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Eaton Schaltungsbuch 06/11
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Grundlagen der Antriebstechnik
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Jede Antriebsaufgabe erfordert einen
Antriebsmotor. Dessen Drehzahl, Dreh-
moment und Regelbarkeit müssen die
geforderte Aufgabe erfüllen. Generell gilt:
Die Anwendung definiert den Antrieb.
Der weltweit am häufigsten eingesetzte
Antriebsmotor in industriellen Anlagen und
großen Gebäuden ist der Drehstrom-Asyn-
chronmotor. Sein robuster und einfacher
Aufbau sowie hohe Schutzarten und
standardisierte Bau formen sind Merkmale
dieses preiswerten Elektromotors.
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Im einfachsten Fall wird der Motor direkt
mit einem Schütz geschaltet. Die Kombi-
nation mit Motorschutz und Leitungs-
schutz (Sicherung) wird als Motorstarte r
(MSC = Motor-Starter Combination)
bezeichnet.
Durch das Anlegen der vollen Netzspan-
nung an die Motorwicklungen können
beim direkten Start große Anlaufströme
entstehen, die störende Spannungs-
änderungen zur Folge haben.
Im öffentlichen Stromnetz dürfen direkt
startende Drehstrommotoren keine stö-
renden Spannungsänderungen hervor-
rufen. Diese Bedingung gilt allgemein
dann als erfüllt, wenn die Scheinleistung
einesDrehstrom-Asynchronmotors nicht
mehr als 5,2 kVA bzw. sein Anlaufstrom
nicht mehr als 60 A beträgt.
Bei einer Netzspannung von 400 V und
8-fachem Anlaufstrom entspricht dies
einem Motorbemessungsstrom vonetwa
7,5 A und somit einer Motorleistung von
4kW.
Die Motorleistung kennzeichnet die an
der Welle abgegebene mechanische
Leistung des Motors.
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Dies ist die bekannteste und meist-
angewandte Startvariante für Motorleis-
tungen >4kW (400 V).
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Sie ermöglichen einen sanften und
geräuscharmen Motorstart. Die beim
Schalten störenden Stromspitzen und
Momentschläge werden hier eliminiert.
Zudem können die Start- und Auslauf-
phase des Motors, in Abhängigkeit von
der Last, zeitlich gesteuert werden.
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Er ermöglicht den zeitlich geführten
Motorstart, die Motorbremsung und den
Betrieb mit stufenlos einstellbaren
Motordrehzahlen.
Applikationsbedingt wird ein Frequenz-
umrichter in verschiedenen Ausprä-
gungen eingesetzt:
mit der Spannungs-/Frequenzsteue-
rung (U/f) oder der Vektor-Steuerung
für den frequenzgesteuerten Motor-
betrieb,
mit Vekto r-Regelung oder als
Servo-Regler für hohe Drehzahlgenau-
igkeit mit zusätzlicher Drehmoment-
anpassung.
Zugehörige Stromlaufpläne 5 Seite 2-3