User Manual
Funktionsblöcke 6
ALPHA XL-Steuerung
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Differentielle Zeitkonstante T
D
und Differentialfaktor K
D
.
Der D-Anteil arbeitet mit dem proportionalen Teil eines PID-Reglers zusammen. Zur Bildung
der Stellgröße wird neben der Regelabweichung auch deren Änderungsgeschwindigkeit
berücksichtigt. Durch den D-Anteil des Reglers wird anfangs eine große Stellgröße ausgege
-
ben, die dann mit der Zeit veringert wird. Dadurch wird der Istwert schneller und mit weniger
Schwankungen an den Sollwert herangeführt als bei einem PI-Regler.
Zur Einstellung der differentiellen Zeitkonstante T
D
und des Differentialfaktor K
D
eines PID-
Reglers bestehen zwei Möglichkeiten:
T
D
kann manuell gewählt oder automatisch mit der Auto-Tuning-Funktion ermittelt werden. Der
Standardwert für T
D
ist 100 (1 Sekunde), es lassen sich aber Werte im Bereich von 1 bis
32767 (in Schritten, die 10 ms entsprechen) einstellen. Bei kleinen Werten für T
D
hat der D-
Anteil nur geringe Auswirkungen auf die Regelung. Große Werten für T
D
dagegen ergeben
eine schnelle Anpassung an den Sollwert, allerdings kann es zum Überschwingen kommen,
bis sich der Istwert stabilisiert hat.
Der Differentialfaktor K
D
kann nicht mit der Auto-Tuning-Funktion ermittelt werden und muss
manuell eingestellt werden. K
D
ist auf 50 % voreingestellt, es kann aber jeder Wert zwischen
0
und 100 % gewählt werden. Durch einen großen Wert für K
D
werden abrupte Istwertände-
rungen schnell ausgeregelt.
Regelungscharakteristik für verschiedene differentielle Zeitkonstanten
Abtastzeit T
s
. T
s
ist die Zeit, die zwischen zwei Messungen des Istwertes T
v
vergeht. Für die
Abtastzeit T
s
können Werte im Bereich von 1 bis 32767 (10 ms bis 327,67 s in Schritten von
10
ms) vorgegeben werden. Die Voreinstellung ist 50 (500 ms).
Rauschfilter α
f
. Durch den Wert für α
f
wird festgelegt, wie der PID-Funktionsblock auf Störun-
gen der Eingangssensoren für den Istwert reagieren soll. Der Einstellbereich für α
f
umfasst
den Bereich von 0 bis 99 %. Bei einem Wert von 0 % wird das Eingangsfilter abgeschaltet und
der gemessene Istwert (PVn = PVnf) wird für Berechnungen verwendet. Der Standardwert für
α
f
ist 50 %.
Auto-Tuning-Bias (AT-Bias). Der Auto-Tuning-Bias ist ein Wert, der während der Selbstopti-
mierung (Auto-Tuning) zu dem Sollwert addiert wird. Beim Auto-Tuning arbeitet der Regler als
Zweipunkt-Regler. Die Stellgröße wird über einen Ausgang ausgegeben. Erreicht beim Auto-
Tuning der Istwert den Wert, der sich aus der Addition von Sollwert plus den AT-Bias ergibt,
wird der Stellgrößenausgang ausgeschaltet. Ohne AT-Bias wird der Ausgang abgeschaltet,
sobald der Istwert den Sollwert erreicht. Der AT-Bias kann im Bereich von -32768 bis 32767
eingestellt werden, die Voreinstellung ist 0. Im Abschnitt mit der Beschreibung des Auto-
Tuning finden Sie weitere Erläuterungen zum AT-Bias.