Lowbeats (Germany)

der Trianglemal mehr (McIntosh, T+A) und mal weniger (Pass) wacker. Aber so
laut und unverzerrt, so strukturiert von unten heraus spielte nur der H590.
Was ebenfalls beeindruckt: Während Cambridge und Pass schon im Leerlauf recht
warm werden und der T+A bei höheren Pegeln schnell den (durchaus hörbaren)
Lüfter anwirft, bleibt der H590 auch bei sehr hohen Lautstärken nur handwarm.
Gehört haben wir den Hegel H590 und die Vergleichs-Verstärker aus
dem LowBeatsReferenzregal an drei verschiedenen Lautsprechern: der schon
erwähnten, impedanzkritischen Triangle Esprit Australe EZ,
der LowBeats Referenz Wolf von Langa Audio Frame (jetzt in der Version London
mit Lowther Breitbänder, Test folgt in Kürze) und der brandneuen B&W 607 (Test
ebenfalls in Kürze) als Kompaktboxen-Beispiel.
Das Cover von Alessandro Quarta Plays Astor Piazzolla
An allen drei Lautsprechern, die natürlich auch alle ihre Eigenarten haben, traten die
Unterschiede der Verstärker deutlich zum Tragen. Jeder dieser Vollverstärker ist
etwas Besonderes.
Der T+A spielt ungemein agil und kräftig, auch schön trocken im Bass, aber nicht
ganz so auflösungsfreudig und natürlich wie der Hegel. Der McIntosh ist der Laid-
Back-Verstärker, der mit viel Kraft jede Art von Musik an allen Lautsprechern
meistert.
Er kam von der schieren Kraftentfaltung her dem Hegel am nächsten ohne aber
dessen Leichtigkeit und Offenheit zu erreichen. Der Cambridge spielt wunderbar
flink, ausgewogen und fein. Jedoch reichte auch er letztendlich nicht an die
überragende Natürlichkeit und Unaufgeregtheit des H590 heran auch, weil er
leistungsmäßig etwas hinterherhinkt.
Aber trennen wir uns von der Leistungsbetrachtung: Mit der extrem lebendigen und
authentischen Tango-Musik des Italieners Alessandro Quarta ist der H590 sicher
nicht der spektakulärste. Dennoch wirkt selbst mit solcher Musik seine Melange aus
Natürlichkeit, impulsiver Kraft und unaufgeregter Präzision noch ein Stück
authentischer als bei den meisten seiner Mitbewerber.
Klingt dieser Hegel nun wirklich besser als jeder andere Verstärker des Referenz-
Regals? Nein. So schön, so richtig und so atemberaubend fein wie der Pass INT-
60tönt keiner der anderen Vollverstärkerauch der H590 nicht. Allerdings hat der
Class-A-Bolide von Pass nur 30 beziehungsweise 60 Watt zur Verfügung und sein
Lautstärke-Output reicht im 70 Quadratmeter großen LowBeats Hörraum mit den
meisten Lautsprechern gerade mal für gehobene Pegel. Das, was mit Aufnahmen à
la Infected Mushrooms, Yello & Co so viel Spaß macht, ist mit dem Pass leider nicht
zu haben.