Operation Manual

92
93
13.2 Einstellung
Noch wichtiger als bei Erwachsenen ist es, das Fahrrad auf die Proportionen
des Kindes einzustellen. Bei der Sattelhöhe müssen Sie einen Kompromiss
finden, bei dem das Kind im Sattel sitzend mit beiden Füßen den Boden
erreicht und andererseits vernünftig treten kann (a).
Stellen Sie die Sattelhöhe so ein, dass das Bein ausgestreckt ist, wenn das
Pedal ganz nach unten gedreht ist und das Kind mit der Ferse auf dem
Pedal steht.
In der Gegenprobe sollte das Knie leicht angewinkelt sein (b), wenn die Bal-
len über der Mitte des Pedals positioniert sind. Achten Sie bei der Kontrolle
darauf, dass das Becken des Kindes dabei waagerecht bleibt. Prüfen Sie
zum Abschluss, ob das Kind noch den Boden erreicht. Ist dies nicht der Fall,
senken Sie die Sattelhöhe wieder etwas ab. Wie Sie die Stütze in der Höhe
verstellen, lesen Sie im Kapitel „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer”.
Überprüfen Sie die Sattelhöhe bei Kindern und Heranwachsen-
den zumindest alle drei Monate!
Wenn der Lenker zu weit vom Sattel entfernt ist, fährt das Kind ebenfalls
weniger entspannt als es könnte. Deshalb kann der Sattel verschoben wer-
den. Öffnen Sie die Mutter des Sattelklobens (Klemmschelle) oben an der
Sattelstütze mit einem Maulschlüssel ein bis zwei Umdrehungen.
Sie müssen die Mutter nicht ganz aufdrehen, sonst besteht die Gefahr,
dass der Mechanismus auseinander fällt. Schieben Sie den Sattel in die ge-
wünschte Position und drehen Sie die Mutter wieder an. Achten Sie darauf,
dass der Sattel waagerecht steht und dass die Rasterung im Sattelkloben
„einrastet”, während Sie die Mutter anziehen. Versuchen Sie den Sattel et-
was zu kippen, dann merken Sie, ob der Mechanismus eingerastet ist. Ist
dies der Fall, ziehen Sie die Mutter fest.
Sollten andere Klemmsysteme verbaut sein, lesen Sie das Kapitel „Korrek-
tur der Sitzlänge und Einstellen der Sattelneigung“.
Prüfen Sie zum Abschluss nochmals den festen Sitz, indem Sie versuchen
den Sattel abzukippen.
Kontrollieren Sie als nächstes, ob das Kind mit den Fingern den Bremshebel
gut greifen kann (c).
Ist dies nicht der Fall, stellen Sie den Bremsgriff ein (d), wie dies in den
Kapiteln „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“ und „Bremsanlage”
beschrieben wird.
Wenn Sie Bremsen üben, ist es wichtig, dass Sie dem Kind sa-
gen, dass bei Nässe die Bremswirkung und die Haftung nach-
lassen und dass es deshalb langsamer fahren muss.
a
b
c
d
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, zusammen mit Ihrem Kind die Prüfung
im Kapitel „Vor jeder Fahrt” gemeinsam durchzuführen (a). So lernt Ihr Kind
den richtigen Umgang mit dem Material und Sie können ggf. Mängel auf-
decken, die sich im „Spielbetrieb” eingestellt haben. Ermutigen Sie Ihr Kind
auch Ihnen mitzuteilen, wenn etwas am Fahrrad nicht mehr funktioniert.
Stellen Sie den Mangel umgehend ab oder bringen Sie das Rad zur Repara-
tur zu Ihrem Fahrrad-Fachhändler, wenn Sie im Zweifel sind.
Kinder sind auch eitel. Kaufen Sie deshalb einen geprüften
Fahrradhelm (b), der dem Kind auch gefällt. Deshalb und zur
Ermittlung der richtigen Größe, sollten Sie das Kind zum Kauf
mitnehmen. Gefällt der Helm und passt er, erhöhen Sie die
Chance, dass der lebenswichtige Kopfschutz auch getragen
wird! Achten Sie darauf, dass der Riemen stets geschlossen ist!
Achten Sie darauf dass der Fahrradhelm nur zum Radfahren
getragen wird. Durch unglückliche Umstände kann, z.B. beim
Spielen am Klettergerüst, der Helm hängen bleiben und eine
Strangulation durch den Helmriemen erfolgen.
a
b