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Rittal Technisches Systemhandbuch/Luftkühlung20
Kühlgeräte
Projektierung
Berechnen Sie Ihre erforderliche Kühlleistung:
Kondensation und Entfeuchtung der Schaltschrankluft
beim Einsatz von Kühlgeräten
Beim Einsatz von Kühlgeräten tritt als unvermeidlicher Neben-
effekt eine Entfeuchtung der Schaltschrankinnenluft auf. Beim
Abkühlen kondensiert nämlich ein Teil der in der Luft enthalte-
nen Feuchtigkeit am Verdampfer. Dieses Kondensat muss
sicher aus dem Schaltschrank abgeleitet werden. Wieviel Kon-
denswasser tatsächlich anfällt, hängt von der relativen Luft-
feuchte, der Lufttemperatur im Schaltschrank und am Ver-
dampfer sowie der im Schaltschrank vorhandenen Luftmenge
ab. Im Mollier h-x-Diagramm kann der Wassergehalt der Luft in
Abhängigkeit von ihrer Temperatur und relativen Luftfeuchte
abgelesen werden.
Mollier h-x-Diagramm zur Ermittlung des Wassergehalts
der Luft
Einfacher projektieren mit der Therm Software unter
www.rittal.de/therm oder der kostenlosen Therm App.
Hinweise für die Praxis
Überall da, wo optimale Betriebstemperaturen im Inneren eines
Schaltschrankes auch bei hohen Außentemperaturen gefordert
werden, bietet ein Rittal Schaltschrank-Kühlgerät die richtige
Problemlösung. Selbst die Abkühlung der Schaltschrank-Innen-
temperatur weit unter die Umgebungstemperatur ist möglich.
Die lufttechnisch günstige Anordnung der Luftein- und -
austrittsöffnung im inneren und äußeren Luftkreislauf gewähr-
leistet auch eine optimale Luftumwälzung im Schaltschrank-
innenbereich. Mit Hilfe eines Berechnungsbeispieles möchten
wir Ihnen zeigen, wie Sie schnell und zeitsparend die Berech-
nung eines Kühlgerätes vornehmen können.
Beispiel:
Ein Kühlgerät mit einer Kühlleistung von 1500 Watt wird mit
einer Temperatureinstellung von T
i
= 35 °C in Betrieb
genommen.
Die relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung beträgt 70 %.
Wird Luft von 35 °C über den Verdampfer geführt, so beträgt
die Oberflächentemperatur des Verdampfers
(Verdampfungstemperatur des Kältemittels) etwa 18 °C.
An der auf der Verdampferoberfläche haftenden Grenzschicht
kommt es im Taupunkt zur Wasserausscheidung. Die Differenz
Δx=x
1
– x
2
gibt an, wieviel Kondensat pro kg Luft bei voll-
ständiger Entfeuchtung anfällt. Entscheidend für die Kondensat-
wassermenge ist die Dichtigkeit des Schaltschrankes.
Die Kondensatwassermenge errechnet sich aus folgender
Gleichung:
Schaltschranktür geschlossen:
Nur das Schaltschrankvolumen wird entfeuchtet.
Schlecht abgedichtete Kabeleinführungen, beschädigte
Türdichtungen und die Anbringung von Anzeigemedien an
Gehäuseflächen führen zu erhöhten Leckageraten im Schalt-
schrank. So kann bei einer Leckagerate von z. B. 5 m
3
/h eine
dauerhafte Kondensatmenge von bis zu 80 ml/h anfallen.
Fazit:
Kühlgeräte sollten nur bei geschlossener Tür arbeiten.
Schaltschrank allseitig abdichten
Türendschalter verwenden
TÜV-geprüfte Geräte verwenden
Schaltschrank-Innentemperatur nicht niedriger als nötig
einstellen
E
= 
V
– k · A · ΔT
Pd
T
x
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
–5
–10
–15
–20
0
5
0
10
15 20 25
x2
x1
30 35
40
6030 45155 10 2025 3540 5055
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
100%
90%
P
d
= Wasserdampfpartialdruck (mbar)
T = Lufttemperatur (°C)
x = Wassergehalt (g/kg trockener Luft)
= relative Luftfeuchte
W = V · ρ · Δx
W = Wassermenge in g
V = Volumen des Schaltschranks in m
3
r = Dichte der Luft kg/m
3
Dx = Differenz des Wassergehaltes in g/kg
trockener Luft (aus dem Mollier h-x-Diagramm)
V=B
H T = 0,6 m 2 m 0,5 m
V = 0,6 m
3
W=V
r Dx
= 0,6 m
3
1,2 kg/m
3
11 g/kg
W = 7,92 g
8 ml