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3 | Digitale Komponenten | Booster: Auswahl, Anschluss, Einsatz | Seite 2 © tams elektronik 03/2014
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FAZIT:
Mischen ? Jein!
Eine Anlage sollte möglichst mit Boostern
einer Bauart und eines Herstellers
ausgestattet werden.
Booster verschiedener Bauart und von
verschiedenen Herstellern können auf einer
Anlage eingesetzt werden, wenn sie z.B. für
voneinander komplett getrennte Anlagenteile
(z.B. Normalspurstrecke und Schmalspur-
strecke) oder getrennt für die Aufgaben
"Schalten" und "Fahren" eingesetzt werden.
Werden Booster über den Gleisausgang an
eine Zentrale oder eine kleine
Digitalsteuerung angeschlossen, sollten der
integrierte und der externe Booster
grundsätzlich nicht gemeinsam für die
Versorgung der Anlage mit Fahrstrom
eingesetzt werden. Der in der Zentrale
integrierte Booster kann sinnvoll zum Schalten
der Zubehördecoder in einem eigenen
Boosterkreis eingesetzt werden.
Der richtige Trafo:
Nicht nur die Leistung
zählt!
Ohne Trafo wäre ein Booster: ... nichts. Für
Märklin-kompatible Booster wird grundsätzlich
ein Wechselspannungstrafo benötigt. In
Kombination mit DCC-konformen Boostern
kommen ebenfalls Wechselspannungstrafos
zum Einsatz, es können jedoch auch Trafos
mit integriertem Gleichrichter oder
Schaltnetzteile verwendet werden. Bei der
Auswahl des Trafos gilt es jedoch noch einige
andere Merkmale zu beachten.
Leistung: Die Leistung eines Trafos wird in
"VA", also Volt x Ampere angegeben. Die
Mindest-Trafoleistung erfolgt nach der
Formel:
Gewünschte Gleisspannung [V]
x gewünschter Abschaltstrom [A]
= Mindest-Trafoleistung [VA]
Beispiel für eine H0-Anlage:
Gewünschte Gleisspannung: 18 V
Gewünschter Abschaltstrom: 3 A
Mindest-Trafoleistung: 18 V x 3 A = 54 VA
Spannung: Bei der Auswahl eines passenden
Trafos sollte auf die Frage "Darf´s auch mehr
Nennspannung sein?" ein klares "Nein"
folgen. Das gilt nicht nur für die Kombination
mit ungeregelten Boostern (siehe Infothek
"Booster: Technische Grundlagen", Abschnitt
"Geregelte und ungeregelte Booster"),
sondern grundsätzlich für alle Booster.
Hintergrund: Die Leistung, die aus der
Differenz zwischen der tatsächlichen Trafo-
(Spitzen-)Spannung und der gewünschten
Gleisspannung und dem entnommenen Strom
entsteht, muss der Booster als Wärme abführen.
Ist diese Leistung zu hoch, überhitzt der
Booster und schaltet infolge Übertemperatur
ab - vorausgesetzt er hat eine Über-
temperaturabschaltung. Hat er diese nicht,
sind Schäden am Booster die Folge.
Gewünschte
Gleisspannung
Empfohlene
Trafospannung
10 12 V
12 V
12 15 V
15 V
15 18 V
16 V
18 22 V
18 V
> 22 V
20 V
Strom: Der Trafo muss mindestens so viel
Strom liefern wie der Booster am Ausgang
bereitstellen kann, oder anders formuliert:
Der Trafostrom muss mindestens so hoch sein
wie der Abschaltstrom des Boosters bei einem
Kurzschluss oder Überstrom.
Hintergrund: Bei einem Kurzschluss oder
einem zu hohen Stromverbrauch wird der
maximale Strom des Boosters am Ausgang
überschritten. Beträgt der Abschaltstrom des
Boosters z. B. 5 A, der maximale Strom des
Trafos jedoch nur 3 A, kann der Booster den
Überstrom nicht erkennen und folglich auch
den Strom nicht abschalten, um die
elektronischen Bauteile im Boosters, die
Fahrzeuge und die Schienen vor Schäden zu
schützen.
Bei dieser Konstellation
besteht Brandgefahr !