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3 | Digitale Komponenten | Booster: Auswahl, Anschluss, Einsatz | Seite 4 © tams elektronik 03/2014
Trennen der Booster-
Abschnitte (2)
Bei 2-Leiter-Systemen wird üblicherweise eine
Schiene durchtrennt, welche ist zunächst
nicht bedeutsam. Es muss jedoch in allen
Boosterabschnitten dieselbe Schiene ("links"
oder "rechts") durchtrennt werden. In
größeren, unübersichtlichen Anlagen ist es
empfehlenswert, sicherheitshalber beide
Schienen zu durchtrennen, was keinen
Einfluss auf die Funktionsweise hat.
Bei 3-Leiter-Systemen muss in der Regel nur
der Mittelleiter durchtrennt werden. Beim
Einsatz bestimmter Booster müssen allerdings
die Außenleiter ebenfalls durchtrennt werden.
Für welche Booster das erforderlich ist, steht
in der Anleitung zu dem betreffenden
Booster.
Getrennte Booster zum
Schalten und Fahren
Grundsätzlich empfehlenswert ist die Ver-
teilung der Aufgaben "Schalten" und "Fahren"
auf verschiedene Booster. Vorteile dieser
Lösung ergeben sich z.B. in folgenden
Situationen:
Schneidet eine Lok eine Weiche (einer 2-
Leiter-Anlage) auf und verursacht dadurch
einen Kurzschluss, wird der Strom für den
betroffene Streckenabschnitt durch die Kurz-
schlusssicherung abgeschaltet. Wird die
Weiche durch den selben Booster versorgt,
kann die Weiche nicht umgeschaltet werden,
um den Kurzschluss zu beheben. Anders sieht
die Situation aus, wenn die Weiche über
einen gesonderten Schaltbooster versorgt
wird.
Ist ein Booster durch die Versorgung
fahrender und beleuchteter Züge bereits
weitestgehend ausgelastet, kann das Schalten
einer Weiche (für das ca. 500 bis 1000 mA
Strom benötigt werden) zum Abfallen der
Gleisspannung (bei ungeregelten Boostern)
oder zur Überlastung und damit zur
Abschalten des Boosterabschnitts führen. Sind
Schalten und Fahren unterschiedlichen
Boostern zugeordnet, tritt dieses Problem
nicht auf.
EXKURS:
Gleisspannung messen
Die Höhe der Gleisspannung ist doch im
Datenblatt des Boosters angegeben. Wozu
also noch messen?
Zumindest für geregelte Booster trifft diese
Aussage zu aber nur zum Teil. Denn die
Gleisspannung entspricht nur direkt am
Gleisausgang des Boosters dem Wert, der im
Datenblatt als Ausgangsspannung angegeben
ist. Durch Spannungsabfälle verringert sich
die Gleisspannung mit jedem cm Leitung.
Um die Gleisspannung zu messen, reicht der
Anschluss eines Multimeters nicht aus, da die
Spannung zum einen keine reine
Sinusspannung ist und zum anderen eine
hohe, variable Frequenz hat. Doch auch ohne
Einsatz eines Oszilloskops ist mittels einer
kleinen Hilfsschaltung und eines Multimeters
die Ermittlung eines hinreichend genauen
Wertes möglich.
Abb: Gleisspannung mit einem Multimeter messen
Die Hilfsschaltung besteht aus einem Gleichrichter, einem
Kondensator 100 nF und einem Widerstand 100 kOhm. Die
Schaltung wird entsprechend der Abbildung verdrahtet.
Um korrekte Messergebnisse zu erzielen, muss das
Multimeter auf Gleichspannungs-Messung eingestellt
werden. Das Messergebnis entspricht nicht der anliegenden
Gleisspannung, da es den Spannungsabfall des
Gleichrichters nicht berücksichtigt. Dieser liegt in der Regel
bei 1,5 V.
Daraus ergibt sich:
Gleisspannung [V]
= Messwert aus Gleichspannungsmessung [V] + 1,5 V