User manual

Haussteuerung per Funk
16
3.3.3 Reflexion und Interferenzen von Funkwellen
Funkwellen besitzen die Eigenschaft, dass sie an allen Oberflächen umgelenkt (reflektiert) werden
können. Dies hat den Vorteil, dass Signale den Empfänger auch erreichen können, wenn er im
Funkschatten liegt. Von einem Funkschatten spricht man, wenn Funkkomponenten nicht direkt,
also in gerader Linie erreichbar sind, etwa weil metallische Gegenstände das Funksignal dämpfen.
Ob in diesem Fall die Reflexion ausreichend ist, um eine sichere Kommunikation zwischen
Funkgeräten sicherzustellen, lässt sich am besten durch einen provisorischen Testaufbau
feststellen.
Als Interferenz wird ein Phänomen bezeichnet, das entsteht, wenn innerhalb eines im Haus
installierten Funksystems die Empfangsantenne sowohl eine direkte als auch eine reflektierte
bzw. Funkwelle eines anderen Senders empfängt. Aufgrund dieses Interferenzeffekts kann
es zu einer Dämpfung oder Überlagerung der Funksignale kommen. Oft hilft hier schon eine
geringfügige Positionsänderung der Komponenten.
3.4 Informationen zur Funkverträglichkeit
Auch im Zusammenhang mit Homematic IP als funkbasiertem System stellt sich die Frage
nach der Funkwellenverträglichkeit– das heißt, ob mit der bestimmungsgemäßen Nutzung des
Systems gesundheitliche Risiken verbunden sind.
Für die absolute Betrachtung der gesundheitlichen Beeinflussung durch Funksysteme für die
Hausautomation gibt es keine gesicherten Aussagen. Bei derart niedrigen Sendeleistungen
sind keine direkten Einflüsse messbar. Ergebnisse einer Langzeitstudie liegen noch nicht vor.
Daher ist ein Vergleich mit weit verbreiteten Funktechniken sinnvoll, wie sie in WLAN- und
Mobilfunknetzen und für schnurlose DECT-Telefone genutzt werden.
Bei der Beurteilung der biologischen Verträglichkeit spielen eine Reihe von Faktoren, zum
Beispiel die Sendeleistung, die Sendedauer und insbesondere der Abstand des Körpers zu den
verwendeten Funkgeräten, eine Rolle. In der Gesamtheit beeinflussen diese Faktoren das Maß
der in den Körper eingestrahlten Energie, die den Körper in typischen Nutzungssituationen
tatsächlich erreicht (Expositionsbelastung). Funksysteme sollten in jedem Fall allen gesetzlichen
Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Umwelt entsprechen.
Sendeleistung und Sendedauer
Im direkten Vergleich arbeiten Homematic IP Geräte mit einer wesentlich niedrigeren
Sendeleistung. WLAN-Geräte dürfen gemäß Angaben der Bundesnetzagentur mit bis zu 200
mW senden und Geräte in Mobilfunknetzen sogar Leistungen von über einem Watt erreichen
1
.
Dagegen arbeiten Homematic IP Geräte mit einer Sendeleistung von in der Regel 10mW. Alleine
hierdurch ergibt sich schon ein typischer Unterschied mit einem Faktor von 20 und mehr in der
Sendeleistung und damit hinsichtlich einer möglichen Belastung.
Die Sendedauer von Funktelegrammen für die Kommunikation zwischen Homematic
IP Geräten
bewegt sich im Millisekundenbereich und liegt in der Regel bei 10 bis 30 Millisekunden. Meist
befinden sich die Geräte im „Schlafmodus“ und werden nur dann aktiv, wenn Statusmeldungen
übermittelt werden. Wenn z. B. über den Wandthermostat eine neue Raumtemperatur
eingestellt wird, weckt dieser die zugehörigen Heizkörperthermostate und überträgt die neue
1 Bundesnetzagentur: „Serviceheft WLAN“, unter:
http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Allgemeines/Bundesnetzagentur/Publikationen/
service/WLAN.pdf?__blob=publicationFile&v=5 (Juli 2015)