User manual

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SUPER-X PRO CX3400
3. ANWENDUNGEN
verzögern. Das Impulsverhalten (Hauptgrund für die Laufzeitkorrektur) wird jedoch maßgeblich durch den
Mittel- und Hochtonbereich bestimmt. Was wir aber durchaus erzielen können und auch sollten, ist die korrekte
Phasenlage auf der Trennfrequenz. Dafür benötigen wir die freie Einstellbarkeit der Trennfrequenz bei der
SUPER-X PRO.
Berechnen Sie die Frequenz, deren Wellenlänge der doppelten Hornlänge entspricht. Bei dieser Frequenz
wird das Ausgangssignal beim Austritt aus dem Horn um genau 180 Grad phasengedreht sein.
Die Frequenz errechnet sich aus der Formel:
c
l
= f (vgl. Kap. 3.5.2)
Setzen wir nun die bekannten Größen ein (Schallgeschwindigkeit in m/s und Hornlänge in m). Es ergibt sich:
343 m/s
2 x 1m
= 171,5 1/s = 171,5 Hz
Wenn Sie nun die Trennfrequenz auf 171,5 Hz einstellen und den Bassausgang in der Polarität umschalten,
haben Sie eine grobe Phasenkorrektur erreicht. Die Feinabstimmung erfolgt dann durch ein wenig
Ausgangsverzögerung oder leichte Verschiebung der Übergangsfrequenz.
Allgemeines zum Thema Laufzeitkorrektur
Messen und korrigieren Sie jeweils nur ein Lautsprecher-Stack. Beginnen Sie mit der höchsten Trennfrequenz
und fahren mit der nächst tieferen fort.
+ Wenn Sie die Laufzeitkorrektur für Ihre Anlage durchgeführt haben, notieren Sie sich die relative
Position der Lautsprecher, die eingestellten Übergangsfrequenzen, Verzögerungen etc., sowie
alle Pegeleinstellungen (auch Limiter). Wenn Sie das nächste Mal Ihre Anlage aufbauen, sollten
Sie mit diesen Einstellungen beginnen, und mit etwas Glück werden Sie nur wenige Handgriffe
zur Feinabstimmung benötigen, bevor Sie sich dem EQ zuwenden können.
+ Niemals verschiedene Boxen am gleichen Ausgang betreiben! Die Schallwege sind
höchstwahrscheinlich unterschiedlich und damit ergeben sich zwangsläufig
Phasenverschiebungen. Außerdem können die eingebauten Treiber einen anderen
Wirkungsgrad, Impedanzverlauf oder sogar eine gedrehte Polarität haben.
Wenn die Schallwegdifferenz größer als 68,6 cm ist, hilft nur noch das Verschieben der Lautsprecherboxen.
Laufzeitkorrektur ist nicht gleichzusetzen mit der Signalverzögerung für abgesetzte Lautsprechergruppen.
Bei letzterer muss das komplette Signal um einen sehr viel größeren Betrag verzögert werden (ein hierfür
geeignetes Delay finden Sie z.B. im BEHRINGER ULTRA-CURVE PRO DSP8024).
3.6 Die Limiter der SUPER-X PRO
Die Limitierung des Signals in der Frequenzweiche ist die letzte Notbremse, um die Anlage vor Überlastung
zu schützen. Andernfalls könnten durch eine einzige Fehlbedienung zahlreiche Treiber zerstört werden.
Die optimalen Regelzeiten einen Kompressors/Limiters sind für jede Frequenz unterschiedlich. Je höher die
Frequenz ist, desto kürzer müssen die Regelzeiten sein. Die Regelzeiten für die einzelnen Bänder des
SUPER-X PRO sind in langen Hörtests ermittelt worden, um weniger eine harte Limitierung als vielmehr eine
unhörbare Verstärkungsanpassung zu erzielen.
Der Schwellwert für die Limiter ist von -6 dB bis OFF einstellbar, und zwar gemeinsam für alle sechs Limiter.
Die Limiter arbeiten aber in jedem Band unabhängig, wobei ihr Einsetzen durch die jeweiligen LIM-LEDs
angezeigt wird.
+ Beachten Sie bitte, dass es sich bei den Limitern der SUPER-X PRO nicht um Hard Ratio-
Limiter handelt und daher Signalspitzen den eingestellten Schwellwert um bis zu 6 dB
überschreiten können. Stellen Sie sicher, dass Ihr System ausreichend Headroom aufweist.