User manual

Stromversorgung des NT1-A
Um das NT1-A betreiben zu können, muss es über ein XLR-Mikrofonkabel
(nicht im Lieferumfang) mit Phantomspeisung versorgt werden, und zwar mit
24 oder 48 Volt. Die meisten professionellen Mischpulte oder Mikrofonvor-
verstärker verfügen über eine zuschaltbare Phantomspeisung. Ist dies nicht
der Fall, kann alternativ auch mit einem externen Phantom-Netzteil gearbei-
tet werden. Beachten Sie, dass nicht jede Phantomspeisung die erforderli-
chen 48 bzw. 24 Volt Spannung liefert. Studieren Sie im Zweifel die Anleitung
des betreffenden Gerätes, eine Unterversorgung führt nämlich zu deutlichen
Klangeinbußen. Verwenden Sie grundsätzlich nur Qualitätsgeräte zur Spei-
sung des NT1-A, Schäden, die auf einer defekten Phantomspeisung beru-
hen, sind nicht durch die Garantie abgedeckt. Grundsätzlich: Stellen Sie
immer alle Kabelverbindungen her, bevor Sie die Phantomspeisung aktivie-
ren. Umgekehrt sollten Sie nie das Mikrofonkabel abziehen, solange die
Phantomspeisung noch eingeschaltet ist.
Bedienung und Einsatz des NT1-A
Im Lieferumfang des NT1-A befindet sich die elastische Halterung („Spinne“)
SM1, mit der sich die Übertragung von Tritt- und Körperschall deutlich redu-
zieren lässt. Zum Einspannen des Mikrofons brauchen die Gummis der
Spinne nicht entfernt zu werden. Wenn Sie die beiden seitlichen Metallbügel
geringfügig zueinander hin drücken, öffnet sich der Klemmring genügend,
um das Mikrofon einführen zu können.
Die Membran sitzt senkrecht unter dem Drahtkorb, das NT1-A wird also von
der Seite besprochen, und als reine Niere ausschließlich von jener Seite, auf
der Sie den RØDE-typischen goldenen Punkt sehen. Bringen Sie das Mikro-
fon in der Spinne also so an, dass es nach der Stativmontage bequem zur
Aufnahmequelle hin ausgerichtet werden kann. Werksseitig ist im Stativan-
schluss der Spinne ein Reduziergewinde auf 3/8“. Sollte Ihr Stativ über den
größeren 5/8“-Anschluss verfügen, können Sie das Reduziergewinde mit
einem großen Schraubenzieher oder einem 1-Cent-Stück unter Zuhilfe-
nahme einer Zange herausdrehen.
Verbinden Sie nun ein hochwertiges XLR-Mikrofonkabel (nicht im Lieferum-
fang) zunächst mit dem NT1-A. Der Anschluss am Mikrofon ist wie folgt
belegt (Abb. 1):
Bedienung
4
Pin1 = Schirm
Pin2 = Signal+
Pin3 = Signal-
Führungsnut
Abb. 1 – XLR-Kabel-Anschluss
Bedienung
5
Wundern Sie sich nicht über die Tatsache, dass einer der drei Kontaktstifte
am Mikrofon deutlich weiter herausragt als die beiden anderen. Dies ist kein
Defekt, sondern ein von RØDE bewusst gewähltes Konstruktionsmerkmal.
Bei dem fraglichen Stift handelt es sich um Pin 1. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass die Masseverbindung grundsätzlich vor der Signalverbin-
dung etabliert ist.
Um Störgeräusche zu vermeiden, sollten Sie den Eingang/Kanal stumm-
schalten, an den Sie das Mikrofon anschließen möchten oder zumindest des-
sen Verstärkung auf den Mindestwert zurückregeln. Verbinden Sie nun das
Mikrofonkabel mit Ihrem Mischpult, Vorverstärker oder Aufnahmegerät und
aktivieren erst dann die Phantomspeisung. Geben Sie dem NT1-A einige Se-
kunden Zeit, um sich zu stabilisieren. Aktivieren Sie jetzt den Kanal und/oder
regeln Sie die Verstärkung („Gain“) vorsichtig hoch. Das NT1-A weist eine
hohe Empfindlichkeit auf: Es erübrigt sich also der Hinweis, dass bei Auf-
nahmen in der Regie die Lautsprecher stummgeschaltet gehören und die
Kontrolle nur über Kopfhörer erfolgen sollte. Sonst kann es zu starken,
sowohl für Ihre Lautsprecher als auch Ihre Ohren gefährlichen akustischen
Rückkopplungen kommen. Bei Gesangsaufnahmen empfiehlt es sich außer-
dem, dem Künstler mitzuteilen, dass er seine Kopfhörer niemals in unmittel-
barer Nähe des Mikrofons auf- oder absetzen sollte, auch hier droht
Rückkopplungsgefahr.
Um einen optimalen Signal/Rauschabstand zu erzielen, muss die Eingangs-
empfindlichkeit des Mischpultes oder Vorverstärkers mit Bedacht eingestellt
werden. Stellen Sie das Mikrofon vor dem Künstler, Sänger, Sprecher oder
Instrument auf. Sorgen Sie dafür, dass zum Einpegeln die Aufnahmequelle
jene Lautstärke aufweist, die auch für die spätere Aufnahme zu erwarten ist.
Regeln Sie jetzt den Gain-Wert soweit hoch, bis Sie einen „gesunden“ Pegel
haben, aber nie in den Clipping-Bereich kommen. Kontrollieren Sie zu die-
sem Zweck die Aussteuerungsanzeige. Das Signal sollte nie in den roten
Bereich kommen oder eine Peak-LED zum Aufleuchten bringen. Mitunter ist
es eine gute Idee, die Vorverstärkung dann wieder minimal zurückzuneh-
men, um sich so eine kleine Reserve zu schaffen. In der Praxis zeigt sich, dass
während der Aufnahme oft lauter agiert wird, als während des Soundchecks.
Sound ist eine subjektive Sache. Alle RØDE-Mikrofone zeichnen sich durch
ein sehr ausgewogenes und „musikalisches“ Klangbild aus. Daher sollten
Sie nicht sofort mit einem Equalizer eingreifen, sondern erst einmal mit der
Mikrofon- und Aufnahmeposition sowie den akustischen Eigenschaften des
Raums experimentieren. Unter Umständen lohnt sich der Einsatz von Schall
absorbierenden oder reflektierenden Paneelen. Erst wenn Sie mit dem
Grundsound zufrieden sind, sollten Sie bei Bedarf das Aufnahmesignal mit
der Klangregelung noch „feinpolieren“.
Ein Tipp hierzu:
Meist erzielt man durch Absenken bestimmter Frequenzen
bessere Ergebnisse als durch Anheben, denn mit letzterem werden natürlich
auch eventuelle Rauschanteile verstärkt. Im Übrigen schwören viele darauf,
gänzlich ohne EQ aufzunehmen und klangliche Änderungen erst während