Operation Manual

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CPU-Leistungsbedarf und Strategien bei der Audiobearbeitung
Kapitel 30
CPU-Leistungsbedarf
und Strategien bei der
Audiobearbeitung
Audiobearbeitung in Echtzeit ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Allzweck-Computer, die übli-
cherweise eher für die Nutzung von Tabellenkalkulationsprogrammen und zum Surfen im Internet
konzipiert wurden. Eine Software wie Live benötigt eine leistungsfähige CPU und eine schnelle
Festplatte. Dieser Abschnitt soll Ihnen einen Einblick in das Thema geben und Ihnen dabei helfen,
Probleme beim Betrieb von Audio-Software auf dem Rechner zu vermeiden oder zu lösen.
30.1 Probleme mit der CPU-Last
Um einen kontinuierlichen Audiodatenstrom an die Audio-Hardware leiten zu können, muss Live
eine gewaltige Anzahl von Berechnungen pro Sekunde ausführen. Wenn der Prozessor die erfor-
derlichen Berechnungen nicht schnell genug ausführen kann, wird das Audiosignal Lücken oder
Störgeräusche enthalten. Zu den Faktoren, die die Rechenleistung eines Computers bestimmen,
gehören die Prozessor-Taktraten (in MHz oder GHz), seine Architektur, die Leistungsfähigkeit
seines Speicher-Cachings (wie effizient der Prozessor Daten aus dem Arbeitsspeicher holen
kann) und die Bandbreite des System-Busses -- der "Pipeline" des Rechners, durch die alle Daten
hindurch müssen. Da viele Faktoren im Spiel sind, arbeiten Anwender im professionellen Audiobe-
reich häufig mit Rechnern, die für solche Anwendungen optimiert sind.
Glücklicherweise unterstützt Live Multicore- und Multiprozessor-Systeme und erlaubt es deshalb,
die Rechenlast von Instrumenten, Effekten und I/O optimal auf die verfügbaren Ressourcen zu
verteilen. In Abhängigkeit vom Rechner und dem Live Set, kann die zur Verfügung stehende Re-
chenleistung dadurch ein Vielfaches von der auf älteren Systemen betragen.