Operation Manual

WZ
3
16:2 und 12:2 Bedienungsanleitung 23
Gainstruktur
Das Verhältnis der Pegel der unterschiedlichen Signalstufen zueinander, wird als Gainstruktur
bezeichnet. Um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen ist es erforderlich, die Eingangssignale
auf den ‘normalen Betriebpegel’ der Konsole zu bringen. Ebenso sollten die Endstufen und
Geräte, die Signale von der Konsole erhalten auch entsprechend passend eingestellt sein. Falls
Signale zu stark sind, werden durch Übersteuerungen Verzerrungen hörbar. Wenn die
Einstellungen zu niedrig sind, verschlechtert sich das Signal/Rauschverhältnis, was durch
Rauschen und Zischen bemerkt wird.
Verwenden der Aussteuerungsanzeigen Der MixWizard kann Ein- und
Ausgangspegel auf den Aussteuerungsanzeigen darstellen. Die besten Ergebnisse werden
erreicht, wenn sich die Anzeigen um die ‘0’ Markierung bewegen und nur bei lautesten Stellen
‘+6’ anzeigen. Reduzieren Sie die Kanalverstärkung, falls die roten Peak LEDs zu blinken
anfangen. Die Peak LEDs leuchten bereits 5dB unterhalb der Übersteuerungsgrenze, um vor
der drohenden Verzerrung zu warnen, damit man den Pegel reduzieren kann. Die LED-Ketten
haben eine ‘Quasi-Peak’ Charakteristik mit schneller Ansprechzeit und langsamer Rücklaufzeit,
so dass schnelle Transienten akkurat dargestellt werden.
Anpassen einer Quelle an die Konsole Bringen Sie zuerst alle Kanalfader und
Auxsends in die ‘Aus’-Position, um ungewünschte laute Pegel von Lautsprechern und
Monitoren fernzuhalten. Mit Hilfe der PFL Funktion stellen Sie nun den Gainregler so ein, dass
sich die Aussteuerungsanzeigen im Bereich um die ‘0’ Markierung bewegen. Die Anzeigen
werden durch Druck auf die PFL Taste automatisch mit dem Pre-Fader Kanalsignal versorgt.
Mit den Abhörlautsprechern oder dem Kopfhörer können Sie das Signal abhören. Wenn die
Gaineinstellung durchgeführt wurde, mischen Sie das Signal mit dem Kanalfader in den
Hauptmix. Beachten Sie, dass Sie die Gaineinstellung überprüfen und ggf. anpassen müssen,
falls der EQ massiv zum Einsatz kommt. Versichern Sie sich, dass das am Insertpunkt
angeschlossene Equipment mit ungefähr 0dB Linepegel arbeitet. Achten Sie darauf, dass keine
Signalprozessoren wie Kompressoren während der Gaineinstellung aktiviert sind.
Anpassen der Konsolenpegel an nachfolgende Geräte Die Konsole liefert an
einem XLR Ausgang einen Pegel von +4dBu wenn die LED-Ketten ‘0’ anzeigen. Sie kann
maximal +26dBu produzieren, was mehr ist als normalerweise benötigt wird, daher sind
genügend Reserven vorhanden. Falls Sie einen empfindlichen Endverstärker angeschlossen
haben, ist es ratsam, dessen Eingangsregler niedriger einzustellen, wenn der normale
Konsolenpegel zu hoch ist. Wenn nur die Ausgangsfader der Konsole zurückgenommen
werden, führt dieses zu einem schlechteren Rauschverhalten der Ausgangsstufen und reduziert
die Auflösung in Bezug auf Faderbewegungen. Die Ausgangsfader befinden am besten im
Bereich von ‘-10’ bis ‘0’ bei benötigter Maximallautstärke. Damit sind im Bedarfsfalls noch
genügend Aussteuerungsreserven vorhanden.
Begriffe: Der normale Betriebspegel ist der optimale Signalpegel um beste Audiowerte zu
erreichen. Bei diesem Pegel zeigen die LED-Ketten ‘0’ an, was einem Ausgangspegel von
+4dBu an den XLR Ausgängen entspricht. Die Kanäle arbeiten dann mit 0dBu, die Mischstufen
mit –2dBu, um Aussteuerungsreserven zu haben. Aussteuerungsreserve (eng. Headroom)
bezeichnet den zusätzlichen Pegel, der oberhalb des normalen Betriebspegels vorhanden ist,
bevor das Signal übersteuert wird, was dann durch Verzerrungen hörbar ist. Der
Signal/Rauschabstand
(SNR) ist die Differenz in dB zwischen dem normalen Betriebspegel und
dem restlichen Rauschen
, das von der Mischpultelektronik verursacht wird. Der Dynamikbereich
ist die Summe von Headroom und SNR und stellt den maximalen Pegelbereich zwischen dem
lautesten zum leisesten Signal dar.
Schlusswort… Ein wenig Sorgfalt
und Vorsicht bei der Gaineinstellung
unter Beachtung einer guten
Gainstruktur bringt die besten
akustischen Ergebnisse und lässt eine
gute Kontrolle der Signale am Mischpult
zu.