Brochure

2 Fluke Corporation Einfaches Messen der Luftqualität in Innenräumen mit dem Partikelzähler Fluke985
Untersuchung der Luftqualität in
Innenräumen
In einem laufenden Instandhaltungsprogramm oder bei
Beschwerden, die möglicherweise mit der Luftqualität
zusammenhängen, sollte zunächst die Luftqualität in
Innenräumen untersucht werden. Die Vorgehensweise
ist in beiden Fällen – ob Wohnung/Gewerbe oder
Industrie/Institution – gleich:
1. Führen Sie eine Umfrage unter glaubwürdigen
Mitarbeitern vor Ort durch. Wer hat eine Beschwerde
eingereicht, und was waren die Symptome? Befinden
sich die Arbeitsplätze dieser Mitarbeiter nahe
beieinander oder über das Gebäude verteilt? Diese
Umfrage dient der Einschätzung der Toxizität bzw.
der Konzentration anhand allergischer Reaktionen
oder Irritationen im menschlichen Wohlbefinden oder
erhöhter Kontamination im Produkt.
2. Überprüfen Sie die Vorgeschichte des Gebäudes.
Wann wurde das Gebäude errichtet und/oder
umgestaltet? Gab es größere Schäden, und wie
wurden die Reparaturen ausgeführt? Welche
Instandhaltungsverfahren kommen im Gebäude zum
Einsatz? Es ist beispielsweise möglich, dass Lecks
in Dächern oder Rohrleitungen zwar ausgebessert
wurden, der Wasserschaden jedoch nicht behoben
wurde.
3. Führen Sie eine Untersuchung vor Ort durch.
Techniker müssen die Testumgebung genau
prüfen und auf mögliche Partikelquellen achten.
Vor Ort müssen Bereiche mit Auslassventilen,
Öfen, Reinigungsmittelbeständen, frischer Farbe
und/oder neuen Teppichböden berücksichtigt
werden, insbesondere, wenn bezüglich dieser
Bereiche Beschwerden eingegangen sind. Gibt
es Geruchsbildung oder sichtbare Quellen (z.B.
Schimmel)?
4. Messen Sie die Luftqualität. Bei einer vollständigen
Untersuchung der Luftqualität in Innenräumen
sollten auch Temperatur-, Feuchtigkeits-, CO-
und CO
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-Werte gemessen werden. Dadurch
können Probleme identifiziert werden, die mit
unzureichender und/oder verschmutzter Belüftung
zusammenhängen und möglicherweise ein
Partikelproblem verursachen. Temperatur- und
Feuchtigkeitswerten kommt beispielsweise eine
wichtige Rolle beim Erkennen von Schimmel und
Bakterien zu. Eine hohe relative Feuchte und höhere
Konzentrationen von Partikeln mit einer Größe von
3,0µm oder mehr können auf das Vorhandensein
von Schimmelpilzsporen hinweisen, die umgehend
beseitigt werden sollten. Eine hohe Konzentration
von Partikeln mit einer Größe zwischen 0,3und
10μm kann auf das Vorhandensein von Bakterien
hinweisen, die eine Gefahr für Patienten in OPs oder
Krankenstationen darstellen können.
Das effizienteste Vorgehen bei der Beurteilung der
Luftqualität in Innenräumen besteht darin, mehrere
Messwerte im Freien als Grundwerte zu nehmen und
dabei festzuhalten, wo im Verhältnis zum Gebäude
diese Werte gemessen wurden. Mindestens ein
Messwert sollte in der Nähe des Frischlufteinlassventils
des Gebäudes ermittelt werden. Beachten Sie jedoch
die Anordnung des Einlassventils, um sicherzustellen,
dass die Grundwerte nicht durch Schadstoffquellen
verfälscht werden, beispielsweise in der Nähe einer
Laderampe. Dann wird ein Zielwert für die Luftqualität
in Innenräumen berechnet, indem die Grundwerte
durch die Effizienz der Filterung in Innenräumen
modifiziert werden. Für den Einsatz in Reinräumen
können die Einstellungen As-Build“, „in Ruhe
oder „operativ“ (die drei Phasen des Reinraums) als
Grundlinie verwendet werden. Sobald eine Grundlinie
festgelegt wurde, sollten die erfassten Daten stets mit
der gleichen Grundlinie verglichen werden
Partikel verteilen sich meist schnell in der
umgebenden Luft, was das Identifizieren einer
Quelle schwierig gestaltet. Eine Möglichkeit besteht
darin, ausgehend vom beanstandeten Bereich
mehrere Messwerte in Innenräumen zu ermitteln.
Beschaffen Sie sich eine Karte der installierten
Klimaanlagen, und erstellen Sie anhand dieser eine
Prüfroute. Nehmen Sie in jeder Zone eine Messung
in der Mitte des Raums ebenso wie in der Nähe der
Luftein- und -auslässe und der anderen Elemente
der Klimaanlage vor. Notieren Sie an allen HEPA-
Filtern insbesondere die Werte für stromauf und
stromab. Achten Sie bei der Datenerfassung auf
einen ungewöhnlichen Anstieg der Partikelzahl und
-größe. Nutzen Sie die Messpunktbenennungs- und
Datenspeicherfunktionen des Messgeräts Fluke985,
um die Partikelkonzentrationen an verschiedenen
Positionen zu Vergleichszwecken zu unterscheiden.
Vergleichen Sie die Partikelmesswerte mit den
gemessenen Grundwerten, um die Schwere der
Partikelkonzentration abzuschätzen. Identifizieren
Sie Problemzonen und Wege, die möglicherweise
zur Partikelquelle führen. Verfolgen Sie die höheren
Konzentrationen bis zur Quelle. Nachdem die Quelle
beseitigt wurde, sollte eine neue Messung durchgeführt
werden, um den Erfolg des Eingriffs sicherzustellen.
Mit dem Temperatur- und Feuchtigkeitsmessgerät
Fluke971 kann der Techniker die Temperatur- und
Feuchtigkeitsmessungen anhand von akzeptierten
Parametern bewerten (siehe ASHRAE-Normen55 und
62) und ist damit für eine einfache Untersuchung der
Luftqualität in Innenräumen gewappnet und kann die
notwendigen Schritte zur Behebung des Problems
einleiten.