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106 September/Oktober 2019 www.elektormagazine.de
Beginnen wir sofort mit den schlechten Nachrichten. Und das
ist das Gehäuse des JDS6600 von JOY-iT. Es sieht ziemlich
billig aus, da hätte der Hersteller ruhig ein paar Euro mehr
investieren können. Aber die gute Nachricht ist, dass das Gerät
für weniger als 140 Euro einen großen Frequenzbereich über-
streicht, ziemlich genau ist und eine ganze Latte von Einstell-
möglichkeiten besitzt. Dazu später mehr!
Hardware
Der JOY-iT-Funktionsgenerator ist in einem einfachen Kunst-
stoffgehäuse mit bescheidenen Abmessungen untergebracht.
Auf der Vorderseite befinden sich ein kleines, aber deutliches
LCD, das alle Einstellungen anzeigt, eine Reihe von Bedientas-
ten, ein Drehknopf und drei BNC-Buchsen: zwei Ausgänge und
ein Eingang für den integrierten Frequenzzähler. Das Gerätchen
kann zwei Ausgangssignale liefern, die sich unabhängig vonein-
ander oder paarweise einstellen lassen. Die Stromversorgung
erfolgt über ein mitgeliefertes Netzteil. Der Karton enthält auch
zwei BNC-Kabel mit Krokodilklemmen, ein BNC-BNC-Kabel und
ein USB-Kabel, was bei einem Gerät dieser Preisklasse nicht
selbstverständlich ist.
Die wichtigsten Merkmale des JDS6600 sind der Frequenzbe-
reich für Sinussignale bis 60 MHz, für Rechteck und Dreieck bis
15 MHz und für andere Wellenformen bis 6 MHz. Dabei kann
man aus rund 15 vorprogrammierten und bis zu 60 selbstpro-
grammierten Wellenformen auswählen.
Die maximale Ausgangsspannung beträgt 20 V
SS
für den Bereich
unter 10 MHz, darüber sind 10 V
SS
(bis zu 30 MHz) oder 5 V
SS
(bis zu 60 MHz) verfügbar. Die einstellbare Offsetspannung weist
ähnliche Werte auf. Außerdem kann der JDS6600 Signalbursts
und Frequenzsweeps erzeugen. Der eingebaute Frequenzzähler
ist für Signale bis zu 100 MHz und 2...20 V
SS
geeignet.
Im Einsatz
Die Bedienung des JDS6600 ist recht übersichtlich. Neben der
Anzeige befinden sich vier Funktionstasten, deren aktuelle Funk
-
tion von den gewählten Einstellungen abhängt. Das Display
zeigt die Einstellungen beider Kanäle an, beim oben dargestell-
ten Signal ist auch die gewählte Signalform angegeben. Die
meisten Tasten haben mehrere Funktionen, was am Anfang
etwas verwirrend ist. So kann man durch einmaliges Drücken
einer CH-Taste zu einem anderen Kanal wechseln und diesen
damit einstellen, während ein einmaliger Druck auf die Taste
eines schon gewählten Kanals dazu führt, dass dieser Kanal
ausgeschaltet wird. Langes Drücken der CH2-Taste führt dazu,
dass Kanal 2 auf dem Display oben (mit seiner Wellenform)
angezeigt wird. Durch Drücken und Halten von CH1 erscheint
Kanal 1 wieder oben auf der Anzeige. Alles klar?
Die Tasten funktionieren einigermaßen gut, aber wenn man
genau schaut, merkt man, dass sich beim Druck auf eine Taste
die anderen Tasten auch ein wenig bewegen. Dies hätte man
mechanisch etwas besser lösen können. Zur Einstellung der
Werte auf dem Display wählt man mit den beiden Cursortasten
zunächst eine Ziffer aus und ändert deren Wert dann mit dem
Drehknopf. Da bei der Frequenz ziemlich viele Ziffern angezeigt
DDS-Funktionsgenerator
JOY-iT JDS6600
Viel Signal für wenig Geld
Von Harry Baggen (NL)
Früher hatte jeder Elektroniker in seinem
(Hobby-)Labor einen XR2206-Funk-
tionsgenerator. Diese Zeiten sind
längst vorbei, denn heutzutage
arbeitet ein solcher Generator mit
einem DDS-Chip, der Frequen-
zen digital erzeugt. Leider ist
ein ordentlicher DDS-Funktions-
generator nicht gerade billig –
oder doch? Der hier begutachtete
DDS-Funktionsgenerator von JOY-iT
verspricht einen breiten Frequenzbereich und
viele Möglichkeiten zu einem günstigen Preis.

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