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Baureihe SL-700/2700
Im allgemeinen gilt das für Lithium/Thionylchlorid-Bat-
terien aller vier Baureihen. Die Baureihe SL-700 zeigt
jedoch nach Lagerung ein verbessertes Startverhalten,
das sich in günstigeren TMV-Werten und einer kürzeren
Verzögerungszeit äußert. Das liegt daran, daß der
Schutzfilm auf der Lithiumoberfläche dichter und kompa-
kter ist. Abbildung 2-3 zeigt die Entladekurven von ein
Jahr alten Batterien der Typen SL-350 und SL-750 im
Vergleich, beide an einer Last von 330 Ω. Während die
Spannung bei der SL-350 auf 1,8 Volt abfällt, bleibt die
SL-750 gleich von Beginn an über 3 Volt.
Dieser Vorteil der Baureihe SL-700 bleibt nur einige
Jahre lang erhalten. Er wird beeinträchtigt durch
Lagerung bei höherem Temperaturniveau und durch
kontinuierlichen Betrieb mit kleinem Strom. Im Endef-
fekt wird die Baureihe SL-300 normalerweise bevorzugt,
wenn es sich um Langzeitanwendungen mit mehr als 3
Jahren Lagerung und Betrieb handelt.
Abbildung 2-4 zeigt an einem Beispiel die Entwick-
lung der TMV als Funktion der Lagerdauer. Die Kurven
wurden mit ½AA-Zellen der Baureihen SL-300 und
SL-700 gemessen.
In Bezug auf den Spannungssack verhält sich die Bau-
reihe SL-500 wie SL-300, während sich die Baureihe
SL-800 wie SL-700 verhält.
Batterie-Ausfallanzeige
Bei kontinuierlicher Langzeitentladung steigt der Innen-
widerstand der Batterien gegen Ende der Lebens-
dauer an. Dadurch nimmt die Lastspannung zumal bei
Strompulsen allmählich ab. Das kann man für eine Bat-
terie-Ausfallanzeige ausnutzen. Typischerweise beträgt
die Vorwarnzeit 3 % der Betriebsdauer. Die Span-
nungsschwelle hängt vom Entladestrom, der Mindests-
pannung, dem Temperaturbereich und der erforderlichen
Vorwarnzeit ab. Die Genauigkeit der Batterie-Ausfall-
anzeige und die Dauer der Vorwarnzeit können verbes-
sert werden, indem man dafür Strompulse verwendet
und die Anzeige auf einen engen Temperaturbereich
beschränkt (Abb. 2-5). Die Tadiran Batteries GmbH
bietet technische Unterstützung für die Auslegung einer
wirkungsvollen Batterie-Ausfallanzeige für den jeweiligen
Einzelfall an.
5 %
3 %
15 %
60% 70% 80% 90% 100% 110%
Spannung /V
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
Entladetiefe
Anzeigeniveau bei 25 °C
Abschaltspannung
Abbildung 2-5
Prinzip einer Batterie-Ausfall-Erkennung
Durchgezogene blaue Kurve:
Entladung an kontinuierlicher Last bei +25 °C. Die Batterie-Ausfall-Erkennung spricht
ca. 3 % vor der Abschaltspannung an (bezogen auf die gesamte Betriebsdauer).
Gestrichelte blaue Kurve:
Beim Einsatz von Testpulsen kann die Erkennung auf ca. 15 % der gesamten Betrieb-
sdauer erweitert werden, wenn die Abschaltspannung sich nur auf den Dauerstrom
bezieht und 5 % wenn sie sich auf die Pulse bezieht.
Graue Kurve:
Ein jahreszeitlicher Temperaturzyklus kann die Entladekurve verzerren und zu einem
verfrühten Batteriewechsel führen (grauer Kreis). Als Korrekturmaßnahme kann die Bat-
terie-Ausfall-Erkennung bei Temperaturexkursionen vorübergehend ausgesetzt werden.
Alternativ können die Grenzwerte oder die Amplitude der Testpulse angepaßt werden.
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
Lagerdauer in Jahren
0000000246810
Spannungsminimum (TMV) /V
Baureihe SL-700
Baureihe SL-300
Abbildung 2-4
Typisches Verhalten des
Spannungssackes als
Funktion der Lagerdauer
für zwei Baureihen.
Entladung bei 25 °C mit
dem 100-stündigen Strom
(2 mA/cm
2
).
Die Daten wurden mit der
½AA-Größe bei 330 Ω
ermittelt.
Zeit /Stunden
Spannung /V
0,1
10
1
10
2
10
3
10
4
10
5
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
Abbildung 2-3
Entladung von ½AA Zellen
an 330 Ω nach einem Jahr
Lagerung bei +25 °C.
Blaue Kurve: SL-750
Graue Kurve: SL-350
Tadiran Batteries
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