User manual

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3.9. SELEKTIVE ERDUNGSMESSUNGEN UNTER SPANNUNG
Diese Funktion ermöglicht eine Erdungswiderstandsmessung, wobei ein einzelner Erder aus mehreren Parallelerdern zur Messung
ausgewählt wird. Hierzu ist eine Stromzange (Option) erforderlich. Die Zangenstromwandler C177 und MN77 sind für diese
Messungen besonders gut geeignet, da sie eine 10-mal höhere Empfindlichkeit aufweisen als das Modell C177A.
3.9.1. BESCHREIBUNG DES MESSPRINZIPS
Zuerst misst das Gerät die Schleifenimpedanz Z
S
zwischen L und PE (siehe Abs. 3.6) mit hohem Messstrom. Es besteht dabei die
Gefahr, dass der FI-Schutzschalter in der Installation ausgelöst wird. Die Messung muss mit hohem Messstrom erfolgen, weil der
Zangenstrom sonst nicht messbar ist. Dann misst das Gerät den Strom im Zweig, an den die Zange angeschlossen ist. Schließlich
misst es das Potenzial des Schutzleiters PE in Bezug auf die Sonde. Daraus kann nun R
ASEL
= U
PI-PE
/ I
SEL
abgeleitet werden (I
SEL
=
Messstrom an der Zange).
3.9.2. DURCHFÜHRUNG EINER MESSUNG
Wahlschalter in Stellung
ZS (RA/SEL.) bringen.
SET UP
OFF
Die Sonde in über 25 Meter Abstand zum Erdungsanschluss einstechen und an die
Gerätebuchse (R
A
S
EL
) anschließen. Das Symbol wird angezeigt.
Die Zange an das Gerät anschließen (das Symbol erscheint) und dann am zu
messenden Erdungszweig anbringen.
Schließen Sie die dreiadrige Messleitung an das Gerät und an das Messobjekt an.
TN-Netzsystem
TT-Netzsystem
L
PE
N
Rb
RE
RN
R
L
PE
Ra3
> 25 m
Ra2
Ra1
L
PE
N
Rb
RN
R
L
> 25 m
Ra3
Ra2
Ra1
Wenn der Installationstester angeschlossen ist, kontrolliert er automatisch
die Lage des Außenleiters (L) und des Neutralleiters (N) gegenüber dem
Schutzleiter (PE), das Ergebnis wird angezeigt. Gegebenenfalls werden die
Buchsen L und N vom Gerät automatisch umgepolt, sodass die Messung
auch ohne Änderungen am Geräteanschluss möglich ist.
Höhere Genauigkeit erzielt man, wenn die Messung mit dem hohen Prüfstrom erfolgt (TRIP-Modus) – dabei kann aber der FI-
Schutzschalter der Anlage auslösen.
Bei aktiviertem Alarm wird der Anwender mit einem akustischen Signal auf Schwellwertüberschreitungen aufmerksam gemacht;
man braucht die Anzeige nicht im Auge zu behalten.
Dank der Messwertglättung wird direkt ein stabiler Messwert erzielt, und man braucht nicht mehrere Messungen durchzuführen
und den Mittelwert zu berechnen. Allerdings dauert die Messung länger.