Operation Manual

318 Pinnacle Studio
Zeitsprünge eingeschoben werden, ohne dass dies dem Betrachter gleich
bewusst wird.
Das Geheimnis eines erfolgreichen Schnittes liegt in einer für den
Betrachter angenehmen Verknüpfung zweier Szenen. Dabei wird zwischen
dem handlungsbezogenen und dem neutralen Zwischenschnitt
unterschieden. Bei handlungsbezogenen Schnitten werden Szenen so
aneinandergereiht, bis das fertige Endprodukt entsteht. Z. B. könnte eine
Aufnahme eines neuen Autos als Einleitung für eine Dokumentation dienen,
in der die Entwurfs- und Produktionsschritte des Autos gezeigt werden.
Ein neutraler Zwischenschnitt steht nur mittelbar mit der Geschichte des
Films oder einem Orts- bzw. Zeitenwechsel im Zusammenhang. Z. B.
könnte während einer Podiumsdiskussion kurz ein interessierter Zuhörer
gezeigt werden. Da der eigentliche Redner nur gehört aber nicht gesehen
wird, kann an dieser Stelle gut zu einem späteren Zeitpunkt in der
Diskussion verzweigt werden, wobei der Zwischenteil ausgelassen wird.
Externe Übergänge unterscheiden sich in diesem Punkt etwas. Während
einer Aufnahme, z. B. innerhalb eines Standesamtes können Sie einen
Schnitt zum Außenbereich des Gebäudes vornehmen, wo schon eine
Überraschung auf den Zuschauer wartet.
Ein externer Zwischenschnitt zeigt etwas, was außerhalb der eigentlichen
Handlung geschieht. Zwischenschnitte sollen die filmische Aussage
unterstreichen und müssen auf alle Fälle in die jeweilige Situation passen,
um den Zuschauer nicht zu verwirren oder von der eigentlichen Handlung
abzulenken.
Logische Handlungsabläufe
Die durch den Schnitt aneinandergereihten Einstellungen müssen eine
entsprechende, auf die jeweilige Handlung bezogene Wechselwirkung
besitzen. Nur mit einem logischen Handlungsablauf kann der Zuschauer
den Ereignissen folgen. Das Interesse des Zuschauers sollte am Anfang
durch einen rasanten oder spektakulären Einstieg gewonnen werden, und
bis zum Schluss nicht verloren gehen. Das Interesse bzw. die Orientierung
des Zuschauers kann durch nicht logische oder zeitlich falsche
Aneinanderreihung von Szenen aber auch durch zu hektische oder kurze
Einblendungen (unter 3 Sek.) verloren gehen. Motive sollten sich nicht zu
sehr von den folgenden Kameraeinstellungen unterscheiden. Es sollte
immer ein gewisser Fluss bei den Motiven der einzelnen Szenen erkennbar
sein.