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PALSTEK 4/12
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Batterie angeschlossen oder dass
diese defekt ist. Wir hatten jedoch
ein Konstantspannungsnetzteil, das
13,8 Volt erzeugte und dabei einen
Strom von maximal 3 Ampere lie
-
fern konnte.
Die Batterie sollte entsorgt werden.
Die einhellige Meinung aller Betei
-
ligten war, dass keine Batterie eine
12-monatige Lagerung im vollständig
entleerten Zustand überstehen konn
-
te. Rein spaßeshalber schlossen wir
das Konstantspannungsnetzteil und
einen Megapulse an die Batterie an.
Diese nahm ein wenig Strom auf –
einige hundert Milliampere –, und
wir ließen sie einen Tag "laden",
um sie dann über eine 20-Watt-
Glühlampe wieder zu entladen.
Diese Prozedur wiederholten wir
sieben Tage. Nach jeder Ladung
dauerte es etwas länger, bis die
Batterie mit dem Lampenstrom ent
-
laden war. Am achten Tag maßen
wir die Kapazität und fanden 80
Prozent der Nennkapazität.
Diese Batterie startet heute noch
den Traktor unseres Nachbarn. Wie
funktioniert so etwas? Wie kann eine
offensichtlich defekte Batterie, die
fast keine Ladung mehr aufnimmt,
wieder zu einem fast neuwertigen
Zustand regeneriert werden?
Ein wenig Batteriechemie
Bleibatterien funktionieren etwa so:
In einem Kunststoffbehälter sind
ein Elektrolyt (Schwefelsäure) und
mehrere Gitter untergebracht, die
abwechselnd mit pastösem ("amor
-
phen") Blei und Bleioxid bestrichen
sind. Diese in der Säure stehenden
mit aktiver Masse behafteten Gitter
("Platten") sind abwechselnd mit den
Endpolen der Batterie verbunden,
die Bleiplatten mit dem negativen,
die Bleioxidplatten mit dem posi
-
tiven Pol.
Wird die Batterie entladen, wandern
Elektronen aus dem Bleioxid zum
Blei, und als Ausgleich wandern
Sulfationen aus dem Elektrolyten
zu den Platten. Die aktiven Massen
auf beiden Platten, sowohl das Blei
-
oxid als auch das Blei, werden so
zu Bleisulfat. Während die Batterie
also Energie in Form von Elektronen
abgibt, gleichen sich die aktiven
Massen auf den Platten einander
an – beide werden zu Bleisulfat.
Wir haben es also mit drei aktiven
Massen zu tun: Blei, Bleioxid und
Bleisulfat. Alle nehmen an den durch
den elektrischen Strom durch die
Batterie verursachten chemischen
Umsetzungen Teil. Dies funktioniert,
solange die aktiven Massen als Paste,
also amorph, vorliegen.
Aus Aktiv wird Inaktiv
Die Sache hat, wie vieles im Leben,
natürlich einen Haken. Sobald die
Batterie auch nur teilweise entladen
ist, beginnt die amorphe Bleisulfat
-
masse mit der Bildung von Kristallen.
Diese zeigen zwei Eigenschaften, die
in Batterien nicht sehr erwünscht
sind: Sie leiten den Strom extrem
schlecht, nehmen also kaum mehr
an den chemischen Prozessen in der
Batterie Teil, und lassen sich nur
schlecht im Rahmen der allgemein
üblichen Ladung wieder zu amor
-
phem Blei beziehungsweise Bleioxid
zurückverwandeln. Zudem nehmen
Anschluss
Der Anschluss eines Megapulse an die Batterien ist denkbar
einfach – es müssen lediglich ein schwarzes und ein rotes Kabel
an die entsprechenden Pole der Batterie angeschlossen werden.
Nach DIN EN ISO 10133 muss zumindest der positive Leiter – in
vollständig isolierten Anlagen, bei denen der Minuspol nicht geer-
det ist, auch der negative – an der Batterie abgesichert sein. Der
Megapulse zieht sich seine Betriebsspannung aus den Batterien
die gepulst werden sollen, sobald die Spannung an den Polen
12,8 beziehungsweise 13,6 Volt übersteigt. Dies ist in der Regel
dann der Fall, wenn die Batterie geladen wird. So wird verhindert,
dass die Batterie durch den Megapulse entladen und damit erst
recht geschädigt wird. .
Batterien
Megapulse
Batterieschalter
Hauptsicherung
Sicherung für Megapulse-Anschluss
zum Bordnetz +
zum Bordnetz –
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