der Messungen gefährliche Berührungs-
spannungen (> 50 V) auf, so wird die Messung abgebro-
chen und es erfolgt Sicherheitsabschaltung.
Der Sondenwiderstand geht nicht in das Messergebnis
ein und kann maximal 50 k betragen. Ist der Sondenwi-
derstand zu hoch wird automatisch ohne Sonde gemes-
sen (vgl. Kapitel 10.2 „Messen ohne Sonde“ auf Seite 45)
Achtung!
!
Die Sonde ist Teil des Messkreises und kann nach
VDE 0413 einen Strom bis maximal 3,5 mA führen.