Information

© tams elektronik 03/2014 3 | Digitale Komponenten | Booster: Auswahl, Anschluss, Einsatz | Seite 1
Booster richtig auswählen, anschließen und einsetzen
Bei der Auswahl und dem Anschluss und Einsatz von Boostern und Zubehör lauern diverse Fallen, die tappt man hinein den
Digitalbetrieb zum Frusterlebnis machen. Selbst banale Kleinigkeiten wie die Auswahl der Anschlussleitungen können große
Auswirkungen haben...
Mischen impossible? Die meisten Hersteller empfehlen, nur Booster eines Herstellers und Typs zu verwenden und nicht
unterschiedliche Booster miteinander auf einer Anlage zu mischen. Sie begründen ihre
Empfehlung damit, dass sonst beim Überfahren der Übergänge zwischen den Abschnitten
Probleme auftretennnen:
Kurzschlüsse an Boostern, Schienen, Rädern und Schleifern.
Störung der Datenübertragung zu den Decodern.
Was steckt dahinter: Eine Maßnahme zur Kundenbindung und sonst nichts?
Boostertypen Grundsätzlich können die beiden Boostertypen
"Märklin-kompatibel" und "DCC-konform"
nicht miteinander kombiniert werden, da sie
auf unterschiedliche Art und Weise ein- und
ausgeschaltet werden. Auch die unter-
schiedliche Funktionsweise der Kurzschluss-
rückmeldung der beiden Boostertypen
verhindert in der Regel die Kombination.
Ausgleichsströme: Beim Überfahren der
Trennstellen zwischen den Boosterabschnitten
entstehen immer Ausgleichsströme, die
Kurzschlüsse an Boostern, Schienen, Rädern
und Schleifern verursachen können, wenn sie
ausreichend groß sind. Die Ausgleichsströme
sind umso größer, je unterschiedlicher die
Ausgangsspannungen der Booster sind. Kleine
(aber ungefährliche) Ausgleichsströme treten
selbst bei zwei baugleichen Booster vom
selben Hersteller auf, da diese auf Grund von
Bauteiltoleranzen in der Praxis niemals völlig
gleiche Ausgleichsspannungen erzeugen.
Durchlaufzeit der digitalen Daten: Die digi-
talen Daten benötigen eine bestimmte Zeit,
um im Booster verarbeitet zu werden und
vom Dateneingang des Boosters zum Aus-
gang zu gelangen. Diese Durchlaufzeit ist bei
jedem Booster bauartbedingt und auf Grund
von Bauteiltoleranzen anders. Die Unter-
schiede können so groß sein, dass beim einen
Booster noch ein negatives Signal am Aus-
gang anliegt, während ein anderer Booster,
der von der selben Zentrale angesteuert wird,
bereits ein positives Signal am Ausgang hat.
Sobald die Trennstelle zwischen den beiden
Boosterabschnitten von einer Lok überbrückt
wird, kann auf diese Weise in den dann
miteinander verbundenen Boosterabschnitten
"Datensalat" entstehen, der von den
Fahrzeugdecodern falsch interpretiert wird
und z.B. zu folgenden Phänomenen führt:
Lokdecoder verstehen das Signal als
Impuls zum Umschalten in den
Analogmodus. Da sich die Loks jedoch
auf der Digitalstrecke befinden, rasen sie
mit Höchstgeschwindigkeit los.
Lokdecoder lesen aus dem fehlerhaften
Datensignal einen Fahrbefehl für ihre
Adresse heraus und setzen Loks wie von
Geisterhand in Bewegung.
Funktionen wie Beleuchtung oder Sound
werden ein- oder ausgeschaltet, ohne
dass entsprechende Schaltbefehle an der
Zentrale eingegeben wurden.
Die unterschiedlichen Datendurchlaufzeiten
stellen häufig ein Problem dar, wenn in
Digitalzentralen integrierte Booster zusammen
mit externen Boostern, die über den
Gleisausgang angeschlossen werden, die
Anlage mit Fahrstrom versorgen sollen. Die
Unterschiede in der Durchlaufzeit der Daten
sind hier besonders groß. Daher ist von dieser
Konstellation grundsätzlich abzuraten.
Positiver Nebeneffekt der auf den ersten Blick
"teuren" Lösung (weil ein Booster ungenutzt
bleibt) ist, dass die Zentrale vor
Beschädigungen geschützt wird. Denn die
meisten Zentralen gehen kaputt, weil der
integrierte Booster "was abkriegt".
Gleiswippen: In 3-Leiteranlagen können Gleis-
wippen die Probleme lösen, die beim Über-
fahren der Trennstellen entstehen. Sie
verhindern, dass die Trennstelle beim
Überfahren durch die Lok überbrückt wird. Sie
funktionieren jedoch nicht bei Loks mit zwei
Schleifern, bei Loks, deren Decoder ihren
Dienst bei einer kurzen Stromunterbrechung
quittieren oder bei Loks, die die Trennstelle
mit sehr geringer Geschwindigkeit überfahren.

Summary of content (5 pages)