Operation Manual

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9.4 Gefederte Sattelstützen
Gefederte Sattelstützen (a) erhöhen den Komfort auf holprigem Unter-
grund. Sie können sowohl auf der Straße und auf Feldwegen als auch im
Gelände eingesetzt werden. Für Einsatzzwecke wie All Mountain, Enduro,
Dirt, Freeride oder Downhill-Fahrten etc., sind sie jedoch nicht geeignet.
9.4.1 Einstellung
Die Stützen sind in der Regel auf ein durchschnittliches Fahrergewicht von
etwa 75 kg eingestellt. Um die Federeigenschaften zu beeinflussen, können
Sie die Federvorspannung variieren und/oder andere Federn einbauen.
Die Hersteller von gefederten Sattelstützen legen in der Regel
Anleitungen bei (b). Lesen Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie
Veränderungen an der Einstellung oder Wartungsarbeiten vor-
nehmen.
9.4.2 Kontrolle und Wartung
Greifen Sie den Sattel vorne und hinten und bewegen Sie ihn quer zur Fahrt-
richtung (c+d). So prüfen Sie, ob die Stütze seitliches Spiel aufweist.
Ist das spürbar der Fall, lassen Sie es von Ihrem Fahrrad-Fachhändler re-
duzieren.
Lassen Sie die Stütze einmal jährlich von Ihrem Fahrrad-Fach-
händler warten.
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b
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d
10 Carbon – Wichtige Hinweise
Bei Produkten aus mit Kohlefaser verstärktem Kunststoff (a), auch Carbon
oder CFK genannt, gibt es einige Besonderheiten.
Carbon ist ein extrem fester Werkstoff, der hohe Belastbarkeit bei gleichzei-
tig geringem Gewicht eines Bauteiles ermöglicht. Allerdings verformen sich
Carbonteile nach einer Überlastung nicht zwingend dauerhaft bzw. sichtbar,
obwohl ihre innere Faserstruktur schon beschädigt sein kann.
Nach einer Überlastung kann ein vorgeschädigtes Carbonteil im weiteren
Gebrauch schlagartig und ohne Vorwarnung versagen, was zum Sturz mit
nicht vorhersehbaren Folgen führen kann. Deshalb legen wir Ihnen nahe,
das Bauteil oder besser noch das ganze Fahrrad, nach einem Zwischenfall,
wie beispielsweise einem Sturz, zu Ihrem Fahrrad-Fachhändler zur Kontrolle
zu bringen. Gegebenenfalls kann dieser mit unserer Serviceabteilung Kon-
takt aufnehmen, um offene Fragen zu klären.
Beschädigte Bauteile aus CFK (b) dürfen aus Sicherheitsgründen nie ge-
richtet oder repariert werden! Tauschen Sie ein beschädigtes Bauteil umge-
hend aus! Verhindern Sie durch geeignete Maßnahmen (z.B. Zersägen) eine
Weiterbenutzung durch Dritte.
Bauteile aus Carbon dürfen niemals hohen Temperaturen ausgesetzt wer-
den. Lassen Sie sie deshalb niemals pulverbeschichten oder lackieren. Die
dabei nötigen hohen Temperaturen könnten das Bauteil zerstören. Lassen
Sie Carbonbauteile nie bei starker Sonneneinstrahlung im Auto und lagern
Sie sie nicht in der Nähe von Wärmequellen.
Komponenten aus CFK haben, wie alle sehr leicht gebauten Teile, nur eine
begrenzte Lebensdauer. Tauschen Sie deshalb Lenker und Vorbauten, je
nach Nutzung, in regelmäßigen Abständen (z.B. alle drei Jahre) prophylak-
tisch aus, auch wenn sie keiner außergewöhnlichen Beanspruchung (z.B.
Unfall) ausgesetzt waren.
Bei großvolumigen Rahmenrohren besteht bei den meisten
Klemmen von Radträgern Quetschgefahr (c)! Carbonrahmen
können dadurch im weiteren Gebrauch plötzlich versagen. Es
gibt spezielle, passende Modelle im Kfz-Zubehörhandel. Fragen
Sie dort explizit nach oder holen Sie sich Rat bei Ihrem Fahrrad-
Fachhändler.
Schützen Sie Ihr Fahrrad bzw. dessen Carbonrahmen und -teile, wenn Sie
es im Kofferraum Ihres Autos transportieren. Um Beschädigungen des emp-
findlichen Materials zu vermeiden, polstern Sie es mit Decken, Schaumstoff-
rohren o.ä.
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