Operation Manual
BENNING ST 750 A
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10. Durchführen manueller Messungen/Prüfungen
Jede Prüfung beginnt zunächst mit der Besichtigung des Prüflings. Ferner
muss festgestellt werden welcher Schutzklasse (Schutzmaßnahme) der
Prüfling angehört und welche Prüfungen/ Messungen (VDE-Vorschrift,
Hersteller-Begleitpapiere, nach Art des Prüflings) durchgeführt werden
müssen. Die Reihenfolge der einzelnen Messungen (Prüfungen) ist un-
bedingt einzuhalten, da bei einer nicht bestandenen Prüfung sofort ab-
gebrochen werden muss. Erst nach Fehlerbeseitigung darf die Prüfung
von Beginn an wiederholt werden.
Reihenfolge der einzelnen Prüfungsschritte:
Sichtprüfung
Schutzleiterprüfung (wenn Schutzleiter vorhanden)
Isolationsmessung (wenn technisch möglich)
Ableitstrommessung, Schutzleiter- und /oder Berührungsstrom-
messung
Ferner, sichere Trennung; Nachweis weiterer Schutzmaßnahmen;
Aufschriften; Funktionsprüfung; Auswertung, Beurteilung und
Dokumentation
Ist die Trennung des Prüflings von der elektrischen Anlage nicht
unmittelbar möglich, so ist wie folgt vorzugehen:
Sichtprüfung
Messung des Schutzleiterwiderstandes bei Geräte der SK I und
Messung des Berührungsstroms an berührbaren, leitfähigen Teilen
von Geräten der SK II, sowie an berührbaren Teilen von Geräten der
SK I, die nicht am Schutzleiter verbunden sind!
Die jeweiligen Prüfschritte und Messarten sind von der Art des
Prüflings abhängig!
Sichtprüfung
Zur Sicherheit beitragende, wichtige Teile des Gerätes dürfen weder
sichtbar beschädigt noch offensichtlich für das Gerät ungeeignet sein.
Dieses gilt insbesondere für Isolierungen und Isolierteile, die bei der In-
standsetzung, Änderung oder Prüfung sichtbar werden, sowie für
Gehäuse schutzisolierter Geräte (Schutzklasse II).
Beispiele für die Anwendung von Sichtprüfungen sind:
Schmelzeinsätze von Sicherungen müssen mit den vom Hersteller
verlangten Kennwerten (z.B. Nennstromstärke und Abschmelz-
charakteristik) übereinstimmen;
Luftfilter, falls verlangt, müssen eingebaut sein;
Kühlöffnungen dürfen nicht verstopft sein;
vom Hersteller vorgesehene Schutzabdeckungen müssen
vorhanden , in einwandfreiem Zustand und ordnungsgemäß
befestigt sein;
Kühlrippen dürfen nicht zugesetzt sein;
die vom Hersteller vorgesehenen Aufschriften, insbesondere solche,
die der Sicherheit dienen (Warnsymbole, Kenndaten an Sicherungs-
haltern, Schalterstellung an Trennschaltern und dergleichen), müssen
vorhanden und einwandfrei lesbar sein; sofern erforderlich, sind
Aufschriften nach Änderungsarbeiten zu berichtigen;
Netzanschlussleitungen, auch beigefügte Geräteanschlussleitungen,
dürfen zwischen der Anschlussstelle am Gerät und der Anschluss-
stelle am Netz keine äußeren Mängel haben;
Zugentlastung und gegebenenfalls Biegeschutz der Netzanschluss-
leitung müssen fest angebracht und wirksam sein;
Anzeichen von Überlastung oder unsachgemäßem Gebrauch
dürfen nicht vorhanden sein;
keine unzulässige Eingriffe und Änderungen sind erlaubt;
sicherheitsbeeinträchtigende Verschmutzung und Korrosion sind
durch Reinigung zu entfernen.
Zu Beginn einer Prüfung (nach Abfrage der zugehörigen VDE-Vorschrift
und Schutzklasse) wird das Menü „Sichtkontrolle“ eingeblendet. Erst nach
Eingabe einer Antwort <Ok> kann in der Prüfung fortgefahren werden! Zur
Kontaktierung des Prüflings ist eine umschaltbare Prüfsteckdose
eingebaut. Die zusätzlichen Prüfbuchsen „L/N“ werden nur im Betrieb
„Prüfsteckdose“ zugeschaltet. Die Prüfbuchse „PE“ ist mit dem Schutz-
kontakt der Prüfsteckdose fest verbunden. Zwecks Messungen gegen Erde
(Prüflinge SK II ) und für eine Direktmessung des Ableitstromes ist in der
Leitung zum Schutzleiteranschluss ein Messshunt im Milliohmbereich
eingebaut. Für die Messung/ Prüfung auf Spannungsfreiheit bzw. Messen
des Berührungsstromes usw. nach DIN VDE 0701-0702 dient die Buchse
„Sonde/ Probe“ mit einer entsprechend vorgeschriebenen
Messanordnung.