Operating instructions
19
Erstprüfung an Starkstromanlagen nach DIN VDE 0100, Teil 600
ISO-Klassen-Erstprüfung an Starkstromanlagen
Eigenschaften von Motoren
Erstprüfung an Starkstromanlagen
nach DIN VDE 0100, Teil 600
Der Errichter muss vor der Inbetriebnahme
einer
– neu errichteten
– geänderten
– instandgesetzten oder
– erweiterten
Anlage prüfen, ob alle Festlegungen für den
Schutz von Personen, Tieren oder Sachen
eingehalten worden sind.
a) Die Prüfung beginnt mit dem systema-
tischen Besichtigen.
1. Halten die Betriebsmittel außeren Ein-
flüssen stand ?
2. Sind die Zusatzfestlegungen für Räume und
Anlagen besonderer Art eingehalten?
3. Haben Betriebsmittel erkennbare Mängel?
4. Ist die Isolierung der aktiven Teile OK?
5. Entsprechen Abdeckungen und Umhüllun-
gen den Bestimmungen?
6. Erfüllen die Hindernisse ihren Zweck?
7. Ist der Abstand den Vorschriften ent-
sprechend?
8. Sind Leitungs- und Kabeldruchführungen
ordnungsgemäß abgeschottet?
9. Sind die Montageanleitungen des Betriebs-
mittels eingehalten?
10. Sind die Überstromschutzeinrichtungen
richtig ausgewählt und eingestellt?
11. Sind die Überwachungseinrichtungen
richtig ausgewählt und eingestellt?
12. Ist die Anlage durch Pläne hinreichend do-
kumentiert?
b) Es folgt das Erproben von Schutz- und
Überwachungseinrichtungen.
1. Lösen Isolationsüberwachungseinrichtun-
gen beim Betätigen der Prüftaste aus?
2. Sind die Sicherheitseinrichtungen wirksam?
3. Sind Melde- und Anzeigeeinrichtungen
funktionsfähig?
4. Hält die Isolierung, falls nicht vom Hersteller
garantiert, einer Prüfspannung stand?
c) Falls erforderlich:
Messen zur Beurteilung der Wirksam-
keit von Schutzeinrichtungen.
1. Fehlerstrom-Berührspannung
2. Schleifenwiderstand
3. Schutzleiterwiderstand, Erdleiterwiderstand
Potentialausgleichsleiterwiderstand
4. Erdungswiderstand
5. Widerstand von Fußböden und Wänden
6. Drehrichtung des Drehfeldes bzw. richtige
Strömungsrichtung des Luftstroms prüfen.
Anschluss von Motoren
In IEC-Publ. 34-8 wird angegebenen, dass die
Ständerwicklung, die Teile dieser Wicklung und
die Anschlüsse für Drehstrom-Motoren durch
die Großbuchstaben U, V und W zu bezeichnen
sind.
Wicklungsenden und Zwischenanzapfungen
werden durch eine Ziffer nach dem Buchstaben
bezeichnet, z.B. U1, U2 usw.
Wicklungsteile der gleichen Wicklung werden
durch eine Ziffer vor dem Buchstaben gekenn-
zeichnet, z.B. 1U1, 2U1 usw.
Falls keine Missverständnisse möglich sind,
können die Ziffer vor dem Buchstaben, die Ziffer
nach dem Buchstaben oder auch beide ausge-
lassen werden.
Überlast-Schutz Anlauf von Motoren /
Direktes Einschalten
Das EVU lässt normalerweise das direkte Ein-
schalten von Käfigläufermotoren mit Nenn-
leistungen bis 3-5 kW zu.
Anlauf von Motoren /
Stern/Dreieck-Anlauf 400 V / 690 VAC
Bei Stern/Dreieck-Anlauf wird ein Käfigläufer-
motor, der beispielsweise für 400 Volt Dreieck
gewickelt ist, mit der Wicklung in Sternschal-
tung angelassen. Dazu ist ein Stern/Dreieck-
Schalter erforderlich.
Bei Sternschaltung reduziert sich die Phasen-
spannung auf die Nennspannung geteilt durch
√
_
3. Das entspricht z.B. dem Verhältnis 400 /
230 V. Beim Umschalten auf Dreieckschaltung
werden nachstehende Verbindungen herge-
stellt:
Bei Drehrichtung im Uhrzeigersinn:
U1-V2, V1-W2, W1-U2.
Bei Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn:
U1-W2, V1-U2, W1-V2.
Dimensionierung von Leitungen
Bei der Dimensionierung von Leitungen zwi-
schen Motor und Stern/Dreieck-Schalter ist je-
der Leiter passend zum Strom auszulegen.