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Das große Unternehmer 1x1
Im Einzelnen besteht das betriebliche Rechnungswesen aus
folgenden Komponenten:
Die Geschäfts- und Finanzbuchhaltung ist ein ganz
wesentlicher Teil des betrieblichen Rechnungswesens. Hier
werden alle Bestände und Bestandsveränderungen der
Vermögens- und Kapitalteile des Unternehmens erfasst
sowie der Werteverbrauch und -zuwachs aufgezeichnet. In
der Summe ergibt diese Aufzeichnung den – positiven oder
negativen – Erfolg des Unternehmens, der in der Bilanz
und der Gewinn- und Verlustrechnung dokumentiert wird.
Diese Aufzeichnungen sind immer zeitbezogen (für einen
Monat, ein Quartal, ein Jahr und so weiter), man spricht
deshalb auch von einer Zeitrechnung.
Ergänzt wird die Finanzbuchhaltung durch die Kosten- und
Leistungsrechnung (man spricht auch manchmal von einer
Betriebsbuchhaltung). Hier wird nur der Teil der betriebli-
chen Vorgänge erfasst, der zur Erfüllung der eigentlichen
betrieblichen Tätigkeit nötig ist. Sämtliche Kosten werden
neu in einer Kostenstellenrechnung auf alle betrieblichen
Kostenstellen verteilt und anschließend in der Kostenträ-
gerrechnung stückbezogen über die Kalkulation und zeit-
bezogen in einer Erfolgsrechnung genutzt.
Die Betriebsstatistik wertet die Zahlen der Finanzbuchhal-
tung, der Kosten- und Leistungsrechnung aus und ergänzt
diese gegebenenfalls durch Daten des allgemeinen Markt-
und Wirtschaftsgeschehens. In der Planungsrechnung wird
dann versucht, in einer Vorschaurechnung eine Orientie-
rung für die künftige Unternehmensentwicklung zu geben
und damit die Entscheidungsfindung für alle betrieblichen
Bereiche zu erleichtern.
Das Controlling wertet dann alle vorliegenden Informa-
tionen aus und erstellt daraus ein betriebliches Kontroll-
und Steuerungssystem, das führungsrelevante Informati-
onen liefern soll.
Das alles hört sich zunächst so an, als gelte es nur für große
Unternehmen. Was soll ein Handwerker oder ein Kleinbe-
trieb mit Kosten- und Leistungsrechnung, Betriebsstatistik
oder Planungsrechnung anfangen?
Betrachtet man es aber genauer, so ergibt sich ein anderes
Bild; Die Geschäftsbuchhaltung gehört ja auf jeden Fall
zu einem Unternehmen. Eine Kalkulation wird auch jeder
vornehmen: der Handwerker, der Händler und auch der
Dienstleister. In die Kalkulation sollten aber möglichst
Daten einfließen, die sehr eng mit der Realität verbunden
sind. Fiktive, nur angenommene Werte in einer Kalkulation