Operation Manual
GOSSEN Foto- und Lichtmesstechnik GmbH 32
Stellen Sie fest, dass der Motivkontrast größer ist, als er in Ihrem Workflow verarbeitet
werden kann, können Sie die Schatten z.B. durch einen Aufhellschirm oder durch
Blitzen aufhellen und damit den Motivkontrast verkleinern.
Beim Berücksichtigen des Motivkontrastes durch Mittelwertbildung gelten im
Allgemeinen folgende Faustregeln:
Negativfilm
Werden zwischen bildwichtigen hellen und dunklen Teilen zwei Stufen (Lichtwerte) nicht
überschritten, könnte man grundsätzlich jeden dazwischenliegenden Wert als
Einstellwert benutzen; bei höheren Ansprüchen eignet sich der Mittelwert besser. In den
meisten Fällen erhält man so ein brauchbares Bild. Dichtere Negative ergeben eine
schlechtere Konturenschärfe.
Beim Negativfilm kommt es auf die noch kopierfähigen geringsten Dichten an, belichten
Sie eher etwas reichlicher als zu knapp.
Digitale Fotografie - Farbumkehrfilm
Im Vergleich zu einem Negativfilm bewältigt ein Farbumkehrfilm einen größeren
Motivkontrast, jedoch ist sein praktisch nutzbarer Belichtungsspielraum wesentlich
geringer.
Das Messen des Motivkontrastes ist die Grundlage für die Entscheidung, ob das Motiv
wirklichkeitsgetreu wiedergegeben werden kann, oder nicht. Wenn das Motiv nichts
anderes verlangt, ist zu empfehlen, auf die Lichter zu belichten.
Bei Farbumkehrfilmen kommt es im Allgemeinen auf die hellen bildwichtigen Teile an.
Achten Sie darauf und belichten Sie lieber etwas knapper, als zu reichlich. Die Farben
kommen dann leuchtender und satter heraus.
Nachtstimmung
Wollen Sie die Nachtstimmung mit viel Dunkel und wenig Details unverfälscht im Bild
festhalten, so müssten Sie eigentlich knapper belichten, als es Ihr DIGISKY anzeigt,
damit das Bild nicht einer Tagaufnahme ähnelt. Feste Regeln gibt es hierfür nicht. Um
Erfahrungen zu sammeln, beginnen Sie am besten mit Aufnahmen, bei denen Sie die
vom DIGISKY abgelesenen Werte unverändert verwenden.
Im Schnee
Bei ringsum verschneiter Landschaft wird die Objektmessung grundsätzlich eine zu
knappe Belichtung ergeben. Durch den außerordentlich hohen Reflexionsgrad des
Schnees würden bildwichtige Motivteile unterbelichtet. Zur Messanpassung belichten
Sie um 1 bis 1 1/2 Lichtwerte reichlicher.
Die bessere Lösung ist aber sicher die Lichtmessung. Sie liefert unmittelbar das richtige
Messergebnis. Wollen Sie besondere Effekte erzielen, z.B. die feinen Schattennuancen
im Schnee betonen, so belichten Sie zur Messanpassung ca. 1/2 Stufe tiefer.
Mit dem DIGISKY können Sie jede fotografische Szene richtig messen. Bedenken Sie
dabei, dass bei außerordentlich starken Motivkontrasten das Aufnahmematerial
überfordert sein kann.