User's Manual

White Paper | Sizing Guide | Terminal Server Sizing Guide Ausgabe: 3.3 | Dezember 2006
Bei den Messungen mit variabler Benutzeranzahl wird der Terminal Server so weit belastet, bis sich die
Antwortzeit der Applikation gegenüber einer Referenzzeit so weit verschlechtert, dass sie den vorgegebenen
Regeln nicht mehr genügt. Hierbei werden die Performance Counter zwar mitgeschrieben und nach der
Messung ausgewertet, jedoch einzig die Antwortzeit des Terminal Servers wird verwendet, um die Anzahl
der Benutzer zu ermitteln, die zufriedenstellend mit dem Terminal Server arbeiten können.
Die Maßgabe für die Benutzerzufriedenheit kann im T4US Controller konfiguriert werden. Bei den diesem
Terminal Server Sizing Guide zu Grunde liegenden Messungen darf sich jeder einzelne Messwert um 30%
(Werte über 1500 ms) bzw. 100% (Werte bis 1500 ms) verschlechtern. Insgesamt müssen 90% der
Messwerte innerhalb dieses Rahmens liegen, 10% Ausreißer werden toleriert. Jeder weitere Messwert, der
die Grenze von 30% (bzw. 100%) Verschlechterung übersteigt, führt zur Beendigung der Messung. Die so
erreichte Benutzeranzahl ist das Ergebnis der Messung und wird als »Score« bezeichnet.
Die Grafik veranschaulicht die
Arbeitsweise des T4US Controllers bei
der Auswertung der Messwerte. Die
waagerechte Linie bei 1000 ms
Antwortzeit ist die eingestellte Grenze,
die 90% der Messwerte nicht
überschreiten dürfen. Einige Ausreißer
sind erlaubt, diese werden durch
nachfolgende Werte innerhalb des
erlaubten Bereichs kompensiert.
Werden jedoch zu viele Ausreißer
erkannt, gilt der Terminal Server als
überlastet. Die Messung wird an
dieser Stelle beendet, das Bild zeigt
außerdem, wie sich die Messwerte
weiter verschlechtern würden, wenn
noch weitere Benutzer hinzugefügt
würden. In diesem Beispiel ist der Score »76 Benutzer«.
Um die Referenzzeit festzulegen, wurde auf fünf Lastgeneratoren je eine Instanz des betreffenden
Lastprofils gestartet und dreimal erfolgreich durchlaufen. Die Referenzzeiten sind hauptsächlich von den
Wartezeiten innerhalb der Skripte begrenzt und unterscheiden sich nur minimal von System zu System. Die
Referenzzeiten selbst wurden nicht verwendet, um die Leistungsfähigkeit des betreffenden PRIMERGY
Systems zu dokumentieren, sondern nur, um die Verlängerung der Antwortzeiten zu berechnen.
Im Vergleich zur Messung mit konstanter Benutzeranzahl, bei der eine Verschlechterung der Antwortzeiten
von 10% erlaubt ist, arbeitet die Messung mit variabler Benutzeranzahl mit einem höheren Limit von 30%.
Dies resultiert daraus, dass bei der Messung mit variabler Benutzeranzahl jeder einzelne Messwert dieses
Limit einhalten muss und nicht nur der Durchschnitt.
Tuning
Auch wenn es von Microsoft und Citrix zahlreiche Artikel zur Optimierung von Betriebssystem- und Terminal
Server gibt, so haben wir bei unseren Messungen doch gänzlich auf eine Optimierung verzichtet. Der Grund
ist, dass viele dieser Einstellungen nur in bestimmten Umgebungen Sinn machen; in einem anderen Umfeld
eingesetzt bewirken sie oft das Gegenteil. Da wir bei dieser Messreihe verschiedene PRIMERGY Systeme
mit unterschiedlichen Systemkomponenten untersucht haben, wären die Ergebnisse nicht miteinander
vergleichbar gewesen.
Die einzigen Einstellungen, die verändert werden um alle PRIMERGYs den gleichen Testbedingungen zu
unterwerfen, sind:
Das Pagefile des Betriebssystems wurde auf eine feste Größe von 4 GB eingestellt, um eine
Fragmentierung zu vermeiden und damit für alle getesteten Server die gleichen Bedingungen
vorliegen.
Für Citrix musste die Grenze von 100 Benutzern pro Server, die durch das eingebaute Load Balancing
vorgegeben wird (auch wenn die Terminal Server-Farm aus nur einem Terminal Server besteht)
aufgehoben werden.
Die bisher unter Windows 2000 Server notwendige Vergrößerung der Registry auf einem Terminal Server
entfällt bei Windows Server 2003.
© Fujitsu Siemens Computers, 2006 Seite 22 (68)