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kung der einzelnen Mittel unter-
schiedlich hoch ist und bei einer
für das jeweilige Mittel charakte-
ristischen Temperatur liegt.
Diese Charakteristik kann
zur Auswahl eines geeigneten
Abschreckmittels herangezogen
werden. In grober Näherung gilt,
dass mit zunehmender Werk-
stückabmessung das Maximum
der Abkühlgeschwindigkeit zu
niedrigeren Temperaturen ver-
schoben werden sollte, wie es
schematisch in Bild 28 wieder-
gegeben ist.
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charakteristisch durch ihre Ab-
kühlwirkung in den verschiedene
n
Temperaturbereichen. In Bild 27
sind einige mit einem speziellen
Prüfkörper (Silberkugel) gemesse-
ne
Abkühlkurven („Silberkugel-
kurven“)
verschiedener flüssiger
Mittel gegenübergestellt.
Sie zeigen ganz deutlich die
unterschiedliche Abkühlgeschwin
-
digkeit im Temperaturbereich
zwischen Beginn und Ende des
Abschreckvorgangs. Es ist ersicht-
lich, dass die maximale Geschwin-
digkeit und damit die Abkühlwir-
3.3.2 Gestuftes Abschrecken –
Warmbadhärten
Zur Minimierung von Maß- und
Formänderungen, Eigenspannun-
gen und der Rissgefahr sollte nicht
schroffer als notwendig und so
mild wie möglich abgeschreckt
werden. Um die beim Abkühlen im
Werkstück entstehenden Spannun
-
gen möglichst gering zu halten,
werden riss- und verzugsempfind-
liche Werkstücke bevorzugt gestuft
abgekühlt.
Die verbreitetste Methode hier-
für ist das Warmbadhärten. Hierbei
werden die Werkstücke in eine
Salzschmelze, ein Wirbelbett oder
ein Warmbadöl, dessen Tempera-
tur möglichst dicht oberhalb der
Martensit-Starttemperatur liegen
sollte, eingetaucht, wodurch der
Abkühlvorgang in der Werkstück-
randschicht unterbrochen wird
.
Der Kern des Werkstücks kühlt
sich jedoch so weit ab, dass ein
Temperaturausgleich zwischen
Rand und Kern eintreten kann,
siehe Bild 29.
Beim Abkühlen entstandene
Spannungen können sich so durch
plastische Verformung des noch
„weichen“ Austenits weitestge-
hend abbauen. Nach ausreichend
langem Halten wird das Abkühlen
fortgesetzt, wozu die Werkstücke
dem Warmbad entnommen und
an Luft bis auf Raumtemperatur
Wärmebehandlung von Stahl – Härten, Anlassen, Vergüten, Bainitisieren
Bild 28: Optimale Lage der maximalen Abschreckwirkung
(schematisch)
Bild 29: Abkühlverlauf eines Werkstücks beim
Warmbadhärten
0
Temperatur [ºC]
Abkühlgeschwindigkeit [ºC/s]
0
1000
2000
3000
200
400 600 800
10 % cyanhaltige
Salzlösung (20 ºC)
Leitungswasser
(Hannover, 20 ºC)
legiertes Öl
(1,6 ºE bei 50 – 60 ºC)
unlegiertes Öl
(1,6 ºE bei 50 – 60 ºC)
Salzschmelze
(Warmbad 210 ºC/
0,1 % Wasser)
Temperatur
Abkühlgeschwindigkeit
Zu härtendes Werkstück
größer kleiner
0
Zeit [min]
Temperatur [ºC]
0
100
10
200
300
400
500
20
30 40
Kern
M
s
Rand
Abkühlung
an Luft
oder in Öl
Bild 27: Abkühlkurven flüssiger Abschreckmittel