User Manual

SPS-Grundlagen leicht gemacht
4.3 Ausführung des Anwenderprogramms
Easy Book
62 Gerätehandbuch, 03/2014, A5E02486775-AF
4.3
Ausführung des Anwenderprogramms
Die CPU unterstützt die folgenden Bausteinarten für den Aufbau einer geeigneten Struktur
Ihres Anwenderprogramms:
Organisationsbausteine (OBs) legen die Struktur des Programms fest. Für einige OBs
gibt es vordefiniertes Verhalten und Startereignisse, Sie können aber auch OBs mit
eigenen Startereignissen (Seite 63) anlegen.
Funkionen (FCs) und Funktionsbausteine (FBs) enthalten den Programmcode, der den
jeweiligen Aufgaben oder Parametrierungen entspricht. Jede FC bzw. jeder FB stellt eine
Anzahl Ein- und Ausgangsparameter für die gemeinsame Nutzung der Daten mit dem
aufrufenden Baustein bereit. Ein FB verwendet ferner einen weiteren Datenbaustein
(Instanz-DB) für die Speicherung von Zustandswerten während der Ausführung, die von
anderen Bausteinen im Programm verwendet werden können.
Datenbausteine (DBs) speichern Daten, die von den Programmbausteinen verwendet
werden können.
Die Größe des Anwenderprogramms, der Daten und der Konfiguration ist durch den
verfügbaren Ladespeicher und den Arbeitsspeicher in der CPU (Seite 15) begrenzt. Die
Anzahl der einzelnen OBs, FCs, FBs und DBs ist nicht begrenzt. Die Gesamtzahl der
Bausteine darf jedoch 1024 nicht überschreiten.
4.3.1
Bearbeitung des Zyklus im Betriebszustand RUN
In jedem Zyklus schreibt die CPU in die Ausgänge, sie liest die Eingänge, führt das
Anwenderprogramm aus, aktualisiert die Kommunikationsmodule und antwortet auf
Anwenderalarmereignisse und Kommunikationsanfragen. Kommunikationsanfragen werden
während des Zyklus regelmäßig bearbeitet.
Diese Aktionen (außer den Anwenderalarmereignissen) werden zyklisch fortlaufend
bearbeitet. Anwenderalarmereignisse, die aktiviert sind, werden nach der Priorität in der
Reihenfolge ihres Auftretens abgearbeitet. Bei Alarmereignissen liest die CPU die Eingänge,
führt den OB aus und schreibt in die Ausgänge, ggf. mit dem zugehörigen Teilprozessabbild
(PIP).
Das System gewährleistet, dass der Zyklus innerhalb der maximalen Zykluszeit abgearbeitet
wird, sonst wird ein Zeitfehler erzeugt.
Jeder Zyklus beginnt mit der Abfrage der aktuellen Werte der digitalen und analogen
Ausgänge im Prozessabbild und dem Schreiben dieser Werte in die physischen
Ausgänge von CPU, SB und SMs, die für die automatische E/A-Aktualisierung
konfiguriert sind (Standardkonfiguration). Greift eine Anweisung auf einen physischen
Ausgang zu, so werden der Ausgang im Prozessabbild und der physische Ausgang
aktualisiert.
Im weiteren Verlauf des Zyklus werden die aktuellen Werte der digitalen und analogen
Eingänge aus der CPU, der SB und den SMs, die für die automatische E/A-
Aktualisierung konfiguriert sind (Standardkonfiguration), ausgelesen und diese Werte in
das Prozessabbild geschrieben. Greift eine Anweisung auf einen physischen Eingang zu,
so wird der Wert des physischen Eingangs geändert, der Eingang im Prozessabbild
jedoch nicht aktualisiert.