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Elektrische Ausrüstung von Maschinen
Eaton Schaltungsbuch 06/11
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Abschnitts, da die Tür nur bei ausgeschal-
teter Netz-Trenneinrichtung geöffnet wer-
den kann. Eine Elektrofachkraft da rf die
Verriegelung mit einem Werkzeug auf-
heben können, etwa um einen Fehler zu
suchen. Bei aufgehobener Verriegelung
muss es weiterhin möglich sein, die Netz-
Trenneinrichtung auszuschalten.
Soll ein Gehäuse ohne Verwendung eines
Schlüssels und ohne Abschalten der Netz-
Trenneinrichtung geöffnet werden können,
müssen alle aktiven Teile mindestens der
Schutzart IP 2X oder IP XXB nach
DINEN60529; VDE 0470-1 entsprechen.
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Hierbei soll verhindert werden, dass durch
einen Isolationsfehler eine gefährliche
Berührungsspannung ansteht. Zur
Erfüllung dieser Forderung sind die Schutz-
maßnahmen nach IEC 60364-4-410; VDE
0100-410 anzuwenden.
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Bei Wiederkehr der Spannung nach einem
Netzausfall dürfen Maschinen oder Teile
von Maschinen nicht selbsttätig anlaufen,
wenn das zu einem gef ährlichen Zustand
oder zu einem Sachschaden führen kann.
Mit Schützsteuerungen kan n man diese
Forderung durch Selbsthalteschaltungen
leicht erfüllen.
Bei Schaltungen mit Dauerkontaktgabe
kann ein zusätzliches Hilfsschütz mit
Impulskontaktgabe in der Zuleitung des
Steuerstromkreises diese Aufgabe über-
nehmen. Aberauch Netz-Trenneinrichtung
und Motorschutzschalter mit Unterspan-
nungsauslöser verhindern zuverlässig den
selbsttätigen Anlauf nach Spannungs-
wiederkehr.
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Für ankommende Netzanschlussleitungen
braucht man im Normalfall keine Über-
stromschutzeinrichtung. Der Überstrom-
schutz wird von der Schutzeinrichtung am
Anfang der Zuleitung übernommen. Alle
anderen Stromkreise müssen durch
Sicherungen oder Leistungsschalter
geschützt werden.
Für Sicherungen besteht die Forderung,
dass sie sich im Einsatzland ersetzen las-
sen. Diese Schwierigkeit lässt sich durch
den Einsatz von Leistungsschaltern
umgehen, die zudem noch weitere Vorteile
wie allpoliges Freischalten, schnelle
Wiedereinschaltbereitschaft und Ver-
hinderung von Einphasenlauf bieten.
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Motoren über 0,5 kW für Dauerbetrieb
müssen gegen Überlast geschützt werden.
Für alle anderen Motoren wird der Über-
lastschutz empfohlen. Motoren, die häufig
anlaufen und abgebremst werden, sind
schwierig zu schützen und benötigen oft
eine besondere Schutzeinrichtung. Für
Motoren mit beeinträchtigter Kühlung sind
eingebaute Thermofühler besonders
geeignet. Zusätzlich empfiehlt sich stets
der Einbau von Bimetall-Motorschutzre-
lais, insbesondere als Schutz bei Läufer-
blockierung.