Operating Instructions and Installation Instructions

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Entwicklungs-Details
Konstruktionsziel
Das Ziel bei der Entwicklung der nuBox 681 war ein Lautsprecher,
der in seiner Preisklasse ein ungewöhnlich präzises und durchsich-
tiges Klangbild bei gleichzeitig extremer Pegelfestigkeit bietet. Es
sollte eine Box entstehen, die nicht nur auf einwandfreien
Frequenzgang, sondern durch den Einsatz unserer außergewöhn-
lich präzisen Tieftöner und durch gezielte Dämpfungs- und
Kompensationsmaßnahmen in der Weiche auch auf exakte
Impulsverarbeitung optimiert ist. Sie sollte sich durch Aktiv-Verstär-
kertechnik nicht weiter verbessern lassen. Für aktives „equalizing“
sollte es (außer im Tiefbass) nichts mehr herauszuholen geben.
Dabei sollten Wirkungsgrad und Belastbarkeit so hoch sein, dass
sich auch der Einsatz in großen Wohnräumen anbietet.
Lautsprecherchassis
Tief/Mitteltöner und Sub-Bass
Der neu entwickelte Tief/Mitteltöner hat einen nochmals deutlich
besseren Frequenzgang und ein weiter verbessertes Impulsverhal-
ten.
Die Übergangsfrequenz zum Hochtöner wurde mit 2,0 kHz so ge-
wählt, dass sich ein sehr guter Kompromiss zwischen Ein- und
Ausschwingen, Frequenzganglinearität und maximal erreichbarem
vertikalem Abstrahlwinkelbereich ergibt. (Im Impulsverhalten ist
der 22-cm-Lautsprecher dem Hochtöner überlegen, im Frequenz-
gang ist es umgekehrt. Für das vertikale Abstrahlverhalten ist eine
niedrige Übernahmefrequenz günstiger, für das Klirrverhalten un-
günstiger.)
Bei der Konstruktion der nuBox 681 wurde darauf geachtet, dass
die Energieverteilung über alle horizontalen Abstrahlwinkel sehr
gleichmäßig erfolgt.
Der Tief/Mitteltöner und die Subbässe laufen im Tiefbassbereich
parallel. Oberhalb 90 Hz fällt der Schalldruck der Tieftöner relativ
flach ab und wird dann steiler. Die Subbässe haben dabei eine ex-
trem gute Phasentreue in Bezug auf den Tief/Mitteltöner.
Damit kann man bei den Frequenzen, bei denen in Hörposition
Auslöschungen und Anhebungen durch Bodenreflexionen auftre-
ten, mit einem Tieftöner die Einbrüche auffüllen, die der Fußboden
beim jeweils anderen Tieftöner erzeugt. (Vor allem von 100 bis 500
Hz schwankt der Schalldruck, der in typischen Wohnräumen in
Abständen ab etwa 1,5 bis 2 m beim Hörer ankommt, mehrmals
zwischen weniger als 10 % und fast 200 % des Sollwertes.)
Die erwähnte flach abfallende Charakteristik hat gleichzeitig Vortei-
le bezüglich Impulsverhalten und Phasenlinearität. Der abfallende
Frequenzgang der Sub-Tieftöner wird im Tief-Mitteltonkanal so
kompensiert, dass der resultierende Schalldruck aus der Summe
der drei Chassis die gewünschten Eigenschaften zeigt: sehr stren-
ge Linearität zwischen Hoch- und Mitteltönerachse (typisch besser
als ±1,5 dB im Mittel/Hochtonbereich) und eine sehr gleich-
mäßige Energieverteilung im Raum.
Hochtonbereich
Im Hochtonbereich kommt eine von uns weiterentwickelte 25-mm-
Kalotte zum Einsatz, deren Übertragungsbereich ebenfalls mit Hilfe
der Weiche linearisiert wird. Anstelle typischer 18- oder 24-dB-
Auslegungen, die das Ein- und Ausschwingen in der Nähe der
Übernahmefrequenz dramatisch verschlechtern, wird eine ge-
dämpfte 12-dB-Variante eingesetzt, die praktisch die Impulsverar-
beitung von Bessel-Filtern liefert also keine unangenehmen
Überschwinger bei Dynamiksprüngen hat.
Frequenzweiche
Es wurde Wert darauf gelegt, die Weiche an allen sinnvollen Punk-
ten ohne den Einsatz von Elektrolytkondensatoren aufzubauen.
Die eingesetzten Kunststoff-Folien-Kondensatoren sind zwar mehr
als 4 mal so teuer, haben aber bessere elektrische Eigenschaften
und perfekte Langzeit-Stabilität.
Lediglich im Subbass-Zweig kommen zwei Elkos zum Einsatz, da
deren spezifische Probleme gegenüber hochwertigen Folienkon-
densatoren (alterungsabhängiger Längswiderstand, ungünstigerer
Verlustwinkel und leichte alters- und temperaturabhängige Kapa-
zitätsveränderung) sich in dieser Anwendung weder hör- noch
messbar auswirken; der Preisunterschied würde jedoch weit über
50 Euro pro Box ausmachen.
Die speziellen Kernspulen in der 681-Weiche kommen auch bei
Verstärkerleistungen von deutlich über 300 Watt nicht in Sättigung
und verbinden das mit geringsten Verlusten und extrem geringen
Verzerrungen (weniger als 0,05 % Klirrfaktor im Tief/Mitteltonkanal
bei 250 Watt im gesamten Frequenzbereich). Eine Luftspule (also
ohne Kern) mit ähnlich geringem Innenwiderstand wäre wirtschaft-
lich kaum realisierbar, hätte mehr als das 10-fache Gewicht und
brächte keine wahrnehmbaren Vorteile.
Durch gezielten Einsatz von Kompensations-Schaltungen und
Dämpfungsgliedern konnte für unseren speziellen 22-cm-
Tief/Mitteltöner im Bereich von ca. 250 bis fast 2000 Hz ein prak-
tisch perfektes Impulsverhalten erreicht werden. (Weniger als 10%
Dämpfung der ersten Halbwelle eines Sinus-Burst und weniger als
10% Überschwingen der letzten Halbwelle gegenüber dem „Ideal-
wert“.) Diese Ergebnisse führen z. B. bei angezupften Gitarren-
saiten oder bei der Wiedergabe von Schlaginstrumenten zu beein-
druckender Lebendigkeit!
Die Konstruktionsdetails, die sowohl aus der Entwicklung von nu-
Box 580, als auch aus der 660 in das Modell 681 eingeflossen sind,
stellen diesen Lautsprecher in seiner Preisklasse auf ein technisch
bemerkenswert hohes Niveau. Dadurch gewann die nuBox 681
während der Entwicklungsphase in unserem Labor jeden Hörver-
gleich innerhalb ihrer Preisklasse!
Bei den ähnlich klingenden Vorläufer-Modellen setzte bei unseren
Kunden manchmal eine gewisse Umorientierung ihres Klangemp-
findens ein: die künstliche Räumlichkeit, die ihre bisherigen Laut-
sprecher oft durch die Richtungsabhängigkeit des Klangbildes und
durch geringere Phasentreue erzeugen, wurde bei den nuBoxen
durch eine sehr klare Ortbarkeit des Geschehens ersetzt. Die ver-
blüffende Impulsivität bei Schlaginstrumenten hat zu begeisterten
Rückmeldungen unserer Kunden geführt.
nuBox 681 im 5.1 Surroundset
nuBox 681