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Projektierungshinweise
Eaton Schaltungsbuch 06/11
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Bei einer Zentralkompensation mit
Parallelschaltung der Kondensatoren ist zu
beachten, dass der Ladestrom nicht nur
aus dem Netz, sondern zusätzlich aus den
parallelgeschalteten Kondensat oren ent-
nommen wird. Das führt zu Einschaltstrom-
spitzen, die über dem 150-fachen Bemes-
sungsstrom liegen können. Ein weiterer
Grund für diese Spitzenströme ist die Ver-
wendung verlustarmer Kondensatoren
(MKV) sowie der kompakte Aufbau mit kur-
zen Verbindungselementen zwischen
Schütz und Kondensator.
Werden Schütze in Normalausführung
eingesetzt, besteht die Gefahr der Ver-
schweißung. Hier sind spezielle Kondensa-
torschütze einzusetzen, wie sie Eaton in
der Ausführung DILK liefert. Sie beherr-
schen Einschaltstromspitzen bis zum
180-fachen Bemessungsstrom.
Stehen keine Spezialschütze zur Ver-
fügung, können durch Zusatzinduktivitäten
die Einschaltströme gedämpft werden.
Dies erreicht man einmal durch läng ere
Zuleitungen zu den Kondensatoren oder
durch Einfügen einer Luftspule mit einer
Mindestinduktivität von ewa 6 <H (5
Windungen, Spulendurchmesser etwa
14 cm) zwischen Schütz und Kondensator.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung
der hohen Einschaltströme besteht im
Einsatz von Vorstufenwiderständen.
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Häufig werden die Kondensatoren in Zent-
ralkompensationsanlagen mit einer Ver-
drosselung zur Vermeidung von Resonan-
zen mit Oberschwingungen versehen. Hier
wirken die Drosseln auch begrenzend auf
den Einschaltstrom und es können normale
Schütze verwendet werden.
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a Zusatzinduktivität bei Normalschütz
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