Operation Manual

Voice und User Voice
Eine der grundlegenden Eigenschaften des SD1 ist seine Klangqualität, also seine Synthesizertechnik, die auf Multisamples aufbaut, welche nach
den Prinzipien der Klangsubtraktion, Frequenzmodulation und Klangaddition verarbeitet werden. Die Samples sind in diesen Jahren von einem
internationalen Programmiererteam entwickelt worden und machen sich wie das akustische Pianoforte bis zu 64 Muster zunutze, die entlang
der Tastatur auf zwei unterschiedlichen Dynamikebenen angeordnet sind. Für jeden Klang können bis zu maximal zwei Oszillatoren eingesetzt
werden, aber die Qualität der einzelnen Samples ist so gut, dass ein Großteil der Klänge nur einen Oszillator nutzt. Diese Eigenheit wirkt sich
direkt auf die Polyphonie aus, die nicht halbiert wird: die 64 polyphonen Töne nähern sich denn unheimlich an die Realität an! Der Synthesizer
des SD1 arbeitet mit einem LPF-Filter mit 24 dB/Oktave, drei Hüllkurvengeneratoren, zwei LFOs und einem Modulationsabschnitt. Die
Frequenzmodulation basiert auf einem Algorithmus mit vier Operatoren, d.h. zwei Trägern und zwei Modulatoren; die Zusatzmodulation wird für
die Hammond-Orgelklänge im Drawbars-Arbeitsbereich verwendet. Wir haben allerdings die Zugriffmöglichkeit auf die grundlegenden
Klangparameter gewollt eingeschränkt.
Das SD1 ist in der Lage, neue Samples, .WAV-Dateien und die von Ketron erzeugten Multisamples zu laden und kann darüber hinaus dank des
serienmäßig eingebauten Samplers auch neue Muster aufzeichnen.
Die Organisation der Klänge sieht eine Bank mit Preset Voices vor, auf die der Musiker keinen Zugriff hat, da hierin die natürlichsten Klänge
zusammengefasst sind, eine General MIDI-Bank (die auch für die Styles herangezogen wird) und eine Bank für 128 User Voices. Diese dient der
von den General MIDIs ausgehenden Programmierung der eigenen Klänge.
Es ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass die Preset Voices, d.h. die originalgetreusten Klänge nur von den Bereichen Lower und
Right verwendet werden können, während die Begleitspuren nur die Voices in General MIDI verwenden, damit die Kompatibilität gegeben ist.
Für die rechte Hand gestatten die Programs den Einsatz von bis zu vier Voices gleichzeitig, die entlang der Tastatur angeordnet sind und
voneinander unabhängige Parameter besitzen. Es kann auch ein zweiter Klang eingestellt werden, der über den Hauptklang zu legen ist (Second
Voice).
Zum Abrufen der Voices können Sie sich der VOICES und USER VOICE-Druckknöpfe am Schaltpult bedienen oder ein individuell abgestimmtes
Voice-Verzeichnis mit den häufigst verwendeten Klängen erstellen (1 Touch).
Ein spezieller Bereich ist der Drum-Bereich, der dem Spielen von Drum Sets auf der gesamten Tastatur dient. Das SD1 verwendet sowohl von
Mustern abgeleitete Drum Sets als auch Grooves, die durch Aufzeichnung von Live-Darbietungen von berühmten Schlagzeugern hergestellt und
mit entsprechendem Verfahren bearbeitet werden, um Drum Sets mit „Original“-Schlagzeugen (Live Drums) zu erhalten. Beide Drum Set-Typen
sind vom Musiker auch auf der gesamten Tastatur zu verwenden.
ABRUFEN VON KLÄNGEN
Die beiden Reihen mit je acht VOICES-Knöpfen gestatten den Abruf von Klängen nach Gruppenzugehörigkeit. Wenn eine Gruppe per Druckknopf
angewählt wird, erscheinen am Display fünf Voices links und fünf rechts, die durch Betätigen des entsprechenden Funktionsdruckknopfs zu
aktivieren sind. Da das SD1 mehr als zehn Voices pro Gruppe enthält, sind die nachfolgenden Seiten mit den Druckknöpfen PAGE + und PAGE
oder durch erneutes Betätigen des Druckknopfs der in Verwendung stehenden Gruppe zu durchlaufen.
Wenn das SD1 auf der letzten Seite der verfügbaren Voices angekommen ist und der Druckknopf der jeweiligen Gruppe neuerlich betätigt wird,
kehren Sie auf die Voices-Gruppe der ersten Seite zurück. Dies ist mit PAGE + und PAGE nicht möglich.
Die VOICES-Knöpfe rufen jedoch nicht nur die Presets ab.
Bei leuchtender LED des USER VOICE-Knopfs, d.h. bei aktivierter Bank der benutzerdefinierten Klänge, rufen die VOICES-Knöpfe in
Achtergruppen die 128 User Voices ab.
Bei leuchtender LED des DRAWBAR-Knopfs entspricht dem einzelnen VOICES-Knopf ein Orgelklang.
Bei leuchtender LED des PROGRAM-Knopfs rufen die VOICES-Knöpfe die gespeichtern Programs ab.
Bei leuchtender LED des ONE TOUCH-Knopfs ruft die erste Reihe der VOICES-Knöpfe eine der ersten acht Seiten ab, aus denen sich die One
Touch-Daten zusammensetzen.
Bei leuchtender LED der Druckknöpfe DRUM SET und MANUAL DRUM gestatten die ersten sechs VOICES-Knöpfe die Anwahl der Banken mit je
zehn Drum Sets.
SD1 Benutzerhandbuch
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