User manual

T02.0.4X.6B-09 Seite 5 v. 6
Anhang B: Sauerstoffsensor
Allgemeines zum Sauerstoffsensor
I.) Lebensdauer:
Am Ende der Lebensdauer der Sensoren fällt das Sensorsignal relativ schnell ab. Die Elektrodenbewertung in % kann
deshalb nur als Anhaltswert verwendet werden. Eine Bewertung von 70% heißt nicht, dass noch exakt 70 % der Lebens-
dauer verfügbar sind, sondern dass das Elektrodensignal 70% eines Vergleichssignals beträgt.
Hinweis: Die Sensor-Bewertung wird vom Messgerät nach einer erfolgreich durchgeführten Kalibration des Sauerstoff-
sensors aktualisiert. (siehe hierzu auch Kapitel „Kalibration des Gerätes“)
Die nominelle Lebensdauer kann durch den Einsatz stark verringert werden. Beeinflussende Faktoren sind:
- Lager- / Betriebstemperatur
- Luftfeuchte des Testgases: Beim dauerhaften Einsatz mit trockenen Gasen (technische Gase, komprimierte Gase)
wird die Lebensdauer deutlich verringert.
Wenn der Sensor in Messpausen an „normal-feuchte“ Umgebungsluft gebracht wird („System spülen“), kann dieser
negative Effekt deutlich verringert werden.
II.) Betriebsposition:
Die optimale Betriebsposition ist mit der Sensoröffnung nach unten,
maximaler Differenzdruck zur Umgebung: 250 mbar.
III.) Messgenauigkeit:
Die Messgenauigkeit kann beeinflusst werden durch:
- Flüssigkeiten auf der Sensoröffnung (Öffnung spülen und mit flusenfreiem Tuch trocknen)
Achtung: keine Flüssigkeit in elektrische Kontakte bringen
- Gas und Sensortemperatur muss im Gleichgewicht sein. Genaueste Messung, wenn bei Messtemperatur kalibriert wird
- Druckänderungen: Der Sensor ist ein Partialdruck-Sensor, d.h. Druckänderungen gehen direkt proportional ins Messergebnis
ein. Ein gegenüber der Kalibration um 1% veränderter Luftdruck bewirkt einen zusätzlichen Messfehler von 1%!
Für optimale Genauigkeit am besten bei gleichen Druckverhältnissen kalibrieren, bei denen auch gemessen wird.
Verwendung der Sensoren GGO... /MU (Standard) und GOO... /MU (Option)
GGO ... (geschlossener Sensor)
Für Messungen an der Atmosphäre und in Systemen ohne Über- und Unterdruck ist der Sensor GGO ausreichend. Au-
ßerdem kann der GGO luftdicht in Systeme mit geringen Über/Unterdruck eingeschraubt werden.
Vorsicht! Wenn der Sensor nicht bei exakt dem gleichen Druck kalibriert werden kann entsteht ein entsprechend großer
Messfehler! Das Gerät hat eine manuelle Luftdruckkompensation. Damit kann der GGO luftdicht in Systeme mit bekann-
ten Druck eingeschraubt werden (Achtung: unbedingt zulässigen Betriebsdruck bei einseitiger Belastung beachten!). Der
Druck wird am Gerät eingestellt und dann mit dem Gerät kompensiert, somit treten keine zusätzlichen Messfehler auf.
GOO … (offener Sensor)
Der Sensor besitzt Bohrungen im hinteren Teil des Gehäuses und durch die spezielle Sensorkonstruktion ‚umströmt‘ das
Messgas den Sensor, ohne dass sich bei einer Begasung bzw. leichter Anströmung ein Druck aufbauen kann, der das
Messergebnis verfälschen könnte. Dadurch wird auch die Temperaturkompensation des Sensors beschleunigt. Das
Messgas entweicht ins Freie. Insbesondere beim Vermessen von Gasen aus Druckflaschen, wo durch die Expansion des
Gases nach dem Austritt aus der Flasche die Temperatur sinkt, können durch Verwendung dieses Typs temperatur- und
druckbedingte Messfehler minimiert werden. Die Anströmung sollte allerdings nicht zu stark eingestellt werden, beson-
ders wenn der Sensor mit einem Schlauch direkt an die Flasche angeschlossen wird.
Hinweise zur Sauerstoffmessung
Die Kalibration und die Messung sind druckabhängig.
Kontrollieren Sie deshalb vor der Kalibration und bei der Messung den aktuellen abs. Luftdruck.
Die Sensortemperatur muss gleich der Gastemperatur sein.
Temperaturunterschiede können das Messergebnis erheblich verfälschen! Beachten Sie auch, dass es je nach Umge-
bung bis zu mehrere Stunden dauern kann, bis sich beide Temperaturen angeglichen haben. Eine entsprechende Um-
wälzung des Gases oder Anströmung des Sensors beschleunigt die Anpassung erheblich.