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4.8 Signalprioritäten
Stellantriebe werden über verschiedene Stellsignalwege (Stellsignal Y,
Zwangssteuereingang Z, Handrad) angesteuert, die miteinander verknüpft sind.
Die Signalwege weisen dabei folgende Prioritäten:
Priorität Beschreibung
1
(höchste)
Die Handverstellung hat immer 1. Priorität und übersteuert somit alle Signale,
die an Z oder Y anliegen, unabhängig davon ob Betriebsspannung anliegt.
2
Nur SA..61..: Sobald am Z-Eingang ein gültiges Stellsignal anliegt, wird die
Stellung über das Z-Stellsignal (Zwangssteuerung) bestimmt. Vorraussetzung:
Die Handverstellung wird nicht genutzt.
Z
3
(tiefste)
Die Stellung wird über das Y-Stellsignal an Y, Y1 oder Y2 bestimmt. Die
Handverstellung wird nicht genutzt und an Z liegt kein gültiges Signal an.
Y
Handver-
stellung
Zwangs-
steuerung (Z)
Stellsignal
(Y)
Hubantrieb Drehantrieb
Automatik-
Modus
Nicht
verbunden
5 V
Antriebsstössel fährt in
Stellung (50%)
Antriebsspindel dreht in
Stellung (50%)
Automatik-
Modus
G 3 V
Antriebsstössel fährt
aus
Antriebsspindel dreht im
Uhrzeigersinn
Automatik-
Modus
G0 3 V
Antriebsstössel fährt
ein
Antriebsspindel dreht
gegen Uhrzeigersinn
Betätigt (30 %)
und fixiert
G 8V
Antriebsstössel wird
manuell ausgefahren
(auf 30%)
Antriebsspindel dreht
manuell gegen
Uhrzeigersinn (auf 30 %)
Beispiel
e
Fett markiert = aktuell ansteuerndes Stellsignal
4.9 Ventilsitzerkennung
Die Stellantriebe verfügen über eine kraftabhängige Sitzerkennung. Nach erfolgter
Kalibrierung ist der exakte Ventilhub im Speicher des Stellantriebes abgelegt.
Gelangt der Stellantrieb an die jeweiligen Enden dieses Hubbereiches, so fährt er
nicht mit voller Geschwindigkeit in den jeweiligen Ventilsitz, sondern stoppt ca. 1 %
vor der abgespeicherten Sitzposition für 5 Sekunden. Bleibt das Stellsignal bei 0 %
oder 100 %, so fährt er mit reduzierter Stellgeschwindigkeit in die berechnete
Endposition und baut die entsprechende Nennkraft auf.
Diese Funktion erhöht die Lebensdauer des Stellantriebes, da die dynamischen
Kräfte beim Fahren in den Sitz reduziert und das Getriebe so geschont wird.
Zusätzlich unterdrückt sie ein Pendeln des Stellantriebes in den Endlagen bei
instabiler Regelung.
Sollte in den berechneten Endlagen kein Kraftaufbau erfolgen (z. B. durch
Temperatureinflüsse), so fährt der Stellantrieb so lange mit reduzierter
Stellgeschwindigkeit weiter, bis ein Kraftaufbau auf Nennstellkraft erfolgt. Somit ist
sichergestellt, dass die Armatur immer ganz geschlossen wird.
Nach einem Spannungsunterbruch ist die Sitzerkennung nicht aktiv – die
Stellantriebe definieren ihre Hubposition bei Spannungswiederkehr mit 50 %. Der
Stellantrieb folgt von hieran dem Stellsignal.
Beim erstmaligen Erreichen eines Sitzes korrigiert der Stellantrieb sein Hubmodell.
Angenommene Position 50 %, Y = 2 V, Antrieb fährt 30 % des abgespeicherten
Ventilhubes in Richtung "Antriebsspindel einfahren".
Beispiel
Erreicht der Stellantrieb innerhalb dieser 30%-Fahrweg den Ventilsitz, so
übernimmt er diese Position als "Ventil geschlossen" und verschiebt die Lage des
Ventilhubes entsprechend, ohne die Länge des Ventilhubes zu verändern.
Der Stellantrieb folgt nun ab sofort der veränderten Ventilhub-Lage.
Dies bedeutet: Neue Position 0 %, Y = 2 V, Antrieb fährt 20 % des abgespeicherten
Ventilhubes in Richtung "Antriebsspindel ausfahren".
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Siemens Stellantriebe SAX.., SAL.. für Ventile CE1P4040de
Building Technologies Funktionen und Steuerung 22.12.2010