User Manual
Doc ID: BSDE
Date: 15.07.19
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6. Baeriesimulaon
6.1 Einführung
Der Zweck dieser Soware ist es, elektrische und physikalische Eigenschaen von besmmten Baerietypen möglichst naturgetreu
nachzubilden. Die erfolgt mit Hilfe eines bidirekonalen Netzgerätes aus z. B. der Serie PSB 9000. Zusammen mit der Soware kann
ein PSB-Gerät als eine Baerie mit variablen Werten betrachten werden:
• Baeriespannung
• Baeriekapazität
• Baerietemperatur
• Innenwiderstand
• Ladezustand
Mit Stand Juni 2019 können, basierend auf einer Blei-Säure-Baerie mit 12 V oder einer Lithium-Ionen-Baerie mit 3.7 V, Baeriepacks
aus bis zu 100 Baerien in Reihe und/oder Parallelschaltung simuliert werden. Das bedeutet, daß beim Baerietyp Lithium-Ionen
bis zu 370 V Baeriespannung und bei Blei-Säure sogar bis zu 1200 V möglich sind. Das Ganze spielt sich innerhalb der Nennwerte
des verwendeten PSB-Gerätes ab.
Die Simulaon einer Baerie hat ein paar Vorteile gegenüber einer echten Baerie. Man kann...
1) den anfänglichen Ladezustand (SOC) festlegen. Bei einer echten Baerie ist dieser meist unbekannt.
2) eine untypische bzw. „krumme“ Baeriekapazität denieren.
3) jede mögliche Baerie- und Umgebungstemperatur in einem Bereich von -10 bis +50 °C simulieren.
4) die simulierte Baerie laden bzw. entladen ohne zu riskieren, die Baerie durch Überladung oder Tiefentladung zu beschädigen
oder sogar zu zerstören.
5) eine Menge Zeit sparen, da die simulierte Baerie für einen Entladetest nicht erst aufgeladen werden muß. Das Netzgerät kann
jederzeit eine voll und teilweise geladene Baerie simulieren.
6) zwischen verschiedenen simulierten Baerien mit komple unterschiedlichen Spannungen und Kapazitäten schnell wechseln
ohne diese physikalisch vom Prüing trennen oder verbinden zu müssen.
6.2 Einschränkungen
Verglichen mit einer echten Baerie sind der Simulaon Grenzen gesetzt bzw. können besmmte Eigenschaen einer Baerie nicht
simuliert werden:
• Kurzschlußstrom und kurzzeige Überlasähigkeit: Eine echte Baerie kann einen nahezu unbegrenzten Strom liefern, wenn
auch nur für eine kurze Zeit. Das Netzgerät begrenzt jedoch seinen Ausgangs- und Eingangsstrom immer auf ein besmmtes
Maximum.
• Stets vorhandene Baeriespannung: die Spannung einer echten Baerie ist an deren Anschlüssen stets vorhanden, während
der DC-Anschluß des Netzgerätes nur während der laufenden Simulaon eine Spannung bereitstellt. Das Einschalten des DC-
Anschlusses erfordert zudem eine gewisse Hochlaufzeit (Sostart, ca. 150 Millisekunden). Die Ausgangsspannung des Gerätes
kann zudem stark zusammenbrechen, wenn die Strom- oder Leistungsgrenze (CC/CP) erreicht wird, was bei einer Baerie
durch eine weiche Kennlinie nicht so extrem wäre.
• Baerietemperaturerfassung: die Simulaon kann die in der Simulaon berechnete Baerietemperatur nicht als analogen
Wert auf z. B. der analogen Schnistelle herausgeben, wie als häe man einen Temperatursensor der vom einem Baerielader
o. ä. erfaßt werden kann. Und obwohl sich die Baerietemperatur während der Simulaon ändert, ist es nur ein digitaler Wert
in einer Bedienoberäche.
6.3 Eine Simulaon ablaufen lassen
Die simulierte Baerie kann entweder eine Quelle für eine DC-Last sein, was als Entladen betrachtet wird, oder eine Last für eine
externe DC-Quelle, was als Laden betrachtet wird. Die Simulaon wechselt automasch in den Modus Laden, sobald eine von extern
anliegende Spannung höher ist als die Baeriespannung der simulierten Baerie. Umgekehrt genauso für Entladen, was somit der
typische Modus wäre, wenn gar keine Last angeschlossen ist.
Um eine neue Simulaon zu starten, müssen grundsätzlich 2 Schrie erfolgen:
1) Konguraon
2) Inialisierung und Start
Nachdem alle Parameter im Tab „Baeriesimulaon“ konguriert wurden und das Gerät bereit ist, wird die Simulaon durch Klicken
auf „Inialisieren“ vorbereitet. Das gibt den Knopf „Start“ frei, mit dem dann sofort gestartet werden kann. Nach einem Stopp,
durch was auch immer verursacht, gibt es zwei Oponen:
• Die Simulaon kann nach manuellem oder alarmbedingtem Stopp fortgeführt werden, indem einfach erneut auf „Start“
geklickt wird, vorausgesetzt es wurde kein Parameter geändert
• Die Simulaon kann nur von vorn begonnen werden, indem man zuerst „Inialisieren“ und dann „Start“ klickt
Während des Simulaonsablaufs werden die angezeigten Werte ständig aktualisiert (siehe auch 5.2.2 und 5.2.3). Der Ladezustand
der Baerie wird dabei als Wert und als Fortschrisbalken dargestellt. Nachdem die Simulaon gestartet wurde, läßt man sie übli-
cherweise laufen und wendet die Aufmerksamkeit der Anwendung zu, in der die simulierte Baerie benögt wird.