i-Fidelity (Germany)

Nicht reden, machen
Für den H590 hat Hegel auch einen neuen USB-Eingang entwickelt, der Datenraten bis
DSD 256 und 24 Bit / 384 Kilohertz sicher verarbeiten und klanglich höchsten
Ansprüchen genügen soll. So soll ihn beispielsweise eine galvanische Trennung
störunempfänglicher machen. Wir haben das mit unseren Testtracks überprüft ohne
jegliche Beanstandungen. Allerdings gilt bei USB-Verbindungen vom Rechner die Devise
»je kürzer desto besser«. QED etwa bietet qualitativ hochwertige Verbindungen ab 30
Zentimetern an, bei Längen von über drei Metern kann es zwischendurch auch abrupt
zum Ende der Übertragung kommen. Aus der Diskussion um MQA halten sich die
Norweger elegant heraus. Sie spendierten dem H590 aber den entsprechenden Decoder,
und wir sind imrraum überrascht, wie gut das bei gestreamten Inhalten von Tidal
klingt.
Noch ein Wort zum DAC: Bent Holter ist der Auffassung, dass die rechnerische
Bearbeitung von Digitalsignalen auf dem Papier zwar immer gut ausschaut, sich in der
Praxis allerdings nicht immer in Form von klanglicher Qualität widerspiegelt. Deshalb
belässt der H590 alle Signale in nativer Form, es gibt also kein Oversampling. Aufwand
betrieben haben die Entwickler allerdings beim Schutz vor HF- und Magnet-
Einstreuungen.
Der Hegel H590 gehört zu den Verstärkern, die eine solide Brücke zwischen der »alten«
High-Fidelity- und der neuen, computerisierten Audio-Welt schlagen. Er verarbeitet
analoge Signale klassischer Quellen wie CD-Player und Phonovorverstärker, und bei
digitalen Quellen verhilft der in den Hegel eingebaute Wandler sogar älteren Schätzchen
zu einem zweiten Frühling. Wer Musik über sein Smartphone beisteuern möchte, kann
das mit Hilfe von Apple AirPlay in normaler Qualität machen. Wer audiophilere
Ambitionen verfolgt, stellt einfach seinen Rechner neben den Verstärker, öffnet
Audirvana+ und zapft dann Highresaudio, Tidal oder Qobuz an, um hier drei der
möglichen und ausprobierten Portale zu nennen.