Information

3 HAMEG INSTRUMENTS
Fachartikel
Netzteil-Multitalente für Labor und Prüffeld
Mittels Menüpunkt EDIT (Taste ARB) können die Parameter
der frei programmierbaren Signalform bearbeitet werden.
Stützpunktdaten für Spannung, Strom und Zeit (Verweildauer
pro Punkt zwischen 10 ms und 10 min) werden hierfür benötigt
(Bild 5). Durch geeignet gewählte Stützpunktdaten lassen sich
viele gängige Signalformen erzeugen, deren Einzelpunkte
linear verbunden werden können (z.B. Sägezahn, Treppe etc.).
Maximal 512 Stützpunkte können auf diese Weise durchlaufen
werden. Die Repetierrate für liegt bei maximal 255 Wieder-
holungen – so ergeben sich auch komplexere Strom- oder
Spannungsverläufe, beispielsweise um die Funktion von
Schaltungen bei sehr abweichenden Verläufen von
Versorgungsspannungen zu testen: Eine Funktion, die im
Automotive-Bereich sehr oft benötigt wird.
Die Software sichert vielfältige Kommunikations-
fähigkeiten
Neben einer LAN-Schnittstelle (z.B. für den Betrieb in LXI-
Netzen auf Basis des normalen Ethernet) besitzen die LXI-
konformen Geräte eine USB-Schnittstelle und – je nach
Modellvariante – auch eine GPIB-Schnittstelle.
Für die USB-Schnittstelle kann der Anwender auswählen, ob
das Gerät über einen virtuellen COM-Port (VCP) oder über die
USB-TMC-Klasse angesprochen werden soll. Bei der
klassischen Variante des VCP kann der Anwender nach
Installation der ent-sprechenden Windows-Treiber mit einem
beliebigen Terminal-Programm über SCPI-Kommandos mit
dem HMC kommunizieren. Zusätzlich kann die kostenlose
„HMExplorer“ genutzt werden. Diese Windows-Anwendung
bietet neben einer Terminalfunktion auch die Möglichkeit zum
Erstellen von Screenshots sowie zum Auslesen des
Messwertspeichers.
Weitere Schnittstellen zur externen Steuerung und
Triggerung
Eine Analogschnittstelle bendet sich auf der Rückseite des
Gerätes. Sie verfügt über analoge Steuereingänge für 0 V bis
10 V und über die traditionelle Stromschnittstelle 4 mA bis
20 mA, um damit die Spannung einzustellen. Die Einstellung
kann entweder linear oder über Schwellwert mittels Soft-
menütaste erfolgen. Der Schwellwert lässt sich von 0 bis 10 V
in 100 mV-Schritten einstellen. Ist dieser überschritten, wird
die eingestellte Spannung für den jeweiligen Kanal an den
Ausgang angelegt; ansonsten sind es 0 V.
Steuerungstechnisch besonders erwähnenswert ist allerdings
der Triggereingang. Über diesen kann zum Beispiel auch der
nächste ARB-Schritt angestoßen werden: Damit wäre das
Ausgangssignal nicht mehr zeitgesteuert, sondern event-
gesteuert. Man stelle sich einen Prüfprozess vor, der
unterschiedlich lange dauern kann: Bei einem rein zeit-
gesteuerten Arbiträr-Signal muss das Netzgerät so
programmiert sein, dass ein Spannungswechsel sicher nicht
vor Beendigung des Prüfschritts stattndet. Mit der Trigger-
möglichkeit der neuen Geräte kann z.B. ein Prüfsystem
signalisieren, wann es mit einem Schritt fertig ist, und das
Bereitstellen der nächsten Prüfspannung quasi über den
Trigger anfordern. Auch das Daten-Logging ist darüber aus-
lösbar. Das sind Betriebsarten, die vor allem an Prüfplätzen
oder in Testsystem-Kongurationen recht praxisnah einsetzbar
sind.
Zeichnet alles Wichtige auf – auch die abgegebene
Energiemenge
Was in anderen Stromversorungen nicht (und schon gar nicht
in dieser Preisklasse) verfügbar ist: eine Datenaufzeichnung
(„Logging“) und eine Energiemessung.
Das Softmenü bietet im Logging-Betrieb drei verschiedene
Modi, bei denen Spannungs-, Strom- und Zeitwerte auf-
gezeichnet werden. Die Funktion „U“ wählt man, wenn man
eine unendlich lange Datenaufzeichnung vorhat. Der limitierende
Faktor hierbei ist die Größe des internen Speichers oder des
angeschlossenen USB-Sticks. Die Anzahl intern abspeicher-
barer Messpunkte ist variabel und hängt u.a. von der Speicher-
belegung durch z.B. abgelegte ARB-Kurven und lokal abge-
speicherte Gerätesetups ab.
Bild 5: Texteditor in HMExplorer Software
Bild 4: Grascher Editor in HMExplorer Software