manual

250
Das große Unternehmer 1x1
Das Eigenkapital (der Reinerlös oder Festkapital) ergibt
sich aus der einfachen Subtraktion der beiden vorangegan-
genen Gruppen. Wenn man vom Vermögen die Schulden
abzieht, bleibt das Eigenkapital übrig.
Bleibt nichts übrig oder ist das Eigenkapital gar negativ,
so sind die Schulden größer als das Vermögen. Dies ist in
jedem Unternehmen eine kritische Situation, zumindest
dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält.
Bereits mit dem Inventar kann eine einfache Erfolgsrech-
nung durchgeführt werden, und zwar durch einen soge-
nannten Betriebsvermögensvergleich. Dazu wird vom
Eigenkapital des aktuellen Inventars das Eigenkapital des
vorangegangenen Inventars abgezogen. Die Differenz
ergibt den Gewinn (falls der Betrag positiv ist) oder einen
Verlust (bei einem negativen Ergebnis).
Das Einkommensteuergesetz (EStG) fasst die Definition,
was Gewinn und Betriebsvermögen ist und wer dieses zu
ermitteln hat, genau in den Paragrafen 4 und 5 zusammen.
§ 4 EStG
(1) Gewinn ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem
Betriebsvermögen am Schluss des Wirtschaftsjahres und
dem Betriebsvermögen am Schluss des vorangegangenen
Wirtschaftsjahres, vermehrt um den Wert der Entnahmen
und vermindert um den Wert der Einlagen ...
§ 5 EStG
(1) Bei Gewerbetreibenden, die auf Grund gesetzlicher
Vorschriften verpflichtet sind, Bücher zu führen und regel-
mäßig Abschlüsse zu machen, oder die ohne eine solche
Verpflichtung Bücher führen und regelmäßig Abschlüsse
machen, ist für den Schluss des Wirtschaftsjahrs das
Betriebsvermögen anzusetzen (§ 4 Abs. 1 Satz 1), das nach
den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung auszuweisen ist ...
Beispiel
Inventar der Maschinenfabrik Schneider & Söhne,
Stuttgart, zum 31. Dez. 200x