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Das große Unternehmer 1x1 Buchhaltungspraxis
Für den Buchhalter bedeutet dies: 2.000 Euro in die Kasse
gelegt (Buchung auf der Soll-Seite des Kontos), die zuvor
von der Bank abgehoben wurden (Buchung auf der Haben-
seite des Kontos). Der zugrunde liegende Beleg ist in der
Regel der Kontoauszug der Bank.
„Moment!“ werden Sie vielleicht sagen. „Wieso steht der
Betrag bei der Kasse im Soll und bei der Bank im Haben?
In die Kasse haben wir doch gerade etwas hineingelegt
und bei der Bank weggenommen? Auf dem Kontoauszug
der Bank erscheinen doch alle negativen Buchungen (also,
wenn wir etwas abheben) im Soll und wenn etwas hinzu-
kommt im Haben!“
AKTIVA und PASSIVA
Von diesem Vergleich müssen Sie sich zunächst befreien.
Was wie auf den Konten innerhalb einer Buchführung ge-
bucht wird, hängt davon ab, welche Konten angesprochen
werden. Die Seiten der Bilanz heißen nicht SOLL und HA-
BEN, wie bei den einzelnen Konten, sondern AKTIVA und
PASSIVA. Entsprechend heißen die Konten, die aus der Ak-
tivseite der Bilanz entwickelt werden, Aktivkonten.
Bei den Aktivkonten stehen im Soll grundsätzlich der An-
fangsbestand und die Zugänge. Im Haben werden die Ab-
gänge eingetragen und der Endbestand ermittelt. Da Kasse
und Bank beides Aktivkonten sind (die Bank zumindest in
diesem Beispiel), müssen die Einträge entsprechend dem
obigen Buchungssatz behandelt werden. Zugänge kommen
bei der Kasse ins Soll (wir haben ja etwas hineingelegt)
und Abgänge bei der Bank ins Haben (wir haben ja Geld
dort weggeholt).
Die Kasse ist „Schuldner“ der Bank. Sie hat von dieser den
Geldbetrag bekommen. Entsprechend findet eine Eintra-
gung im Soll bei der Kasse und im Haben bei der Bank (sie
ist „Gläubiger“) statt.
Entsprechend stehen bei den Passivkonten der Anfangs-
bestand und die Zugänge im Haben. Abgänge und Endbe-
stände sind im Soll zu finden. Auf diese Weise lässt sich aus
den Aktiv- und Passivkonten am Ende des Geschäftsjahres
wieder eine Bilanz entwickeln. Dazu mehr dann im Kapitel
über den Abschluss.
Die Buchungssätze fallen nicht selten umfangreicher als
das eingangs genannte Beispiel aus. Sie lassen sich aber
alle auf diese Form zurückführen. Wenn Sie dieses einfache
Beispiel verstanden haben, bereiten Ihnen auch Buchungs-
sätze mit komplizierterem Aufbau keine Probleme.