Operation Manual

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Zum Einstellen lösen Sie die Klemmschraube am Gelenk (a) maximal zwei
bis drei Umdrehungen, drehen Sie die Schraube jedoch nicht vollständig
heraus. Lässt sich der Vorbau noch nicht verstellen, liegt dies an Raststu-
fen oder an einer integrierten Sperrklinke. Lösen Sie ggf. die Schraube der
Sperrklinke, die sich an der Ober- oder Unterseite (b) des Vorbaus befindet,
oder drehen Sie die seitliche Schraube etwas weiter auf, um die Verzahnung
zu lösen.
Stellen Sie den Vorbau nach Ihren Wünschen ein.
Drehen Sie die Schraube der Sperrklinke wieder vorsichtig ein, bis die Ver-
zahnung sauber ineinander greift. Die Schraube muss nur leicht angezogen
werden, wenn seitliche Schrauben vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall,
muss die Sperrklinkenschraube festgezogen werden. Beachten Sie bei den
Versionen mit Verzahnung, dass die Flächen ineinander greifen, wenn Sie
die seitliche Schraube andrehen. Ziehen Sie ggf. die Schraube seitlich des
Gelenkes wieder fest.
Bei Vorbauten mit einer oder mehreren Schrauben auf der Ober- oder der
Unterseite müssen diese aufgedreht werden, bis die Verzahnung so weit
gelöst ist, dass das Vorderteil bewegt werden kann. Eine komplette Demon-
tage der Schrauben ist meist nicht erforderlich. Ziehen Sie die Schauben
fest, nachdem Sie die gewünschte Höhe eingestellt haben.
Beachten Sie, dass sich Lenker, Brems- und Schalthebel dabei
in der Position verändern. Stellen Sie diese, wie im Kapitel „Ver-
stellung der Neigung von Lenker, Lenkerhörnchen und Brems-
griffen…“ beschrieben, neu ein.
14.2.2 Konventionelle Vorbauten
Bei konventionellen Vorbauten kann der Lenker begrenzt höhenverstellt
werden, indem der Vorbau im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird.
Öffnen Sie die Vorbauspindel um zwei bis drei Umdrehungen (c). Der Vor-
bauschaft müsste nun in der Gabel drehbar sein. Ist dies nicht der Fall,
müssen Sie die Schraube durch einen leichten Schlag mit einem Gummi-
hammer lösen.
Bei Innensechskant-Schrauben müssen Sie zuerst den Schlüssel wieder in
deren Kopf stecken, da sie in der Regel unzugänglich versenkt sind. Schla-
gen Sie gefühlvoll mit dem Gummihammer auf das Werkzeug (d).
Versuchen Sie niemals, die Kopfmutter des Steuerlagers zu öff-
nen, wenn Sie den Vorbau verstellen möchten, sonst verändern
Sie das Lagerspiel!
a
b
c
d
Nun können Sie die Lenker-Vorbau-Einheit auf- und abschieben. Ziehen Sie
den Vorbau nicht über die Markierung (Ende, Minimum, Maximum, Stopp,
Limit o.ä.) am Schaft hinaus (a). Eine größere Einstecktiefe bedeutet in je-
dem Fall eine höhere Sicherheit!
Richten Sie den Lenker so aus, dass er bei Geradeausfahrt nicht schief
steht (b).
Ziehen Sie die Vorbauspindel mit einem Drehmomentschlüssel wieder fest.
Tasten Sie sich von unten in kleinen Schritten (halbe Newtonmeter) an das
vorgeschriebene maximale Drehmoment heran und prüfen Sie dazwischen
immer wieder den festen Sitz des Bauteils. Überschreiten Sie das vom Her-
steller angegebene maximale Drehmoment nicht!
Überprüfen Sie den Sitz des Vorbaus, indem Sie das Vorderrad zwischen
die Beine nehmen und versuchen, den Lenker samt Vorbau zu verdrehen
(c). Sollte das möglich sein, müssen Sie die Schraubenanzugskraft erhöhen.
Sollte Ihnen der Lenker immer noch zu hoch oder zu tief sein, können Sie
den Lenkervorbau austauschen. Das ist relativ aufwändig, da eventuell die
gesamten Armaturen abgebaut werden müssen. Lassen Sie sich beim
Fahrrad-Fachhändler über die verschiedenen Vorbautypen beraten und dort
auch gleich montieren.
Fahren Sie nicht mit einem Rad, dessen Vorbau über die Mar-
kierung für die maximale Auszugshöhe herausgezogen wurde!
Kontrollieren Sie, bevor Sie losfahren, alle Schrauben und ma-
chen Sie eine Bremsprobe!
Vorbauten haben sehr unterschiedliche Maße in der Länge, im
Durchmesser des Schaftes und der Lenkerbohrung. Eine fal-
sche Auswahl kann zur Gefahrenquelle werden: Lenker und
Vorbauten können brechen und so zu einem Unfall führen.
14.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme, sogenannte
Aheadset
®
-Systeme
(Aheadset
®
ist der eingetragene Markenname der Firma DiaCompe)
Bei Rädern mit Aheadset
®
-Lenkungslager wird mit Hilfe des Vorbaus die
Lagervorspannung eingestellt. Wird die Vorbauposition verändert, muss das
Lager neu justiert werden (siehe Kapitel „Lenkungslager / Steuersatz“).
Die Höhe können Sie begrenzt regulieren, indem Sie die Zwischenringe
(Spacer) (d) verschieben oder den Vorbau bei umdrehbaren, sogenannten
Flip-Flop-Modellen umdrehen.
Diese Arbeit sollten Sie unbedingt vom Fahrrad-Fachhändler durchführen
lassen!
a
b
c
d