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Das große Unternehmer 1x1 Buchhaltungspraxis
Tatsächlich hat auch in den wenigsten Fällen der Buch-
halter die Aufgabe, Kalkulationen durchzuführen. Deshalb
kann die Vertiefung dieses Themas hier ausgeklammert
werden. Für die Buchungstechnik ist es kaum von Belang.
Bei der intensiven Auseinandersetzung mit der Buchfüh-
rung kommt aber auch der Buchhalter nicht darum herum,
sich mit diesem Thema zu beschäftigen, da er ja wesentli-
che Daten für die Kalkulation zur Verfügung stellen muss.
Aus dieser Situation ergibt sich noch ein anderes Problem:
Wenn die Waren zu anderen Preisen verkauft werden, als
sie eingekauft wurden, dann kann ja nicht mehr direkt aus
der Buchhaltung ersehen werden, was noch im Warenlager
vorhanden ist.
Deshalb werden drei Arten von Konten geführt: Warenein-
gangskonten, Warenbestandskonten und Warenverkaufs-
konten. Außerdem findet – wie schon ausführlich darge-
legt – eine regelmäßige Zählung der Bestände durch die
Inventur statt.
Buchen im Warenverkehr
Die vorangegangenen Ausführungen lassen vielleicht den
Eindruck entstehen, dass die Buchungspraxis des Waren-
verkehrs ganz schön kompliziert ist. Das ist aber nicht der
Fall, wenn man sich immer bildlich vergegenwärtigt, was
gerade passiert. Es erleichtert übrigens immer das Ver-
ständnis der Buchführung, wenn man allen zu buchenden
Vorgängen reale Vorgänge des Unternehmensalltags zu-
ordnen kann. Wenn man weiß, was hinter einem banalen
Buchungssatz steht, welche Wirklichkeit damit abgebildet
wird, versteht man nicht nur die ganze Buchführung bes-
ser, sondern auch das, was im Unternehmen vorgeht.
Eröffnungsbuchungen
Einfach ist der Fall bei Eröffnung der Buchführung – sei
es bei Geschäftsbeginn oder bei Beginn eines neuen Ge-
schäftsjahres. Per Saldovortrag (direkte Eingabe oder Über-
gabe bei Jahreswechsel) wird der Bestand festgehalten. Der
Buchungssatz lautet:
1140 Waren (Bestand) an 9000 Saldovortragskonto.