Operation Manual
GMC-I Messtechnik GmbH 17
6.3 Messen mit ansteigender Prüfspannung (Rampenfunktion)
und variabel einstellbarem Endwert
Die Funktion ansteigende Prüfspannung (Rampenfunktion)
„Uramp“ dient zum Aufspüren von Schwachstellen in der Isolation
sowie zum Ermitteln der Ansprechspannung von spannungsbe-
grenzenden Bauelementen.
Parameter einstellen
Wie Sie die Spannung für den Rampenendwert eingeben siehe Kap. 4.7.
Die gewählte Nennspannung wird im Hauptmenü eingeblendet.
❏ Protokollierung der Polauswahl
Nur zur Protokollierung können hier die Pole angegeben werden,
zwischen denen geprüft wird. Die Eingabe hat keinen Einfluss auf
die tatsächliche Prüfspitzen- bzw. Polauswahl.
Messung starten
Nach Drücken der Taste START wird die Prüfspannung kontinuier-
lich bis zur vorgegebenen Nennspannung U
N
(100 ... 1000 V)
erhöht.
Die Isolationsmessung mit ansteigender Prüfspannung wird beendet:
• sobald die maximal eingestellte Prüfspannung U
N
erreicht wird
und der Messwert stabil ist
oder
• nach einem Überschlag bei der Durchbruchspannung.
Sobald der Rampenendwert erreicht wird, leuchtet die LED Uramp
grün. Sofern der Rampenendwert nicht erreicht wird, aufgrund
eines Überschlags, leuchtet die LED Uramp rot.
U ist die während und nach der Prüfung gemessene Spannung an
den Prüfspitzen. Diese fällt nach der Messung auf einen Wert unter
10 V ab, siehe Kap. 6.5 „Messobjekt entladen“
Für U
ISO
wird die maximal erreichte Prüfspannung U oder eine evtl.
vorhandene Ansprech- bzw. Durchbruchspannung angezeigt.
Hinweis
Die Messung kann jederzeit über die Tasten START oder
CONTIN. abgebrochen werden.
6.4 Isolationswiderstandsmessung – besondere Bedingungen
Achtung!
!
Isolationswiderstände können nur an spannungsfreien
Objekten gemessen werden.
Ist der gemessene Isolationswiderstand kleiner als der eingestellte
Grenzwert, so leuchtet die LED Limit rot.
Ist in der Anlage eine Fremdspannung von ca.
15 V vorhanden
und das Pop-up-Fenster „U
EXT
– Fremdspannung vorhanden“
wird eingeblendet, so wird der Isolationswiderstand nicht gemes-
sen. Bei Fremdspannung > 50 V leuchtet die LED „> 50 V“ .
In einem Drehstromsystem müssen sämtliche Leitungen (L1, L2,
L3 und N) gegen PE gemessen werden!
Achtung!
!
Berühren Sie nicht die Anschlusskontakte des Gerätes,
wenn eine Isolationswiderstandsmessung läuft!
Sind die Anschlusskontakte frei oder zur Messung an einem ohm-
schen Verbraucher angeschlossen, dann würde bei einer Span-
nung von 1000 V ein Strom von ca. 1 mA über Ihren Körper flie-
ßen.
Durch den spürbaren Stromschlag ist eine Verletzungsgefahr
(z. B. Folge durch Erschrecken usw.) gegeben.
6.4.1 Messung mit Guardleitung
Das Messen von sehr hochohmigen Widerständen bedingt
äußerst geringe Messströme und kann durch Einflüsse wie elekt-
romagnetische Felder, Feuchte oder Oberflächenverschmutzung
problematisch sein. Es ist deshalb auf einen sauberen Messauf-
bau zu achten.
Bei Messungen im Bereich von 100 G (10 G 1T muss
eine Guardleitung verwendet werden, um zu verhindern, dass
Oberflächenströme das Messergebnis verfälschen. Die
Guardringe verhindern, dass ein Strom an der Oberfläche des
Isolationsmaterials von der +Messleitung zur –Messleitung fließt,
statt durch das Isolationsmaterial selbst.
➭ Stecken Sie den Stecker der Guardleitung in die vorgesehene
Buchse am Prüfgerät.
➭ Befestigen Sie die Krokodilklemme auf der Prüfspitze der
Guardleitung.
➭ Klemmen Sie die Krokodilklemme auf den zwischen den bei-
den Messpunkten liegenden Guardring des zu messenden
Isolationsmaterials auf.
➭ Für den Messablauf siehe Kap. 6.1 bis Kap. 6.3.
Hinweis
Als Guardringe können folgende Materialien verwendet
werden: Alufolie, Kupferfolie oder metallische Schlauch-
klemmen.
maximale Prüfspannung
100 V ... 1000 V
(Rampenendwert):
max. 1 mA (bei 1 k/V)
Belastungsstrom:
START
+Messleitung
–Messleitung (COM)
Guardleitung
Leiter
Isolations-
material
Guardringe
Kontaktring