User manual

Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Juli 2010 (Revision 1.0) Seite 12
Quantitative Messung:
Identifikation der HF-Einfallstellen
Zunächst sind – naheliegend – Quellen im
selben Raum zu eliminieren (DECT-Telefon,
o.ä.). Die danach verbliebene HF-Strahlung
muss also von außen kommen. Für die Fest-
legung von Abschirmmaßnahmen ist es
wichtig, diejenigen Bereiche von Wänden (mit
Türen, Fenstern, Fensterrahmen), Decke und
Fußboden zu identifizieren, durch welche die
HF-Strahlung eindringt. Hierzu sollte man
nicht mitten im Raum stehend rundherum
messen, sondern nahe an der gesamten
Wand- / Decken- / Bodenfläche nach außen
gerichtet messen
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, um genau die durchlässi-
gen Stellen einzugrenzen. Denn neben der
bei hohen Frequenzen zunehmend einge-
schränkten Peilcharakteristik von LogPer-
Antennen machen in Innenräumen kaum vor-
hersagbare Überhöhungen und Auslöschun-
gen eine genaue Peilung von der Raummitte
aus schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die
Vorgehensrichtlinie illustriert die folgende
Skizze.
Wand
Antenne
Wand
Antenne
potentiell
durchlässiger
Bereich
falsch!
richtig!
potentiell HF-durchlässiger
Wandbereich
potentiell HF-durchlässiger
Wandbereich
Abbildung: Illustrationsskizze zur Ortungsunsicherheit bei Messantennen
Die Abschirmungsmaßnahme selbst sollte
durch eine Fachkraft definiert und begleitet
werden und jedenfalls großflächig über die
Bereiche hinaus erfolgen.
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Zu beachten: In dieser Position ist nur ein relationaler
Messwertvergleich möglich!
Grenz-, Richt- u. Vorsorgewerte
Vorsorgliche Empfehlungen
für Schlafplätze bei gepulster Strahlung:
Unter 0,1 µW/m²
(Standard der baubiologischen Messtechnik
SBM 2008: „Keine Anomalie“)
unter 1 µW/m² („für Innenräume“)
(Landessanitätsdirektion Salzburg)
Die „offiziellen“ Grenzwerte in Deutschland
liegen sehr weit über den Empfehlungen von
Umweltmedizinern, Baubiologen, vielen wis-
senschaftlich arbeitenden Institutionen und
auch denen anderer Länder. Sie befinden
sich deshalb zwar in heftiger Kritik, gelten
aber als Grundlage für Genehmigungsverfah-
ren etc. Der Grenzwert ist frequenzabhängig
und beträgt im betrachteten Frequenzberei-
che etwa 4 bis 10 Watt pro Quadratmeter
(1W/m² = 1.000.000µW/m²) und basiert auf
einer –aus baubiologischer Sicht verharmlo-
senden - Mittel
wertbetrachtung der Belas-
tung. Derselbe Kritikpunkt betrifft auch die
offiiellen Grenzwerte anderer Länder und der
ICNIRP (International Commission on Non-
Ionizing Radiation Protection) und vernach-
lässigt - wie diese - die sogenannten nicht-
thermischen Wirkungen. Dies wird in einem
Kommentar des schweizerischen Bundesam-
tes für Umwelt, Wald und Landschaft vom
23.12.1999 sozusagen „von offizieller Seite“
erläutert. Diese Werte liegen weit über dem
Messbereich dieses Gerätes, da es darauf
hin optimiert ist, insbesondere die Messwerte
im Bereich baubiologischer Empfehlungen
möglichst genau darzustellen.
Der „Standard der baubiologischen Mess-
technik“, kurz SBM 2008 unterscheidet die
folgenden Stufen:
Baubiologische Richtwerte gem. SMB-2008
© Baubiologie Maes / IBN
A
ngaben
in µW/m²
keine
Anomalie
schwache
Anomalie
starke
Anomalie
extreme
Anomalie
< 0,1 0,1 - 10 10 - 1000 > 1000
Kritischere Funkwellen wie z.B. gepulste
bzw. periodische Signale (Mobilfunk, DECT,
WLAN, digitaler Rundfunk...) sollten speziell
bei stärkeren Auffälligkeiten empfindlicher
und weniger kritische wie z.B. ungepulste
bzw. nichtperiodische Signale (UKW, Kurz-,
Mittel-, Langwelle, analoger Rundfunk...)
speziell bei schwächeren Auffälligkeiten
großzügiger bewertet werden.
Der "Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland e. V." (BUND) schlägt einen
Grenzwert von 100 µW/m² im Außenbereich
vor, woraus angesichts üblicher Abschirm-
wirkungen von Baustoffen (außer Trocken-
baumaterialien) für den Innenbereich resul-
tiert, dass hier deutlich geringere Werte an-
gestrebt werden sollten.
Im Februar 2002 wurde von der Landessani-
tätsdirektion Salzburg aufgrund von "empiri-
schen Erkenntnissen der letzten Jahre" eine
Senkung des geltenden „Salzburger Vorsor-
gewertes“ von 1.000 µW/m² vorgeschlagen,
nämlich für Innenräume ein Wert von 1
µW/m² und im Freien ein Höchstwert von 10
µW/m².
Das ECOLOG-Institut in Hannover gibt nur
eine Empfehlung für den Außen
bereich ab,