Operation Manual

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Für einen optimalen Betrieb muss ein sauberes und störungsfreies Erdungssystem vorliegen, da sich alle Signale auf diese Erde
beziehen. Entsprechend sollte ein zentraler Punkt als Haupterdung angelegt werden, von dem aus alle Masseanbindungen sternförmig
abgegriffen werden. In der Elektrik wird die Masseanbindung für gewöhnlich in Kette verkabelt. Bei Audioinstallationen ist dieses
Prinzip jedoch nicht empfehlenswert. Stattdessen sollte ein eigenes Erdungskabel von jedem Ausgang zurück zu dem Systempunkt
geführt werden, um eine sichere Erdung
für jedes Audiogerät zu gewährleisten. Zudem sollte ein separates Erdungskabel alle Equipment-Racks mit dem Systemmassepunkt
verbinden. Je nach Situation können Sie dieses Verfahren verwenden oder auch nicht - in jedem Fall ist es einfacher, diese
Installation sofort durchzuführen und nicht erst dann, wenn die Probleme auftreten. Die Position des Massepunkts sollte so gewählt
werden, dass er leicht zugänglich ist (eventuell auf der Rückseite der Konsole oder im FOH-Rack).
Installieren Sie getrennt voneinander einen sauberen' und einen schmutzigen' Netzkreislauf, die jeweils wieder auf den Stromverteiler
zurückgeführt werden. Verwenden Sie die saubere' Netzstrecke für Ihr Audio-Equipment, während Sie an dem schmutzigen'
Kreislauf das gesamte Licht etc. anschließen. Mischen Sie diese beiden Systeme in keinem Fall!
Falls nötig installieren Sie einen Trenntransformator, um eine ausreichende Isolierung gegenüber Netz-seitigen Einstreuungen zu
erzielen. Dieser sollte über eine Faradaysche Schirmung verfügen, die mit der Erde verbunden wird. Platzieren Sie den anliegenden
Stromverteiler niemals in der Nähe von Audio-Equipment, insbesondere von Bandmaschinen, da diese elektromagnetischen Feldern
gegenüber extrem empfindlich sind.
Stellen Sie sicher, dass alle Geräte-Racks über eine separate Leitung zum sternförmigen Massepunkt mit der Erde verbunden sind.
Geräte mit unsymmetrischen Ein- und Ausgängen müssen eventuell aus dem Rack entfernt werden, um Masseschleifen zu verhindern.
Wenn das gesamte Equipment strom- und masseseitig verkabelt ist, sollten Sie sich mit der Audioanbindung sowie einer
angemessenen Schirmung der Kabel beschäftigen. Dazu müssen Sie eine logische Reihenfolge einhalten, um Probleme zu vermeiden
und die Lokalisation von Problemgeräten zu vereinfachen.
Verbinden Sie das FOH- oder Monitor-System mit der Konsole und prüfen Sie, ob Brummen, Surren oder Funkeinstreuungen
auftreten. Erst dann, wenn Sie mit dem Nebengeräuschverhalten Ihrer Konsole und des PA-Systems zufrieden sind, sollten Sie mit
dem nächsten Schritt weitermachen.
Schließen Sie nacheinander Stereo- oder Mehrspur-Recorder sowie die FX- und Foldback-Sends an und prüfen Sie dabei jeweils,
ob eine der Verbindungen die Audioqualität verschlechtert.
Schließen Sie alle weiteren Peripheriegeräte an.
Schließen Sie alle Mikrofone an.
Wenn Sie dieses Schema genau befolgen, ersparen Sie sich sehr viel Zeit und Ärger und erhalten letztlich ein sauberes und stabiles
Audio-System.
Audio-Equipment ist meist für eine Vielzahl unterschiedlicher Ein- und Ausgangskonfigurationen ausgelegt, die man sich in Anbetracht
der Schirmung genau vor Augen halten sollte. Die folgenden drei Quellen können unerwünschte Signale auf den Schirm induzieren:
Systemfremde, elektrostatische oder elektromagnetische Felder.
Rauschen und Einstreuungen in der Erdung.
Kondensator-Effekte zwischen dem Schirm und den Signaladern.
Um die nachteiligen Auswirkungen durch Einstreuungen auf die Signalleitungen zu unterbinden, sollte der Schirm nur auf einer
Seite angeschlossen werden, da er ja keine Nutzspannungen/Signal überträgt. Jedes Signal in den Leitungen innerhalb des
Schirms wird kapazitiv mit dem Schirm gekoppelt. Dieser Strom wird letztendlich zur Signalquelle zurückgespeist: Wahlweise
direkt, wenn der Schirm nur auf der Seite der Signalquelle angeschlossen ist, oder indirekt über das Erdungssystem, wenn der
Schirm auf der Empfängerseite verbunden wird. Die indirekte Anbindung führt zu einem höheren Übersprechen im HF-Bereich und
sollte, wenn möglich, vermieden werden.