Operation Manual

KAPITEL 30. CPU-LEISTUNGSBEDARF UND STRATEGIEN BEI DER AUDIOBEARBEITUNG 558
Lücken oder Störgeräusche enthalten. Zu den Faktoren, die die Rechenleistung eines Com-
puters bestimmen, gehören die Prozessor-Taktraten (in MHz oder GHz), seine Architektur,
die Leistungsfähigkeit seines Speicher-Cachings (wie efzient der Prozessor Daten aus dem
Arbeitsspeicher holen kann) und die Bandbreite des System-Busses der Pipeline des
Rechners, durch die alle Daten hindurch müssen. Da viele Faktoren im Spiel sind, arbeiten
Anwender im professionellen Audiobereich häug mit Rechnern, die für solche Anwendun-
gen optimiert sind.
Glücklicherweise unterstützt Live Multicore- und Multiprozessor-Systeme und erlaubt es
deshalb, die Rechenlast von Instrumenten, Effekten und I/O optimal auf die verfügbaren
Ressourcen zu verteilen. In Abhängigkeit vom Rechner und dem Live-Set, kann die zur
Verfügung stehende Rechenleistung dadurch ein Vielfaches von der auf älteren Systemen
betragen.
Wenn Sie mit einem Multicore- oder Multiprozessorsystem arbeiten, werden Sie die Unter-
stützung dafür auf der CPU-Seite von Lives Voreinstellungen aktivieren wollen.
Die CPU-Last-Anzeige
Die CPU-Last-Anzeige im Transportbereich zeigt an, wie viel der verfügbaren Rechenleistung
zu einem gegebenen Zeitpunkt gebraucht wird. Liegt der angezeigte Prozentsatz beispiels-
weise bei 10 Prozent, arbeitet der Rechner gewissermaÿen noch mit Standgas. Zeigt die
Anzeige dagegen 100 Prozent Last, ist der Prozessor ausgelastet - es ist dann sehr wahr-
scheinlich, dass Aussetzer, Knackser oder andere Audio-Probleme auftreten. Beachten Sie,
dass die Last-Anzeige nur die Audioberechnung und sonst keine Prozesse berücksichtigt,
die der Rechner abarbeiten muss (zum Beispiel die Benutzeroberäche von Live).
Audioberechnungen haben die höchste Priorität in Live. Deshalb sollte auch bei einer ho-
hen Prozessorlast die Audioausgabe ohne Unterbrechungen und Störungen erfolgen. Un-
kritische Funktionen hingegen (wie das Auffrischen der Bildschirmdarstellung) können sich
verzögern, da sie nur dann ausgeführt werden, wenn die Audioberechnungen dafür etwas
Luft lassen.